Die Architektur Consult ZT GmbH Graz gewann den von der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH ausgelobten, geladenen Ideenwettbewerb zur Erlangung eines Bebauungsvorschlages für ein Grundstück am Grazer Bahnhofgürtel mit einer Größe von ca. 9.250 m².
Das Projekt von Riegler Riewe Architekten (Graz) wurde zum Nachrücker gewählt.
Weitere Teilnehmer waren:
ARGE Dautermann - Trecolore Architects - Architekturbüro Dorn ZT GmbH.
Chalabi Architekten & Partner ZT GmbH.
Arch. DI Andreas Salfellner
Das gegenständliche Entwicklungsprojekt ist, neben mehreren eisenbahnbetrieblichen Projekten (neue Werkstättenhalle sowie neue Hinterstellungsgleise für Personenzüge, Einbindung der Koralmbahn in den HBF Graz, neuer Traktionsstützpunkt), der Auftakt einer mehrstufigen Immobilienprojektentwicklung am Standort Graz Hauptbahnhof. Konkret ist die Entwicklung einer Kombination von Büros, einem Hotel und Gewerbe- bzw. Kleinlogistikflächen in den Sockelbereichen sowie einer ergänzenden Handelsfläche geplant. Das Wettbewerbsergebnis soll als Grundlage für die Erstellung der Bebauungsrichtlinien dienen und in weiterer Folge die Basis für die Konzeption der einzelnen Objekte darstellen.
Zu diesem Zweck werden die bestehenden Hallen sowie die beiden straßenseitig gelegenen Abstellgleise abgebrochen und somit ein ebener, unbebauter Bauplatz geschaffen.
Erläuterungstext des siegreichen Teams
Architektur Consult, Graz
Charakteristisch für das Grundstück ist die extrem längsseitige Ausrichtung zur Achse des Bahnhofgürtels. Es ist notwendig eine städtebauliche Komposition der Baukörper zu wählen, die sich möglichst dynamisch aus der Straßenachse präsentiert. Eine niedrig bebaute Sockelzone mit einer Höhe von 5,40 m sorgt für angenehmes Entlanggehen – Laufen der Fußgänger und Radfahrer, Alleenbildung. Das Projekt soll in seiner städtebaulichen Haltung ein Impulsgeber für die weitere Entwicklung des Areals werden.
Das Ensemble besteht aus dem Sockelbereich (2-geschoßig), dem Kopfturm (Hotel) und die daran angehängten wagonförmigen Bürobaukörper. In der Sockelzone sind bahnhofgürtelseitig die Trakte für Assembling (auch mögliche Büronutzung) und bahngleisseitig Werkstätten mit Lagerflächen der ÖBB situiert. Vom Hauptbahnhof kommend sieht man als erstes das Hotel mit seiner Eingangslobby. Von dort aus erreicht man erdeschoßig über das zentral gelegene Eingangsportal die Kantine oder die dahinter liegende Handelszone (Diskonter). Über der Lobby bietet das Hotel (Niveau der Dachplatte) eine kleine Snackbar und Konferenzraum mit direktem Zugang auf eine großzügige Dachplatte. Diese ist von den unteren Geschoßen der Bürobaukörper über den internen Gang erschlossen. Die Platte ist größten Teils, wie ein vertikal gelegter Dachpark, begrünt. Eine Privatstraße grundstückseitig, die über zwei zusätzlichen Stichstraßen erschlossen wird, sorgt für eine für das Gebiet angemessene Verkehrssituation. Die Parkierung für etwa 300 PKW findet in einer Splitt-Level-System Tiefgarage statt. Man erreicht von dort aus auch direkt den Handel.
Die Baukörperzusammenstellung ist für eine drei- bis vieretappige Bebauung konzipiert.
Die Jury unter dem Vorsitz von Arch. DI Christoph Zechner lobte in ihrer Beurteilung des Projektes u. a. die städtebauliche Haltung, die angemessen auf den Ort reagiert, die sequentielle Anordnung der Baukörper auf der Sockelzone, die den Straßenraum rhythmisiert und halböffentliche Freiräume und Grünbereiche in Form einer aus dem Straßenraum herausgehobenen Freifläche schafft, das an der Südseite situierte Hotel, als markanter Kopf und Abschluss der Bebauung sowie die Robustheit der städtebaulichen Gesamtstruktur, die eine differenzierte Architektursprache erlaubt.
Mitarbeiter der Architektur Consult ZT GmbH Graz beim Ideenwettbewerb
Projekt Architekt:
Architekt Mag. Arch. Dari Parvanov
Projekt Assistent:
DI Anja Nussbaumer
Mitarbeiter:
Fatima Juhasz
DI (FH) Irena Teodorcevic
DI (FH) Christian Thomann
Copyright Bilder und Planmaterial: Architektur Consult ZT GmbH Graz
Die Dokumentation des Ideenwettbewerbs finden Sie im Wettbewerbe-Portasl der BAIK (siehe nachfolgenden LINK).
- Verfasser/in:
- Redaktion GAT Graz Architektur Täglich