15/08/2005
15/08/2005

Gegenstand des von der SG Rottenmann, der Neue Heimat und der Fa. Kohlbacher österreichweit ausgeschriebenen Wettbewerbs war die Erarbeitung von städtebaulichen Entwurfsideen zur Verbauung des ausgewiesenen Areals in Graz - St. Martin für Wohnzwecke. Die Jury unter Vorsitz von Arch. DI Andre Perret wählte aus insgesamt 30 Einreichungen das Projekt von Dieter Depisch und Silvia Kerschbaumer-Depisch Ziviltechniker GmbH aus Fürstenfeld zum Sieger.PREISTRÄGER:
2. Preis > Projekt 23: ARGE Arch. DI Fanta, DI Gómez, DI Schribertschnigg, Arch DI Heyszl, Graz
3. Preis > Projekt 28: Architekten Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT GmbH, Graz

ANKÄUFE
Projekt 3: Arch. DI Erich Schaffer, Wolfsberg
Projekt 9: Architktur.ps Michael Pfleger/Maria Schneider, Innsbruck
Projekt 26: Arch. DI Simon Speigner, Thalgau

NACHRÜCKER
Projekt 17: Arch. DI Ferdinand Certov, GrazZUSAMMENSETZUNG DER JURY

Stimmberechtigte Mitglieder:
Arch. Dipl.-Ing. Andre Perret, AIK
Dipl.-Ing. Thomas Proksch, Ing.Kons.f. Landschaftsplanung und Landschaftspflege, AIK
Dir.Bmst. Karl Pusterhofer, SG Rottenmann
Ing. Edmund Klamminger, Neue Heimat
Arch. Dipl.-Ing. Josef Hohensinn, Fa. Kohlbacher
OBR Dipl.-Ing. Gerald Sark, Amt d. Stmk. Landesregierung
OBR Dipl.-Ing. Johann Tatzl, Amt d. Stmk. Landesregierung
Dipl.-Ing. Michael Redik, Stadt Graz
Dipl.-Ing. Alois Rajnar, Stadt Graz

Vorprüfung:
Univ. Prof. Arch. DI Werner Hollomey

PROJEKTBESCHREIBUNGEN
(Auszug aus dem Juryprotokoll)

SIEGER > Projekt 7
Grundidee ist die Strukturierung des Siedlungsgebietes in vier Quartiere, die anhand ihrer Außenbeziehung örtliche Identität erlangen. Großzügige Grün- und Freiraumachsen folgen den Blickachsen (Schloss St. Martin und Straßganger Kirche) und sind Teil des differenzierten Konzeptes der Oberflächenwasser-Retention. Charaktergebendes Element der Nord-Süd orientierten Freiraumachse ist eine den tiefer gesetzten Freiraum überspannende Brücken- bzw. Stegkonstruktion.
Die vorgegebene Haupterschließungsstraße wird im Osten gegen Norden verschwenkt und mit einer neuen, ampelgeregelten Kreuzungslösung im Bereich Straßgangerstraße/Harterstraße an das übergeordnete Verkehrsnetz angebunden.
Nord-Süd gerichtete Baukörper bestimmen die Baukörperkonfiguration im zentralen Bebauungsfeld - durch niedrigere Bauteile teilweise zu Hofsituationen geschlossen - den „Städtischen“ Abschluss zur Straßgangerstraße bildet eine gegen Süden geöffnete Blockrandbebauung mit Geschäftszone und Kindergarten. Die Klarheit des städtebaulichen Musters wird durch eine differenzierte Höhenstaffelung der Gebäude überlagert, wobei der nordöstliche Eckpunkt der Blockrandbebauung akzenthaft hervorgehoben wird.

2. PREIS > Projekt 23
Das Projekt ist gekennzeichnet durch eine Spiegelung von zwei Einheiten beidseitig einer mittleren Nord-Süd-Grünachse mit Retentionsbecken. Pro Einheit sind sekundäre Nord-Süd-Grünachsen mit Tiefgaragenunterbauung vorgesehen. Zwei Ost-West-Erschließungen gliedern das Gebiet in eine nördliche Zone mit beruhigtem Verkehr und Besucherstellflächen und in eine südliche Zone mit Haupterschließung. Die nach Nord-Süd orientierten Baukörper sind mit vier bis sechs Geschoßen höher als die anderen Gebäude. Insgesamt besteht in der Bebauung keine Differenzierung der einzelnen Parzellen.
Das Projekt bietet insgesamt hohe Wohnqualität durch die Maßstäblichkeit, den Bezug zur baulichen und naturräumlichen Umgebung und ein schonendes Verkehrskonzept.

3. PREIS > Projekt 28
Das Projekt zeigt ein außerordentlich strenges Konzept, das auf den Arealen der Genossenschaften SIRO und Neue Heimat insgesamt vier Großhöfe vorsieht, wobei eine Gruppe von je zwei dieser Einheiten durch eine sehr breite Grünspange von den anderen getrennt ist. Diese Form der Aufschließung formuliert Identität bildende Gemeinschaften. Zwei durchgängige Querachsen verbinden die Höfe. Die an sich strenge Philosophie des Rechteckhofes wird durch geringfügige Verschwenkungen der einzelnen Körper und durch deren unterschiedliche Höhen entschärft; es zeigt sich nach innen wie nach außen ein lebendiges Flächenspiel.
Das Freiraumkonzept sieht zwei Innenraumkategorien vor: Freiräume, die sich nach außen Richtung Süden öffnen und Höfe mit introvertiertem Charakter.
Das Projekt weist klare Strukturen und eine übersichtliche Gliederung auf und bietet einen hohen Grad an Privatheit. Die gewählte Anordnung der Baukörper erzeugt wichtige Außenräume, die in ihrer Nutzung und Ausstattung noch ausbaufähig sind.AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG UND -DAUER:
Am Mittwoch, den 17.08.2005 um 19.00 Uhr findet im Roten Saal des WIST Studentenheimes, Wienerstraße 58a in Graz die Eröffnung der Ausstellung der preisgekrönten Projeke sowie aller eingereichten Wettbewerbsarbeiten statt. Die Ausstellung ist von 18. bis 26.08.2005 in der Zeit von 15.00 bis 22.00 Uhr geöffnet und am 20. sowie 21.08.2005 geschlossen.
Die Dokumentation aller eingereichten Projekte und das detaillierte Juryprotokoll finden Sie demnächst auf GAT.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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