14/09/2006
14/09/2006

Das Stadtwerke-Haus, fotografiert im Geist seiner Zeit

Ausstellung im Kundencenter

Das Stadtwerke-Haus innen zur Zeit seiner Entstehung

Ausstellung im Kundencenter

Der Architekt des Stadtwerke-Hauses: Rambald Steinbüchel-Rheinwall

Ein Haus wird 75. Das Besondere daran: Das Stadtwerke-Haus am Andreas-Hofer-Platz ist eines der ganz wenigen Beispiele der Moderne der Zwischenkriegszeit in Graz. Die Grazer Stadtwerke AG widmen ihm gemeinsam mit der FH Joanneum, Studiengang Informationsdesign, eine Ausstellung.

Dass die Moderne in Graz sehr zögerlich angenommen wurde, liegt am beharrlichen Festhalten der Grazer Architektur am Traditionalismus, wie er damals auch an der Technischen Hochschule gelehrt wurde sowie an der Popularität der Heimatschutzbewegung. Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass den 1930 ausgeschriebenen Wettbewerb der noch junge und völlig unbekannte Grazer Architekt Rambald Steinbüchel-Rheinwall für sich entscheiden konnte. Die Umsetzung dieses Gebäudes wurde für ihn zum Sprungbrett für eine internationale Karriere. Steinbüchel-Rheinwall studierte in München und Berlin, arbeitete bei Hans Poelzig und Peter Behrens und eröffnete 1930 sein erstes eigenes Büro in Berlin.Probleme bei der Umsetzung von außergewöhnlicher Architektur gab es auch damals: Eine Reihe von technischen, finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten begleiteten den Bau für die zentrale städtische Verwaltung für die Versorgung der Grazer Bevölkerung mit elektrischer Energie, Gas und Wasser.
Mit dem Einsatz von neuen Materialien wie Glas, Stahl und Gummi sowie hellem, naturlasiertem Eichenholz sollte modernes Lebensgefühl vermittelt werden. Interessant ist auch die städtebauliche Einbindung des L-förmigen Gebäudes: Passen sich die Seitenflügel an die umgebende Bebauung an, so setzt der Treppenturm mit zwölf Fensterreihen - zwei pro Geschoss - einen Akzent und sollte die Illusion eines "Hochhauses" vermitteln.Ziel des von der Grazer Stadtwerke AG, seit 1960 "Bewohnerin" des Gebäudes, gemeinsam mit der FH Joanneum (Studiengang Informationsdesign; Leitung Erika Thümmel) entwickelten Ausstellungsprojektes ist es, das Haus in seinem historischen Kontext zu würdigen und in seiner Bedeutung der Grazer Bevölkerung näher zu bringen.

Kuratorin der Ausstellung: Dr. phil. Antje Senarclens de Grancy

Ausstellungsort:
Kundencenter der Grazer Stadtwerke AG, Andreas Hofer-Platz 15, 8010 Graz

Öffnungszeiten der Ausstellung:
13.9. bis 20.10.2006
Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr;
Donnerstag von 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Samstag und Sonntag geschlossen.

Eintritt frei!

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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