15/09/2004
15/09/2004

Projekt 041: Architekturbüro Schätzler, 80333 München, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 042: Jochen Sturm, Architekt, Jürgen Schmidt, Architekt, 90602 Seligenporten, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 043: Wolfgang Bickel, Architekt, 6861 Alberschwende, Österreich

Projekt 044: Ulrich Huhs, Architekt, 35392 Giessen, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 045: INFRA PLAN GmbH, Ulrich Lingemann, Architekt, 57072 Siegen, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 046: O3 München – Büro für Architektur und Städtebau, Garkisch.Schmid.Wimmer, 80336 München, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 047: Heimo Math, Architekt, 8330 Feldbach, Österreich

Projekt 048 - 3. Preis: MIKADO, Andreas Mangl, Architekt, 1060 Wien, Österreich

Projekt 049: Ernst Giselbrecht, Architekt, 8010 Graz, Österreich

Projekt 050: noncon:form + Atelier Unterrainer (Peter Nageler), 1080 Wien, Österreich

Projekt 051: Herwig Martl, Architekt, 1070 Wien, Österreich

Projekt 052: Vinzenz Zeilinger, Architekt, 5020 Salzburg, Österreich

Projekt 053: Kniesel Architekten, 88512 Mengen, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 054: Ulrike Hell, Architektin, 39030 Sexten, Italien

Projekt 055: Umberto Pigalotta, Architekt, 94315 Straubing, Bundesrepublik Deutschland

Projekt 056 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt: Sascha Dietl, Architekt, 3363 Hausmening, Österreich

Projekt 057 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt: Ferdinand Certov, Architekt, 8010 Graz, Österreich

Projekt 058: Wolfgang Strauss, Architekt, 8010 Graz, Österreich

Projekt 059 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt: LOVE architecture and urbanism ZT GmbH, 8010 Graz, Österreich

Projekt 060: Christoph Volkmar, Architekt, 90427 Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland

Offener - Einstufiger - Anonymer - Baukünstlerischer Architekturwettbewerb
Neubau eines Internates für Mädchen - Bad Gleichenberg - Steiermark - Österreich

Dokumentation der Projekte 041-060

Projekt 041:
Bei diesem Projekt stellt sich die Ausrichtung der Zimmer zum Bestand durch die sehr knappe Anordnung besonders problematisch dar. Die Anordnung eines überdeckten Aufenthaltsbereiches im Erdgeschoss, welche durch einen ca. 5 m tiefen Geländeeinschnitt erreicht wird, lässt darauf schließen, dass sich der Verfasser mit der Topographie nicht auseinandergesetzt hat. Der Verbindungsgang zum Bestand ist in seiner baulichen Ausformung nicht erkennbar. Ebenso wird der Zugang zwischen den beiden Schuhgarderoben negativ beurteilt. Die Anordnung der Allgemeinräume im Gelenk zwischen den beiden Baukörpern wird positiv beurteilt.

Projekt 042:
Die Topographie dieses Projektes erzeugt mit der eingezogenen Steinwand eine künstliche Barriere am Grundstück. Die Bestandsanbindung erfolgt an einer dafür nicht vorgesehenen Stelle. Die Möblierung der Zimmer scheint problematisch. Der durch die äußerst knappe Dimensionierung der Sanitärbereiche gewonnene Platz wird in den Zimmern nicht genutzt.

Projekt 043:
Das gestalterische Potential des Hoftyps an den Gelenkpunkten wird nicht genutzt. Es entstehen lange Gangfluchten mit unattraktiven Abschlüssen. Die Lösung der Zimmer ist durchschnittlich, es ist nicht ersichtlich, wie der Dreibetttypus gelöst ist.

Projekt 044:
Das Projekt liegt städtebaulich nicht nachvollziehbar beziehungslos am Grundstück. Die Zufahrtslösung ist indifferent. Der Zugang scheint nicht gut gelöst, ebenso wenig der Übergang zur Schule, der nur durch die Schuhgarderobe zugänglich ist. Die Sinnhaftigkeit der sehr großen Balkone an der Nordseite wird bezweifelt. Die Zimmergrundrisse weisen keine Zonierung auf und sind daher problematisch.

