22/04/2013

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das Erbe der Baukultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzublicken.
Die hier gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen / Kontakt:

Redaktion VAF
Karin Wallmüller
k.wallmueller@aon.at

22/04/2013

Platz im Joanneumsviertel Graz, Blick nach Norden Richtung Schlossberg.

Architektur: Arge Nieto Sobejano Arquitectos/ eep architekten ©: Roland Halbe

Joanneumsviertel Graz
Archtekten: Nieto Sobejano/ eep architekten ZT-GmbH, 2012
Wettbewerb: 2006

Nach Plänen der ARGE Nieto Sobejano Arquitectos (Madrid) und eep architekten (Graz) erfolgte eine Neugestaltung der zum Joanneumsviertel zusammengefassten Ausstellungs- und Bibliotheksflächen im Lesliehof und im Museumsgebäude Neutorgasse, die nun außerdem durch ein unterirdisches Besucherzentrum zentral erschlossen werden. Der neue Zugang liegt am Platz zwischen den Bestandsgebäuden. Oberirdisch wurde dazu ein ehemaliger Beserlpark leer geräumt. Fünf gläserne Kegelstümpfe überragen den mineralischen Bodenbelag nur in Geländerhöhe. Im südlichsten führt eine Rolltreppe zum Haupteingang des Komplexes. In den Spiegelungen an den aufwendig gebogenen Glasflächen hat das historische Umfeld seinen großen Auftritt, verzerrt sich, ganz barock, in Schwung und Gegenschwung.

Das Besucherzentrum (unter ihm dient ein zweites Untergeschoß als Bibliothekdepot) ist ein Gefüge aus frei ineinander fließenden Raumzonen. Niveaugleich ordnen sich die Ausstellungsflächen der Multimedialen Sammlungen, ein Museumsshop, ein Veranstaltungsraum, sowie der Freihand- und Entlehnbereich der Landesbibliothek um einen zentralen Info-Desk. Durch Glas- und Sichtbetonwände sowie die hellen Kegelstümpfe wird die Anordnung strukturiert, ohne zerschnitten zu werden. Letzteren verdankt die Ebene auch ihre freundliche Anmutung. Wie die Architekten betonen, kann hier kaum der Eindruck eines Untergeschoßes aufkommen. Problematisch ist allerdings der Anschluss an das Museumsgebäude in der Neutorgasse über ein beengt wirkendes Stiegenhaus, das von hinten in das alte Foyer führt.  Und in den Ausstellungsräumen bringen kostensparende Technikwände die ursprünglichen Raumsymmetrien leider aus dem Lot.
(Text: Ulrich Tragatschnig)

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