05/07/2015

Wojciech Czaja zu Public Private Partnership im Architekturjournal wettbewerbe

05/07/2015

Public Private Partnerships sind preiswert, attraktiv und die beste Antwort auf die Maastricht-Kriterien, die keine weitere Neuverschuldung der Kommunen zulässt. So jedenfalls lautet das skizzierte Bild der Privaten und PPP-Befürworter.

Doch was steckt wirklich dahinter? Eine Analyse angesichts der jüngsten PPP-Diskussion rund um den Schulcampus Berresgasse in Wien-Donaustadt.
 
Es war 1969, als Johnny Cash, der alte Haudegen mit seiner tiefen, unverwechselbaren Raucherstimme, im Staatsgefängnis von San Quentin, Kalifornien, auftrat. Als ihm der Fotograf zu nahe kam, ließ Cash von der Gitarre ab und hielt dem Eindringling den ausgestreckten Mittelfinger vor die Linse. Das Bild ging um die Welt. Der Lauf der Geschichte wiederholt sich. Als die Stadt Wien den Wettbewerb für den Schulcampus Berresgasse in Wien-Donaustadt ausschrieb und in diesem Zuge auch die PPP-Spielregeln für die kommenden Campus-Projekte veröffentlichte, ging ein Raunen durch die österreichische Architekturszene. Einige Mitglieder der IG Architektur reagierten, indem sie dem Auslober dem Anlass entsprechende PDF-Plakate mit ihrer Entrüstung zukommen ließen. Eines davon zeigt einen Mann mit sehr anschaulicher Fingerakrobatik, darüber ein Verbotsschild mit drei durchgestrichenen Ps.
„Als Architekt muss man jedenfalls gegen Public Private Partnerships sein“, sagt Rainer Kasik von x architekten, Urheber des unmissverständlich adressierten Johnny-Cash-Zitats. „Erstens ist die öffentliche Hand verpflichtet, die Verantwortung für die Bildung und somit auch für die dazugehörigen Bildungsbauten zu tragen. Und zweitens ist Architektur auch eine baukulturelle Leistung, die es zu würdigen gilt. Ich kann ja auch nicht einen Beethoven darum bitten, mir eine halbe Symphonie zu komponieren oder Picasso mit einem halben Gemälde beauftragen, ganz nach dem Motto: Die andere Hälfte malen wir uns dann schon selber fertig.“ ...

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