Projekt 045:
Die städtebauliche Organisation und Zufahrtslösung sind äußerst unökonomisch und kompliziert. Der Ansatz mit Zimmern, die in fünf Zonen unterteilt sind und den sogenannten Kommunikationsfenster aus der Sitzecke ist interessant und wird positiv bewertet. Vom Nutzer wird weiters die Aufteilung in drei isolierte Einheiten als organisatorischer Nachteil betrachtet.

Projekt 046:
Das Projekt stellt einen interessanten städtebaulichen Ansatz dar, scheint jedoch insgesamt wenig durchdacht und durchgearbeitet. Die Bestandsanbindung über einen gedeckten Gang führt über Fremdgrund (!) und schneidet die Hauptzufahrt ab. Der Zimmergrundriss mit einem Bett in Zimmermitte scheint äußerst problematisch.

Projekt 047:
Die städtebauliche Lösung ist nicht nachvollziehbar, der massive Baukörper steht sehr nahe am Bestand. Die innenräumliche Erschließung wirkt kleinteilig und verwinkelt, der Zugang ist mangelhaft gelöst. Nicht nachvollziehbar ist die bauliche Ausgestaltung und der Zweck der sogenannten Passerelle zwischen Bestand und Neubau. Das Dreibettzimmer wird nur durch Einbau eines Stockbettes erreicht.

Projekt 048 - 3. Preis:
Der Versuch, den Campus über die Zufahrt herauszuführen und in die Länge zu ziehen, wird mit sehr einfachen Mitteln gelöst. Der Außenraum und die Zugänglichkeit vom Altbestand ist gut gelöst. Die Ecke und die Hallenerschließung mit den anschließenden Hofniveaus schafft es auf unkonventionelle
Art etwas anderes zu machen, als nur einen Raum herzustellen. Die Rampenlösung bei der Anbindung des Bestandes könnte in entkrampfter Weise gelöst werden, die Geländesituation scheint trotzdem
nicht ganz gelöst. Um das Ausschließen des Plateaus Zugang zum Haupteingang zu verhindern, wird das Niveau angehoben, es gibt aber sicherlich auch andere Möglichkeiten dies zu erreichen. Die
Gesamtlösung wir als positiv empfunden.
Die Zimmerlösung ist durch die Verschublösung der Betten in Beziehung auf die beengte
Raumanforderung interessant gelöst, wird aber von der Nutzerseite eher abgelehnt. Wie die
Stufenlösung, die den Gang durch das Auseinanderklappen der Bettenteile gelöst ist, wird gut bewertet. Die Gruppen werden in drei Baukörpern über zwei Geschosse angeordnet. Die Sommernutzung für einen einzelnen Baukörper ist sehr leicht möglich (Mehrfachnutzung durch Hotel).
Die Aufteilung der Gruppen über zwei Geschosse wird negativ bewertet. Die Baukörper, die durch die gute Anordnung den Hof generieren stellen eine überzeugende städtebauliche Lösung dar. Mit Ankommen an das Gebäude und der Erschließung des Innenhofes und wie die Sockelgeschosse mit
dem Baukörper durch die leichte Drehung subtil reagieren, wir eine gute Außenraumsituation hergestellt. Die Fassade ist einfach und unprätentiös gestaltet.

Projekt 049:
Auch bei diesem Projekt wird die Orientierung von zahlreichen Zimmern zur Berufsschule hin ohne Lösungsansatz des Sichtschutzes, negativ beurteilt. Die innenräumliche Struktur mit den langen zentralen Erschließungsgängen wirkt äußerst problematisch. Unverständlich ist die Anordnung des Luftraumes über dem Windfang. Die Zimmergrundrisse sind durchschnittlich gut gelöst.

Projekt 050:
Die Situierung des Baukörpers und die sehr klare und einfache Struktur der Erschließung wird positiv beurteilt. Auch die innere Organisation und Erschließung mit Lichthöfen und der möglichen Belichtung von Oben, den stark eingeschnittenen Terrassen und der guten Anordnung der Gemeinschaftsräume wirken positiv. Der Vorplatz vor der Haupteingangshalle, die nicht erweiterbar ist und auch die Nebenfunktionen im anderen Geschoss aufweist, lässt eine Entwicklung schwer zu. Die Zimmer sind im Zweibettbereich interessant gelöst. Bei der Belegung mit drei Personen ist ein dritter Arbeitsplatz nicht möglich. Bei der Zonierung wurde der Aufenthaltsbereich an den Gang gegenüber der Eingangstüre von WC und Dusche gelegt.

