14/01/2013

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken.
Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen / Kontakt:
Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

14/01/2013
Architektur: Architekt DI Friedrich Wiesenhofer©: paul ott photografiert

Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft in Gröbming

Architektur: Architekt Friedrich Wiesenhofer, Graz, 2011

Der Entwurf definiert einen klaren Abschluss des Ortsrandes zum Landschaftsraum im Westen. Die Baukörperstellung, Baumassenverteilung und die überwiegende Verwendung von Holz ermöglichen eine harmonische, landschaftsbezogene Einbindung. Die Höhenstaffelung und seitliche Versetzung der einzelnen Baukörper gewährleistet die optimale Besonnung aller Bereiche und stellt wichtige Sichtbeziehungen her. Eine teils überdeckte Vorplatzzone ermöglicht ganzjährig große Nutzungsvielfalt. Die Möglichkeit, von außen in die Praxisräume einzusehen, stellt einen unmittelbaren Bezug zur praktischen Ausbildung der SchülerInnen her.

Die Funktionen werden in zwei Baukörpern, einem zweigeschoßigen und einem dreigeschoßigen, untergebracht, die durch einen transparenten Bauteil verbunden sind. Im zweigeschoßigen Bauteil befinden sich im Erdgeschoß alle Praxisräume und der auch als Aula nutzbare Speisesaal. Im Obergeschoß alle, mit einer kontrollierten Raumlüftungsanlage ausgestatteten Räume für den theoretischen Unterricht. Der südöstlich angeordnete Mehrzweckraum im Erdegeschoß dient als Gymnastik- und Seminarraum. Im dreigeschoßigen Bauteil gegenüber sind die Zentralgarderobe, die Verwaltung und der Internatsbereich angeordnet. Die jeweiligen Wohneinheiten sind nach Osten bzw. nach Westen orientiert.

Die architektonische Wirkung ist gekennzeichnet durch die Differenzierung der Konstruktion, der Materialien und der Fassaden. Das Sockelgeschoß ist in Massivbauweise ausgeführt, die darüber liegenden Geschoße in Holzbauweise. Diese Unterscheidung setzt sich bei den Fassadenoberflächen mit einerseits dunklen Faserzementplatten und andererseits naturbelassenen Lärchenholzlatten fort. Bewusst gesetzte verglaste Einschnitte gliedern die Baukörper und dienen als Aufenthaltsbereiche und zur Belichtung bzw. als Ausblick aus den Mittelzonen. Alle Flachdächer sind als extensive Gründächer ausgeführt.

Die Konstruktion in Holzbauweise mit Brettsperrholzwänden/-decken ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und dokumentiert die Bedeutung dieses Baustoffes als wesentlicher Wirtschaftsfaktor in der Steiermark. (Text: Architekt)

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