14/09/2009
14/09/2009

Am 10. September 2009 wurde das Archäologiemuseum in Graz-Eggenberg (Planung: BWM Architekten und Partner Wien Graz) eröffnet. Foto: nb

Archäologiemuseum Graz-Eggenberg. Die ca. 1.500 Exponate sind durchwegs kleinformatig. Etliche Stücke der Sammlung, wie der Strettweger Wagen bzw. der bronzezeitliche Fundkomplex vom Kröllkogel sind sehr wertvoll und entsprechend zu schützen. Daher werden fast alle Exponate in Vitrinen präsentiert. Foto/Planung: BWM Architekten und Partner

Der unterirdische Neubau wurde als zweischiffige Halle mit mittig durchlaufender Oberlicht-Laterne ausgeführt. Foto/Planung: BWM Architekten

Mit der Eröffnung des von BWM Architekten geplanten Archäologiemuseums in Graz-Eggenberg ist die zweitgrößte archäologische Sammlung Österreichs in einem eigenen Museum untergebracht. In seiner Eröffnungsrede bezeichnet Intendant Peter Pakesch die neue Architektur als kleines Juwel, zurückhaltend, unprätentiös, mit eigenem Reiz und einer wunderbaren Lichtführung.

Das neue Museum umfasst zwei zusammenhängende Gebäude, das von den Grazer Architekten PURPUR. ARCHITEKTUR entworfene Lapidarium (2004) sowie den Museumsneubau von BWM-Architekten, der sich als unterirdische Erweiterung des bestehenden Lapidariums präsentiert. Das Lapidarium wurde im Zuge des Zubaues von PURPUR. ARCHITEKTUR adaptiert: der neue Haupteingang wurde an den bisherigen unteren Seiteneingang des Lapidariums verlegt. Dort befinden sich nun Foyer und Kassa.

Mit der Planung und Realisierung des Archäologiemuseums wurde dem Wunsch der wissenschaftlichen KuratorInnen des Landesmuseum Joanneum entsprochen, die getrennten Sammlungsbestände des Museums für Vor- und Frühgeschichte sowie des Antikenkabinetts zu vereinen. „Es ist der Versuch, eine vielfältige, heterogene Sammlung zu zeigen und trotzdem einen wichtigen und guten Überblick zu geben auf das, was archäologisch in der Steiermark vorhanden ist“, erklärt Peter Pakesch. „Mit der Eröffnung des Archäologie-Museums, der Neuaufstellung der Römersteinsammlung 2004 und der Eröffnung des Museumspavillons in Flavia Solva sind nun sämtliche archäologische Sammlungen in der Steiermark zeitgerecht aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich“, verkündet Archäologin Barbara Porod. Das neue Museum soll in Zukunft als Ort der Kommunikation dienen, einerseits zwischen Wissenschaft und BesucherInnen, andererseits aber auch unter den BesucherInnen selbst. Dazu können Interviews mit Persönlichkeiten wie Peter Kubelka, Elfie Semotan, Hermann Nitsch, Adolf Holl, Friedrich Ortner und Rotraud Perner an eigens eingerichteten Hörständen abgerufen werden. Die Interviews behandeln die Grundfragen des Menschseins in der Sammlung. Die textliche Aufbereitung wurde von Martin Heidinger begleitet, Wissenschaftsredakteur des ORF. „Des Weiteren beinhaltet das Museum in den Lichtschächten ein Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche, sowie eine Forschungszone „work in progress“, wo an Computer Terminals Fragen an WissenschaftlerInnen gestellt werden können, die innerhalb von 48 Stunden beantwortet werden sollen“, verspricht Barbara Porod.

Die gut besuchte Eröffnungsfeier endete schließlich mit einem Museumsbesuch.

ADRESSE:
Archäologie am Landesmuseum Joanneum
Schloss Eggenberg
Eggenberger Allee 90
A-8010 Graz

TECHNISCHES DATENBLATT:
Ausstellungsfläche Archäologie: 603 m²
Ausstellungsfläche Wechselausstellungen 48 m²
Technikbereich 33 m²
Lapidarium Ausstellungsfläche 603 m²
Eingangsbereich Neugestaltung 75 m²

Kosten
Die Kosten von EUR 2,1 Millionen umfassen die Gesamtbaukosten Neubau Archäologie, die Neugestaltung des Eingangsbereichs im Lapidarium sowie Vorplatzgestaltung, Restaurierungen, die gesamten Planungsleistungen, sowie die Ausstellungsgestaltung.

Bauzeit: Juli 2008 – Juli 2009

Planung
BWM Architekten und Partner
PURPUR ARCHITEKTUR ZT GmbH

Bauherr und Auftraggeber:
Landesmuseum Joanneum GmbH

Verfasser/in:
Nicole Bergmann, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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