Projekt 051:
Der versetzte zweihüftige Baukörper ist im oberen Bereich des Grundstücks angeordnet. Die Überwindung des Niveaus bis zur Eingangshalle ist nicht adäquat gelöst. Auch die Anbindung an das Schulgebäude durch den Verbindungsgang erscheint nicht glücklich gelöst. Durch die abgerundeten Eckausbildungen geht eine eigenartige und nicht optimale Wirkung vom Baukörper aus.

Projekt 052:
Das Objekt wurde so situiert, dass eine Vorfahrt und das Parken für das Personal im Vordergrund der Erschließungsfläche angeordnet wurden. Der Freibereich, der an die Halle anschließt und teilweise überdacht wurde Bereich, ist sehr schmal konzipiert und nicht erweiterbar. Die Nebenräume sind in einem seitlichen Baukörper untergebracht. Der Verbindungsgang und der Anschluss an die Schule ist an einer Stelle, die von der Auslobung nicht gewünscht und daher ausgeschlossen ist. Die Zimmer sind entsprechend zoniert. Das Klappbett für die Dreierbelegung ist vorhanden. Allerdings fehlt für die Dreierbelegung ein ausreichender Arbeitsplatz.

Projekt 053:
Der einfache Baukörper, der ohne Höhenbezüge eine Erschließung von oben vorsieht, die in dieser Form nicht funktionieren kann, ist durch seine Dreigeschossigkeiten gekennzeichnet, wobei bei Geländeanschnitt an der Südgrenze enorm ist und nur über eine aufwendige Stützmauernsituation hergestellt werden kann. An der inneren Erschließung wird positiv vermerkt, dass durch die Luftraumsituation die mit Stegen überbrückt wird, die zweihüftige Anlage gut erschlossen ist. Auch Halle und Nebenräume entsprechen dem einfachen Baukörper in adäquate Weise. Bei der Ausgestaltung der Zimmer fällt auf, dass die Zweibettzimmer durch eine bewegliche Wand gut strukturiert sind, was in der Dreibettzimmerbelegung nicht funktioniert. Die Zonierung der Zimmer ist vorhanden. Der Gruppenlernraum und die Gemeinschaftsräume sind allerdings im Dunkeln angeordnet.

Projekt 054:
Der zweihüftige Baukörper ist in seiner internen Erschließung durch ein Rampensystem gegliedert. Die Rampenführung ist für die Erschließung und Betreuung als schwierig anzusehen. Die städtebauliche Anbindung und Eingangslösung erfolgt durch eine Auffahrt von Unten. Durch die Rampensituation wird die Erschließung im Inneren unübersichtlich und untauglich für die Betreuung. Die Grundrisslösung der Zimmer mit der in der Mitte aufgestellten Dusche erzeugt lediglich Restflächen und ist schlecht nutzbar.

Projekt 055:
Der kompakte Baukörper wird am oberen Ende mit einer direkten Anbindung an die Schule in der Mitte der Erschließungszone angeordnet. Der Grenzabstand nach Süden wird nicht eingehalten. Ein Abrücken von der Grundgrenze würde eine Verschiebung der Erschließungszone bedingen und ist durch die starre und unverschiebliche Grundrisslösung nicht möglich. Die Kompaktheit des Baukörpers geht zu Lasten der inneren Erschließung, die qualitativ nicht optimal ist. Die städtebauliche Anbindung an eine Campuslösung ist durch die Rampe, Stiege und die Sitzstufen auch optional nicht weiter verfolgbar.Projekt 056 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt:
Die Lage und die Spreizung der beiden Hauptbaukörper auch zum Altbestand hin ist nicht ganz nachvollziehbar. Die Reaktion der Platzvorfahrtsgestaltung auf die der Baukörper ist ebenfalls nicht schlüssig. Die Anschlussproblematik und die Eingangshallenlösung ist nicht überzeugend gelöst. Die Zimmerorganisation ist durch die Zonierung sehr gut gelöst. Auch die Bereiche Studierraum, Gruppenräume, Aufsichtsbereich sind in der Abfolge gut gelöst. Diese Bereiche sind als Gelenk zwischen die beiden Baukörper gelegt. In den unten liegenden Geschoßen entstehen durch das
Eingraben in die Landschaft Belichtungsprobleme (sichtbar an den Schichtenlinien). Die innere
Erschließung der Gruppe wird durch die Zweiteiligkeit des Baukörpers negativ bewertet. Die architektonische Gestaltung ist der inneren Strukturen angepasst und wird als nicht weiter verfolgenswert beurteilt.

