23/04/2013

Internationaler, nicht offener Wettbewerb, 18 Teilnehmer

1. LOVE architecture and urbanism, Graz
2. Henning Larsen Architects Kopenhagen

Weitere Teilnehmer u.a.:
_ NO.MAD Arquitectos (Madrid)
_ Sauerbruch Hutton (Berlin)
_ Hadi Teherani Architects (Hamburg)
_ Kleihues + Kleihues (Berlin)
_ Müller Reimann (Berlin)

23/04/2013

Schaubild des siegreichen Entwurfs

Architektur: LOVE architecture and urbanism©: LOVE architecture and urbanism

Schaubild des siegreichen Entwurfs

©: LOVE architecture and urbanism

LOVE architecture and urbanism gewinnt den Architekturwettbewerb für das neue 50Hertz-Netzquartier in Berlin.

„Ziel des Vorschlages ist es, für das Unternehmen 50Hertz ein innovatives, transparentes, offenes und vor allem von innen nach außen gedachtes Netzquartier zu errichten. Der Fokus liegt dabei auf der Realisierung von flexiblen vielseitigen und individuellen Arbeitswelten, welche von großzügigen Freibereichen in Form von Terrassen, Balkonen und Atrien durchzogen werden.“ LOVE architecture and urbanism

Das Verfahren
An dem, von der 50Hertz Transmission GmbH ausgelobten, internationalen, nicht offenen Architekturwettbewerb beteiligten sich 18 Architekturbüros. Nachdem die erste Phase zwei Sieger hervorbrachte, konnten sich das Grazer Architekturbüro LOVE architecture and urbanism im Stechen um den ersten Platz schließlich mit seinem Entwurf gegen das dänische Architekturbüro Henning Larsen Architects durchsetzen. Weitere Wettbewerbsteilnehmer waren unter anderem NO.MAD Arquitectos (Madrid), Sauerbruch Hutton (Berlin), Hadi Teherani Architects (Hamburg), Kleihues + Kleihues (Berlin), Müller Reimann (Berlin).

Regula Lüscher, Baudirektorin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt des Landes Berlin, freut sich, „dass 50Hertz ein Gebäude ausgewählt hat, welches alles andere als Investorenarchitektur ist, und ein Haus entstehen lässt, das nach innen und außen Offenheit ausstrahlt und ein starkes Signal für den Kunst-Campus in der ‚Europacity‘ setzt“.

Der Jury-Vorsitzende Professor Allmann unterstreicht, dass das gewählte Projekt geradezu ideal die Ansprüche von 50Hertz in Richtung Offenheit und funktionelle Flexibilität erfüllt. „Das Projekt setzt auf Decks als interne, flexible Plattformen für moderne Arbeitsformen. Architektonisch wird eine Zeichenhaftigkeit erreicht durch die Art und Weise wie Tragwerk und Plattformen miteinander spielen.“

Der Standort
Der Standort zeichnet sich besonders durch seine prominente Lage in der Berliner Innenstadt aus: angrenzend entsteht der Kultur-Campus mit dem bestehenden Museum der Gegenwart im Hamburger Bahnhof. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Berliner Hauptbahnhof, der wichtigste öffentliche Nah- und Fernverkehrsknoten Berlins, sowie das sich entlang des Spreebogens erstreckende Parlaments- und Regierungsviertel mit dem Bundeskanzleramt, dem Bundestag, dem Reichstag sowie das im Entstehen befindende Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Das Gebäudekonzept
Das zukünftige "50 Hertz-Netzquartier" präsentiert sich als feingliedriger Baukörper, welcher die stark volumetrische Sprache des Masterplans aufnimmt und als eine Art Überlagerung verschiedener Strukturen, bestehend aus dem außen liegenden Tragsystem (Netz), dem horizontalen Rhythmus der Geschoßebenen und den innen liegenden gelben Kernen und Treppenhäusern wiedergibt. Diese lenken den Blick in die Tiefe und führen zu einer Entmaterialisierung des Bauwerks. Damit löst sich das neue Netzquartier von dem Gedanken, ein konventionelles Bürohaus zu sein und unterstreicht seinen gesamt-skulpturalen Denkansatz. Nachts wird dies zusätzlich durch die Beleuchtung der Treppenhäuser und einzelner Säulenelemente hervorgehoben.

Flexible Bürolandschaft
Die Arbeitsstruktur des Energieversorgers 50Hertz fokussiert stark auf das produktive Potenzial des informellen, flexiblen und kreativen Arbeitens. Um diesem Fokus gerecht zu werden, muss der pragmatischen, schnörkellosen Sachlichkeit der Arbeitswelt eine sinnlich-vitale Komponente gegenübergestellt werden, etwas Anregendes, Vielfältiges und Facettenreiches. Gefragt ist daher eine Bürolandschaft welche sich als dynamisches Wechselspiel aus Konzentration, Interaktion und Entspannung darstellt.

Der Entwurf schafft eine räumliche Umgebung, die dem kulturellen Wandel des Unternehmens, hin zu einer offeneren sowie dialog- und teamorientierteren Arbeitsweise Rechnung trägt. Der simple und flexible Basisbaukörper mit seinen gesamt 24.000 m² BGF erhält durch das Versetzen einzelner Fassadenelemente in Richtung Gebäudemitte vorgelagerte Freibereiche, welche den Außenraum mit dem Innenraum verschmelzen lassen. Diese Gärten unterschiedlichen Zuschnitts dienen als kommunikative und informelle Outdoor-Zonen des Gebäudes (Meetings, Think-Tanks, etc. im Freien) und werden zu Frischluft-Recreation-Spaces zum schnelleren Abschalten nach anstrengenden Besprechungen.

Diese Idee des mit Outdoor-Workspaces durchzogenen, tiefen Baukörpers ermöglicht die Implementierung einer Vielzahl von Office-Layouts. Jedes dieser Layouts liefert neue Antworten auf die Frage des Workflows, der Arbeitsplatzqualität und der Arbeitsatmosphäre. Im Weiteren steht jedes Layout für ein anderes Verhältnis zwischen konzentrierten Bereichen (Arbeiten), informell-kommunikativen Zonen und Gartenzonen (Outdoor-Workspaces). Verschiedene Arbeitswelten mit ganz eigenen Qualitäten entstehen. Somit kann jedes Geschoß oder jede Abteilung ganz nach ihren spezifischen Erfordernissen und Vorlieben definiert werden. Die einzelnen Ebenen des Bauwerkes werden durch die zentralen, das Bauwerk konisch durchstoßenden Atrien sowohl physisch (=Treppen) als auch visuell verbunden und mit Licht versorgt. Somit wird das Gebäude zu einer geschoßübergreifenden, homogenen Einheit. (Pressetext)

Eugen Gross

Ich freue mich, dass dieses innovative Projekt eines Grazer Büros diesen Erfolg auf der internatioinalen Bühne hatte. Gerade innovative Technologien und Projekte der Architektur haben von hier aus oft ihren Ausgang genommen und festigen den Ruf von Graz als Stadt der Architektur. Vielleicht nehmen das auch endlich die Grazer Museen zur Kenntnis, anstatt sich immer nur mit Prominenz aus der ausländischen Kunstszene zu schmücken.

Mi. 07/08/2013 8:15 Permalink

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