13/07/2006
13/07/2006

Präsentation des Siegerprojektes von HoG Architektur aus Graz in Vasoldsberg: Josef Baumhackl, Bürgermeister von Vasoldsberg; Bernhard Liebmann, Obmann des Vereins HÖG; die Architekten Martin Emmerer und Clemens Luser von HoG Architektur/Arch. DI Hansjörg Luser (v. li.)

Die Architekten Clemens Luser und Martin Emmerer (v. li.)

Die Gemeinden Kainbach und Raaba bei Graz, St. Margarethen a. d. R. und Vasoldsberg beabsichtigen, ihre Ortzentren und die umliegenden relevanten Gebäude und Flächen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes so umzugestalten, dass regionale Marktplätze für unterschiedlichste Nutzungen entstehen können. Sie sind die Pilotgemeinden des von der FA 16 des Landes Steiermark initiierten EU-Leitprojektes „Regionalen Marktplätze im Hügelland östlich von Graz“, das einerseits die langsame und nachhaltige Entwicklung der Region in Hinblick auf Baukultur, Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus fördern will, andererseits Anstoß für eine vertiefte Kooperationsbeziehung der beteiligten Gemeinden und der dort lebenden Menschen geben soll.

Der Verein HÖG Hügelland östlich von Graz lud in diesem Zusammenhang sieben steirische Architektenteams ein, im Rahmen eines Wettbewerb die Leitmotive des Hügellandes östlich von Graz, den Achteckstadel und den hochstämmigen Apfelbaum, aufzunehmen und in einem Entwurf auf die vier Standorte Kainbach, Raaba, St. Margarethen a. d. R. und Vasoldsberg zu übertragen, sodass sie sich als Tore ins Hügelland darstellen. Im Vorfeld des Wettbewerbs führte die Fa. Kampus Consulting im Auftrag der FA 16 eine „Feldstudie“ zur Erhebung der Bedürfnisse in den Gemeinden durch.

Am 7. März 2006 erlangten die Projekte von HoG Architektur (Clemens Luser, Martin Emmerer, Hansjörg Luser) und purpur.architektur aus Graz ex aequo den ersten Platz. Im anschließenden Verhandlungsverfahren erhielt das Team HoG Architektur den Zuschlag für die Umsetzung seines Entwurfs. Bereits Ende des Jahres 2007 soll der Umbau der regionalen Marktplätze in den genannten Gemeinden abgeschlossen sein. Kostenpunkt: € 2.000 000. In den nächsten 10 Jahren werden weiter Interventionen im Umland der Gemeinden erfolgen, die rund 4-8 Millionen Euro erfordern.

REIHUNG DER WEITEREN WETTBEWERBSBEITRÄGE:

Projekt Nr. 5 > purpur.architektur, Graz
Projekt Nr. 2 > DDI DIETER DEPISCH & DI SILVIA KERSCHBAUMER-DEPISCH ZIVILTECHNIKER GMBH, Fürstenfeld
Projekt Nr. 3 > SPLITTERWERK / Grabner ZT-KEG, Graz
Projekt Nr. 8 > Architekturbüro Spielhofer, Graz
Projekt Nr. 4 > Architekturbüro balloon (Rampula/Gratl/Wohofsky), Graz
Projekt Nr. 6 > INGENOS ZIVILTECHNIKER GMBH, Gleisdorf
Projekt Nr. 1 > Arch. DI Hubert Wolfschwenger, Graz

PRÄSENTATION DES SIEGERPROJEKTES:

Clemens Luser und Martin Emmerer - neben Hansjörg Luser die Architekten des siegreichen Teams - präsentierten am 30. Juni 2006 im „Klingensteiner Achteckstadel“ der Gemeinde Vasoldsberg ihren Entwurf. Ziel war es, so die Architekten in ihrem Vortrag, eine gemeinsame Identität und einen Mehrwert für die Bewohner der Gemeinden zu schaffen. Sie verstehen Marktplätze als Kommunikationsplattform und Präsentationsfläche. Als erstes Leitmotiv fand der Vasoldsberger Achteckstadel Eingang in den Entwurf von HoG Architektur. Nach seinem Vorbild entwickelten die Architekten ein modernes System für einen Pavillon, der in allen 4 Gemeinden positioniert werden soll. Das zweite Leitmotiv, der hochstämmige Apfelbaum, wird in allen genannten Gemeinden auf einem Hügel stehen, im Ensemble mit einer Sitzbank und einem Blumenfeld, das, als Ausdruck der Individualität der einzelnen Gemeinden, unterschiedlich bepflanzt werden kann. In Kombination mit der Platzbeleuchtung und -möblierung soll eine Corporate Identity entstehen, die ausschließlich in den Gemeinden des EU-Projektes „Regionale Marktplätze“ wieder zu finden sein wird.

Der Standort in Vasoldsberg, in der Reihenfolge der Realisierungen an erster Stelle, nimmt mit dem denkmalgeschützten Achteckstadel, Original des Leitmotivs, eine Sonderstellung ein. Der bestehende Stadel wird restauriert und in seinem Inneren mit einer selbst tragenden inneren Haut als Tragstruktur für die Ausstattung versehen. Das Gebäude soll in Zukunft der Kommunikation und dem Informationsaustausch dienen und durch ein Wegenetz mit dem neuen Gemeindezentrum (dzt. noch in Bau, Planung: Arch. DI Hubert Wolfschwenger, Graz) verbunden werden.
PROJEKTTRÄGER:
Verein Hügelland östlich von Graz
Hauptstraße 82, 8301 Laßnitzhöhe
T 03133/2237, gde@lassnitzhoehe.steiermark.at

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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