Über (Mal-)Materialien und Ökologie
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Kunsthaus Graz

Ausstellungsansicht (please wait to be seated)
Helmut und Johanna Kandl. Palette

©: Marlene Liska

Filmpremiere im Rahmen der Ausstellung Helmut & Johanna Kandl. Palette mit anschließendem Gespräch


Treffpunkt:
Kunsthaus Graz, Foyer
Kosten: Eintritt frei
Ort: Space04
Anmeldung: unter 0316/8017-9200 oder info@kunsthausgraz.at,
3-G-Nachweis erforderlich
Mit Helmut & Johanna Kandl, Ernst Gugler, Georg Kremer und Bernd Moser


Woher kommen die Farben, Pigmente und Bindemittel in einem Gemälde? Wer ist an deren Gewinnung und Produktion beteiligt? Und welche Auswirkung haben diese auf lokale Ökonomien und die Umwelt?

Mit dem wachsenden Bewusstsein für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen wird zunehmend auch die Herkunft und Nachhaltigkeit von Nahrungsmitteln, Kleidung und Bauten diskutiert. Aber nur selten widmet sich die Kunstgeschichte den Materialien, aus denen künstlerische Werke hergestellt wurden. Gerade diese Materialien können wir zum Anlass nehmen, um darüber zu sprechen, welche Rolle etwa die Harzgewinnung für den Erhalt der Wälder spielen kann und welche Perspektiven es für den Bergbau gibt, der wegen seiner Auswirkungen ebenso umstritten wie unverzichtbar ist.

In den inzwischen fast 10 Jahren, in denen sich Helmut & Johanna Kandl für Malmaterialien interessieren, entstanden gemeinsam mit dem Berliner Filmemacher Arne Hector viele Stunden Aufnahmen, die sie nun zu einem längeren Film komponiert haben. In Form einer Doppelprojektion werden die Geschichte(n) der Malmaterialien, von denen viele auch in der Küche, der Pharmazie und der Industrie Verwendung finden, als Liebesbeziehung zwischen der Malerin und den Materialien erzählt. Die Farbhändlertochter Johanna Kandl nimmt uns mit zu Produzent*innen, schildert die Erfindungen und Entdeckungen rund um Pigmente, Harze und Öle, deren Handelswege und die historischen Konflikte, die um sie entfacht wurden. So verbindet der Film Materialität, Ökologie und Ökonomie und verweist im Mikrokosmos der Malmaterialien auf den Makrokosmos der Wirtschaft und Gesellschaft.

Ausgehend von dem Film und den stichwortartigen Inspirationen aus den Vorfilmen beleuchten wir diese Themenfelder mit Fachleuten unterschiedlicher Felder aus verschiedenen Perspektiven. Wir sprechen über Materialien, Prozesse und Mythen, lokale Ökonomien und globale Vernetzung, über ökologische und soziokulturelle Effekte, aber auch über Chancen.

Film: 
Pecher und Köhler, Schönbrunner Gelb und Kremser Weiß, Helmut & Johanna Kandl und Arne Hector, AT 2021, ca. 45 min (Premiere)

Vorfilme:
Kohlebergbau im Köflach-Voitsberger Revier, Unbekannte*r Autor*in, ca. 1930 (Ausschnitt)
Wo die grünen Ameisen träumen, Werner Herzog, 1984 (Trailer)
Workingman’s Death, Michael Glawogger, 2005 (Trailer)

Gespräch:
Helmut & Johanna Kandl
Ernst Gugler (Druckerei gugler* DruckSinn)
Georg Kremer (Kremer Pigmente)
Bernd Moser (Leiter der Sammlung Mineralogie, Naturkundemuseum, UMJ)

Moderation: Wenzel Mraček (Kleine Zeitung)

Einführung: Katia Huemer (Kuratorin der Ausstellung, Kunsthaus Graz)

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Kunsthaus Graz in Kooperation mit der Kleinen Zeitung

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Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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