Wien

Architektur der Seldschuken

Architektur der Turkvölker

Der Fachbereich Baugeschichte, Bauforschung der TU Wien und das IVA - Institut für Vergleichende Architekturforschung lädt zum Doppelvortrag:

  • Architektur der Seldschuken von Mag.arch. Dr.techn. Onur Simsek, Architekt und Lecturer an der Fatih Sultan Mehmet Waqf University in Istanbul.Der Vortrag stellt eine vergleichende Analyse der seldschukischen Innenhöfe dar, welche unter Berücksichtigung der Entstehungsgeschichte und einer Herstellung von Parallelen zur seldschukischen Identität erfolgt. Bei den Großseldschuken steht die Entstehung sowie die Erfüllung einer Repräsentationsaufgabe, die es nach dem politischen Aufstieg und der Entwicklung der türkisch islamischen Identität der Seldschuken zu meistern galt, im Vordergrund. Die Implementierung des von früheren Palästen und Bauten bekannten Vier-Eyvan-Schemas wird mit dem entstandenen Monumentalitätsanspruch erklärt. In Anatolien entstanden aufgrund der instabilen politischen Lage im elften bzw. zwölften Jahrhundert zahlreiche Fürstentümer. Die Entwicklung der seldschukischen Architektur in Anatolien wurde vor allem in den ersten zwei Jahrhunderten stark von dieser politischen Gegebenheit beeinflusst und es kam zu keiner einheitlichen Entfaltung. Jedoch konnten aufgrund der etablierten Stiftungskultur doch sehr interessante Bauwerke entstehen, welche von den kulturellen und finanziellen Möglichkeiten der Fürstentümer sowie den Talenten der zur Verfügung stehenden Baumeister und Handwerker abhängig waren. Der Innenhof zog sich durch die verschiedenen Beispiele und stellte als eine kulturelle Konstante ein soziales Bindeglied dar. Beispiele in Sivas, Konya oder Erzurum zeigen erstklassige Meisterwerke der türkischen Architektur wie z.B. die Moschee und die Sifahane in Divrigi als auch die Gökmedrese in Sivas.
  • Architektur der Turkvölker in Zentralasien von Dipl.-Ing. Dr.techn. Erich Lehner, ao.Univ.Professor an der Technischen Universität Wien.Im Vortrag werden architektonische Elemente und charakteristische Bautypen in der Region des heutigen Usbekistan diskutiert, wobei die Thematik von den Baumaterialien Lehm und Holz über bauliche Elemente wie Bögen, Gewölbe, Säulen, Minarette und Iwane bis zu Bautypen wie Moscheen, Medresen und Palästen reicht. In Zentralasien hat sich durch die jahrhundertelange Verbindung kultureller Prägungen von Turkvölkern mit mongolischen und iranischen Elementen eine hochinteressante eigenständige Baukunst herausgebildet, welche in der wissenschaftlichen Literatur bisher nur am Rande thematisiert wurde.
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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