Projekt 057 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt:
Die Stellung des Baukörpers wurde parallel zum Altbestand der Schule vorgenommen. Die
Eingangssituation wird von der unteren Grundstückshälfte mit einem Vorplatz gelöst. Es wird versucht, einen Außenraum in die Restfläche zu zelebrieren. Die Anbindung von oben (die Möglichkeit der Campusgestaltung) wird als Nebeneingang bezeichnet und ist auch nicht als Zugangssituation formuliert (Fluchtstiege). Also wirkt das Projekt eindeutig nach unten orientiert. Wenn man mit der Lösung von unten einverstanden ist, ist die Erschließung in Ordnung, auch wenn die Anbindung den Innenhof sehr stark absperrt. Eine Adaptierung des Projektes durch Umorganisation ist nicht möglich.
Positiv zu vermerken ist, dass das Parken nicht bis vor das neue Gebäude geführt wird. Durch die Abwinkelung des Baukörpers wird eine Halböffentlichkeit hergestellt, die Qualität nachweist.
Die Zimmerlösung wird als durchschnittlich bewertet, das dritte Bett wird durch eine Couch ersetzt.
Die beiden Zimmertypen sind gleich groß. Die Gruppenräume liegen von der Erschließung und von der Situierung im Baukörper an ungünstiger Stelle und sind halbgeschossig versetzt.

Projekt 058:
Der im unteren Bereich situierte Baukörper wird durch einen langen, leicht verschränkten aber am Ende geraden Erschließungsgang gekennzeichnet. Auffallend ist die Zimmereinteilung, die an sich gut zoniert ist, jedoch Einzelzimmer vorsieht, was vom Auslober nicht gewünscht wurde. Ansonsten sind die Eingangshalle und die erweiterbaren Bereiche im Gelenk gut angeordnet. Die Anbindung an den Schulbaukörper sperrt den Vorplatz von der Feuerwehrzufahrt ab. Der Zwischenraum zwischen Schule und dem Neubaukörper wird als problematisch empfunden.Projekt 059 - von der Jury nach dem ersten Bewertungsdurchgang ausgewählt:
Das Objekt ist eindeutig in die Landschaft eingebunden und eingepackt und wirkt als Solitärbaukörper, der nichts mit dem Altbestand zu tun hat. Die Erschließung von Oben ist so ausgebildet, dass sie kein
Beitrag zur städtebaulichen Bereinigung der oberen Situation darstellt. Die vorgesehene weitere Anbindung im unteren Bereich des Schulgebäudes ist mehr als fraglich.
Sowohl von den Längen der Erschließung, als auch von der räumlichen Funktionalität werden die Forderungen des Nutzers nicht erfüllt. Die Gruppenaufteilung ist auf einer Ebene und getrennt. Die Dichte der Nutzung in dem regelmäßigen Baukörper erscheint problematisch. Die Nasseinheit ist im
Zimmer nur durch das Öffnen von Schiebetüren nutzbar, was funktional negativ bewertet wird.
Projekt 060:
Die beiden dreigeschossigen Baukörper werden parallel zum Hauptgebäude der Schule angeordnet. Der Zwischenraum zwischen den beiden Gebäuden wird vom Außenraum her nicht behandelt. Die Vorfahrt erfolgt vom Süden. Im Untergeschoss ist eine großzügige Halle mit den entsprechenden Erweiterungen angeordnet. Der aufgestelzte Freibereich und der Innenhof sind interessant durchgestaltet. Die beweglichen Schuhregale in der Eingangshalle hingegen fallen negativ auf. Die Zimmer sind eher schlecht organisiert, vor allem in der Dreibelegung entstehen keine Qualitäten. Der gleich große Typus in der Zweierbelegung weist relativ viel nicht genutzten Raum, jedoch mit einem dritten Schreibpult auf. Eine Höhenentwicklung ist im Anschlussbereich an das Gelände nicht ablesbar und erscheint schwer lösbar.

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