09/03/2018

Museum für Geschichte
SCHAUDEPOT

Die Dauerausstellung Schaudepot kuratiert von Bettina Habsburg-Lothringen (Kulturhistorische Sammlung) und Maria Froihofer (Multimediale Sammlung) zeigt die Vielfalt und Fülle der kulturhistorischen und der multimedialen Sammlung des Museums für Geschichte in der Grazer Sackstraße.

Ausstellungsgestaltung
INNOCAD Architektur

Fertigstellung
Nov. 2017

Auftraggeber
Universalmuseum Joanneum

Museum für Geschichte
Sackstraße 16
8010 Graz, Österreich

in der GAT-Serie architektur> werden Bauwerke innerhalb und außerhalb Österreichs präsentiert, die an der Schnittstelle von Architektur und Kunst einzuordnen sind. Bei der Kuratierung werden Projekte von AkteurInnen bzw. ProtagonistInnen mit Bezug zur Steiermark bevorzugt.

09/03/2018

Schaudepot Kulturhistorische Sammlung im Museum für Geschichte im Palais Herberstein, Sackstraße 16, 8010 Graz

Architektur: INNOCAD Architektur©: paul ott photografiert

Schaudepot Kulturhistorische Sammlung

©: paul ott photografiert

Schaudepot Kulturhistorische Sammlung

©: paul ott photografiert

Schaudepot Multimediale Sammlungen

©: paul ott photografiert

Schaudepot Multimediale Sammlungen

©: paul ott photografiert

Die neue Ausstellungsgestaltung im Museum für Geschichte in Graz (Österreich) präsentiert das Steirische Kulturerbe im zweiten Stock des Palais Herberstein, einem historisch bedeutsamen Gebäude im Stadtzentrum, auf eine ganzheitliche, multidimensionale Weise.
Die Ausstellungstrilogie, bestehend aus der Kulturhistorischen und der Multimedialen Sammlung in der Dauerausstellung Schaudepot und der Dauerausstellung 100 x Steiermark, stellt einen Meilenstein in der Transformation des Museums für Geschichte dar. Die einst verborgenen Schätze der Sammlungen werden der Öffentlichkeit in einer rohen, schrankenlosen Umgebung zugänglich gemacht, welche die Beziehung zwischen Mensch und Geschichte in den Mittelpunkt rückt.

Um einen bewussten Kontrast zu den diversen physikalischen Objekten des ersten Teils der Dauerausstellung Schaudepot zu schaffen, wurde ein Innenraumkonzept mit industriellem Depotcharakter kreiert, das eine zeitgenössische Interaktion mit den historischen Artefakten ermöglicht. Das Ausstellungsdisplay ist zum einen multifunktional sowie frei adaptierbar, zum anderen beinhaltet es eine konsistente innenräumliche Linienführung, die schonend zum historischen Wandbestand ausgeführt wurde, um einen neuen atmosphärischen Rahmen zu schaffen.
Das kostengünstige Material, das als Ausstellungsplattform für die Objekte unterschiedlicher Formen und Größen fungiert, wird nur von Netzen umhüllt um ein Vertrauensverhältnis zu generieren sowie die konventionelle Betrachtung im Ausstellungskontext zu hinterfragen.

Die zweiteilige Ausstellung Schaudepot enthält etwa 2000 Exponate aus den kulturhistorischen und den multimedialen Sammlungen, die auf einer Fläche von circa 486 m2 mit einem Displaysystem aus industriellen Baumodulen präsentiert werden. Das durchgehende Metallband ist behutsam in den historischen Wandbestand eingefügt und generiert einen Zwischenraum für technische Einbauten. Die modularen und multifunktionalen Objektträger, umschlossen von einem feinen Seilnetz, bilden einen materialkonsistenten, fließenden Rahmen, der eine Einheit aus Objekten und Raum schafft und dabei den Kontrast zwischen den historischen und zeitgenössischen Inhalten hervorhebt. Durch die Adaption dieses standardisierten Konstruktionsmaterials wurde der Zugriff auf die Objekte seitens des Museumspersonals für Umgestaltungs- und Wartungsarbeiten komfortabel und nachhaltig gestaltet. Um die Ausstellungen natürlich zu belichten wurden die historischen Fenster in die metallene Wandebene integriert und diese bieten so als Teil des Ausstellungskonzepts Ausblicke auf die historische Stadtlandschaft.

Während im ersten Teil des Schaudepots eine Vielzahl physischer Objekte in das Museum für Geschichte transferiert wurden, bietet der Bereich Foto Film Ton einen Einblick in das dislozierte Depot. Dementsprechend ist auch die Szenografie so gestaltet, dass man sich selbst auf eine Reise durch die Entstehung der Multimedialen Sammlung begibt und die Inhalte nicht vordergründig serviert bekommt. Das durchgängige metallische Band verbindet metaphorisch und räumlich beide Teile des Depots und schafft einen Dialog zwischen den historischen Inhalten und der rohen, industriell anmutenden Raumgestaltung. Das Konzept lässt die Besucher und Besucherinnen die Kulturgeschichte des Landes und den historischen Raum aus einer unerwarteten Perspektive erfahren.

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16. + 17.11.2023
 
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