31/05/2014

Am 16. und 17. Mai 2014 fanden österreichweit die Architekturtage statt, die unter dem Motto Alt Jetzt Neu standen.

31/05/2014

Offenes Atelier bei .tmp architekten

©: Martin Grabner

Eröffnung der Architekturtage

©: Thomas Raggam

Diskussion Trash Boom Bang

©: Thomas Raggam

Projektionen auf dem HDA

©: Thomas Raggam

Alte Universität

©: Martin Grabner

>ibini< im Allerland

©: >ibini< Baukulturvermittlung

Das Motto „Alt Jetzt Neu“ eröffnete eine Fülle an möglichen Programmpunkten. Neben der ersten Assoziation des Bauens im Bestand ergaben sich weitere Schwerpunkte wie die Reaktivierung und Umnutzung von Leerständen, Energieeffizienz, Recycling und Ressourcenwirtschaft sowie der Umgang mit historischem Erbe.

Recycling von Material und Geschichte
Bei der Eröffnungsveranstaltung am 15. Mai 2014, der Diskussion „Trash Boom Bang“ bot sich die Gelegenheit, all diese Themen in Form von verschiedenen ReferentInnen aufs Podium zu bringen. Es diskutierten Ursula Schneider (pos architekten, Wien), Prof. Peter Maydl (Inst. für Materialprüfung und Baustofftechnologie, TU Graz), Rainer Rosegger (SCAN, Graz), Anna Resch und Lisa Enzenhofer (Lendlabor, Graz), Christoph Wiesmayr & Bernhard Gilli (SCHWEMMLAND, Linz) und Gerhard Pichler (zweintopf, Gniebing Oberweißenbach). Eine Ausstellung von Upcycling-Designmöbeln sowie Recyclinginformationsmaterial und -baustoffproben begleitete die Auftaktveranstaltung der Architekturtage.
Die Fassade des Haus der Architektur wurde durch in einem Studierendenworkshop der TU Graz entstandene vollflächige Projektionen bespielt, die den Wandel des Gebäudes im Laufe der Zeit simulierten. Die entworfenen Transformationen und die sich daraus ergebende Geschichte der Stadt wurden auf dem Barockpalais Thinnfeld lesbar gemacht.

Entstehungs- und Alterungsprozesse von Architektur
Am Freitag, dem 16. Mai 2014, öffneten Architekturbüros in der ganzen Steiermark ihre Pforten, empfingen Architekturinteressierte und boten ihnen Baustellenbesichtigungen, informative Vorträge, Bürorundgänge, Fragestunden und vieles mehr. In einem geführten Rundgang wurden zudem mehrere Offene Ateliers im Grazer Zentrum besucht. Die niedrigschwellige Möglichkeit, hinter die Kulissen der Architekturproduktion zu blicken, nutzte ein bunt gemischtes Publikum aus Architekturinteressierten, Studierenden und (potenziellen) BauherrInnen.
Die ZV Steiermark legte den Fokus auf den Alterungsprozess von Bauten. Der von ihr organisierte Rundgang führte zu Bauten aus unterschiedlichen Epochen – teils im weitgehendem Originalzustand, teils umgebaut oder umfassend saniert – in der Sporgasse, der Sackstraße und am Kaiser-Franz-Josef-Kai. Abends diskutierte eine interdisziplinär besetzte Runde mit Peter Hammerl (ASVK, TU Graz), Christian Brugger (BDA) und Martin Brischnik (ZV) über Fragen wie: Kann Architektur in Würde altern? Vertragen Bauten erforderliche Sanierungsmaßnahmen und Nutzungsänderungen, ohne ihre Charakteristik zu verlieren? Funktionieren die historischen Bauten in der heutigen Zeit? Und können heutige Bauten in Zukunft funktionieren?
Zeitgleich konnte die Ausstellung „rück:stand“ der jungen Fotografin Jasmin Schuller im Rahmen der von der ZV Steiermark organisierten Reihe ArchFotos besucht werden.

Unterwegs durch Graz, die Steiermark und Allerland
Samstags glich das Haus der Architektur einem Bienenstock, denn am 17. Mai 2014 starteten acht Touren zu Fuß, mit dem Rad oder per Bus. Eine Bustour führt zu den Siegerprojekten des Architekturpreises des Landes Steiermark 2013, eine andere beschäftigte sich mit energieeffizientem Bauen und Sanieren im Grazer Stadtgebiet. Durch die Kooperation mit pro:Holz und der Diözese Graz-Seckau konnten zwei weitere Touren angeboten werden, die sich mit Bauen mit Holz im Bestand bzw. mit kirchlichen (Um)Bauten im 21. Jahrhundert beschäftigten.
Mit dem Fahrrad wurden urbane Lücken erforscht, über ihre Geschichten im Grazer Kontext und Potenziale für die Zukunft diskutiert. Weitere Rundgänge ermöglichten einen Blick auf das Planungsgebiet Smart City Graz Mitte mit Einführung in das Smart City Projekt, führten mit den Stationen Landtag, Tummelplatz und Alte Universität zu behutsam modernisiertem historischen Erbe mit öffentlicher Nutzung und hinterfragten Vergangenheit und Zukunft des Grazer Stadtparks.
Der inzwischen schon traditionelle Kinderworkshop von >ibini Am Abend luden die Architekturzeichensäle der TU Graz in die Luise im Kunsthaus zu „Premfini“, der Abschlussfeier der Architekturtage 2014 mit mehreren DJs und Videokünstlern, die erst durch die Sperrstunde ihren Abschluss fand.

Insgesamt nahmen rund 1900 Interessierte an den Architekturtagen in der Steiermark teil. Aufgrund der Sturmwarnungen mussten jedoch leider Veranstaltungen abgesagt werden.

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