Research in Practice
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Club Hybrid, Graz

Ab Donnerstag ist Angelika Hinterbrandner – Architektin, Redakteurin, digitale Strategin – für eine Woche zu Gast im Club Hybrid und beschäftigt sich mit aktuellen Fragen des Wohnens in Zeiten der Klimakrise, finanzieller Instabilität und wachsender wirtschaftliche Ungleichheit.

Gemeinsam mit ihren 'Verbündeten' Julius Grambow, Jonas Illigmann, Rebekka Hirschberg und Jomo Ruderer forscht sie nach Lösungsansätzen für das Problem der Wohnungsknappheit und verwandelt den Club für eine Woche zum Labor für ein neues architektonisches, politisches, zivilgesellschaftliches Format zum Thema.

Das neue Normal des 21. Jahrhunderts ist die multiple Krisenlage. Neben den Nachwirkungen der globalen Covid-Pandemie sehen wir uns mit der Klimakrise, finanzieller Instabilität, wachsender wirtschaftliche Ungleichheit bei schwächelndem Wachstum, einer Krise der liberalen Demokratie und geopolitischen Konflikten konfrontiert. Diese längerfristigen globalen Entwicklungen auf Makro-Ebene scheinen nur lose miteinander verbunden zu sein, doch es gibt ein großes Thema, das all diese Probleme verstärkt. Die Wohnungsknappheit.

Aktuell werden zu wenige Wohnungen dort gebaut, wo Menschen leben wollen. Das ist nicht allein das Problem des „heute“, sondern vielmehr ein Zusammenspiel der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Mit zunehmender Ungleichheit ist die Wohnungsfrage eine der zentralen sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart geworden. Gleichzeitig sieht sich die Bauwirtschaft mit der Klimakrise konfrontiert. Der Bausektor ist weltweit für etwa 40% der CO2 Emissionen verantwortlich. Das Wohnen wird somit zu einer komplexen Problemstellung.

Um tragfähige Lösungsansätze für dieses komplexe Geflecht an Zusammenhängen und Abhängigkeiten des Wohnens zu entwickeln, braucht es neue Zusammenschlüsse und Initiativen, die sich auf politischer Ebene diesen komplexen Dynamiken in unterschiedlichen Maßstäben, Formaten und Zusammenhängen widmen. Für welche Forderungen gilt es jetzt zu kämpfen? Wie könnte so ein Zusammenschluss aussehen? Wie kommuniziert man zwischen Politik, Zivilgesellschaft und anderen AkteurInnen? Der Club Hybrid wird zum Labor für ein neues architektonisches, politisches, zivilgesellschaftliches Format. Architektur ist mehr als der gebaute Raum.

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Neue Verbündete wurde als loses Austauschformat in 2022 von Julius Grambow, Jonas Illigmann, Angelika Hinterbrandner, Rebekka Hirschberg und Jomo Ruderer initiiert.

Angelika Hinterbrantner lebt in Berlin als freiberufliche Redakteurin, Projektmanagerin und digitale Strategin – hauptsächlich, aber nicht ausschließlich – im Bereich der Architektur. Sie hat Architektur an der TU Graz und an der Chinese University of Hong Kong studiert. Erfahrungen als Architektin sammelte sie bei MVRDV, Buchner Bründler Architekten. Von 2018/2019 war sie für ARCH+ tätig und u.a. für die Ausgaben Projekt Bauhaus 3: Datatopia und Posthumane Architektur verantwortlich. Seitdem arbeitet sie bei Brandlhuber+ und für das digitale Architekturmagazin Kontextur. Seit 2021 ist sie Teil des Lehrteams von station+ an der ETH Zürich/Studio Arno Brandlhuber.

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Das Gelände des Club Hybrid in der Herrgottwiesgasse 161 ist frei zugänglich, die Kantine ist im Juni und Juli von Donnerstag bis Samstag von 10:00 bis 22:00 geöffnet.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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