01/04/2019

Das 130 Jahre alte Belüftungssystem des Wiener Burgtheaters wurde an der HTBLA Hallstatt unter der Leitung von DI Dr. Günther Kain und DI Dr. Friedrich Idam analysiert und weiterentwickelt.

Für ihre außerordentlichen pädagogischen Leistungen im Rahmen der Diplomarbeit Optimierung des historischen Belüftungssystems des Wiener Burgtheaters erhielten sie den BMHS-Award 2019 in der Kategorie Innovation.

AusloberInnen
Bildungsministerium, Wirtschaftskammer Österreich, Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, BMHS-Gewerkschaft

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01/04/2019

Der Blasengel am Dach des Wiener Burgtheaters – eine Windfahne

Der Beirat für Baukultur im Bundeskanzleramt gibt bekannt, dass anlässlich der am 26. März 2019 erfolgten Würdigung pädagogischer Leistungen in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) Österreichs die Arbeit zweier Lehrer an der HTBLA Hallstatt in der Kategorie Innovation ausgezeichnet wurde: DI Dr. Günther Kain und DI Dr. Friedrich Idam erhielten den BMHS-Award 2019 für die Betreuung der Diplomarbeit Optimierung des historischen Belüftungssystems des Wiener Burgtheaters.

Kurzbeschreibung
"Die zu erwartende globale Erwärmung hat unter anderem auch einen erhöhten Energiebedarf für Gebäudekühlung zur Folge. In der Auseinandersetzung mit historischen Gebäudekühlsystemen und deren Adaptierung an rezente Anforderungen liegt erhebliches Energieeinsparungspotenzial. Im Rahmen des Diplomprojektes Optimierung des historischen Belüftungssystems des Wiener Burgtheaters wurde die historische Luftbrunnenanlage des Burgtheaters bauphysikalisch untersucht und bewertet. Aufgrund der erhobenen Daten wurde ein Konzept entwickelt, wie nur auf Basis der Erdwärme bzw. -kühle ein großes Gebäude konditioniert werden kann, und für den Auftraggeer, die Bundestheater Holding GmbH, realisierbare, minimalinvasive Ansätze zur Lösung des Problems ausgearbeitet. Um das komplexe Erfahrungswissen zur optimalen Steuerung des historischen Belüftungssystems zu dokumentieren und auch in Zukunft den optimalen Betrieb sicher zu stellen, wurden die erhobenen Daten in ein eigens dazu entwickeltes Enterprisewiki eingepflegt."
(Mittteilung des Bundeskanzleramts, Sektion II – Kunst und Kultur | Abteilung II/4 – Denkmalschutz und Kunstrückgabeangelegenheiten | Geschäftsstelle des Beirats für Baukultur, 27.03.2019)

„Der höchste Dachpunkt des Wiener Burgtheaters wird von der Auslassöffnung des historischen Belüftungssystems, das immer noch in Funktion steht, eingenommen. Der Blasengel ist in seiner technischen Funktion eine Windfahne, welche die Austrittsöffnung des Fortluftkanals selbstregulierend mit reiner Windenergie seit über 130 Jahren fortwährend ins Lee dreht.
Das gesamte Belüftungssystem, das in seinen wesentlichen Teilen unverändert erhalten geblieben ist, stellt vom Luftbrunnen bis zum Blasengel ein beeindruckendes Beispiel dar, wie Gebäudekonditionierung über einen langen Zeitraum hinweg energieeffizient bewerkstelligt werden kann.
Die Zuluft sinkt im Volksgarten durch einen Luftbrunnen mit sechs Metern Durchmesser in das dritte Kellergeschoß. Dort führt ein einhundert Meter langer Zuluftkanal, wo die Zuluft durch Bodenenergie im Winter vorgewärmt, im Sommer hingegen abgekühlt wird, in die Lüftungszentrale. Durch ein hochkomplexes System aus Gängen, Schächten und Kammern wird die vorkonditionierte Luft nun weiter spezifisch nach Bedarf konditioniert und im gesamten Gebäude verteilt, letztendlich gesammelt und über Dach beim Blasengel ausgeleitet."
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Originale Beschreibung siehe Download

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