18/01/2013
18/01/2013

"Freundinnen" - Schattenmalen der SchülerInnen der 2a und 2b im Schulhof der NMS Scheifling.

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Die SchülerInnen der 2a und 2b vor ihrem Werk im Schulhof.

Sitzhocker werden zu Wandelement

Lesestuhl der 2a und 2b

Verschiedene Modelle für Freiluftklassen, angefertigt von den SchülerInnen der 2a und 2b.

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Bericht von der Projektwoche in der NMS Scheifling (Stmk.)

Im vergangenen Sommersemester veranstaltete die Grazer Architektin Maria Fanta mit 45 SchülerInnen der 2a und 2b Klassen der Neuen Mittelschule Scheifling (Stmk.) eine Projektwoche zum Thema „Lernräume – Lebensräume“. Samt Vorabeiten Entwicklung eines Lernplakates, Besuch des Naturleseparkes in Neumarkt/Steiermark und Auseinandersetzung mit den individuellen Wohlfühlräumen der SchülerInnen –, Durchführung und Schlusspräsentation dauerte das Semesterprojekt von März bis Juni 2012.

In der NMS Scheifling dürfen sich Schülerinnen und Schüler ihren bevorzugten Platz zum Lernen im Schulgebäude zeitweise selbst aussuchen. Ausgehend vom individuellen „Wohlfühlraum“ wurden daher in der Projektwoche an Hand eines vorgegebenen Lernplakates die Themen „Möbel/Sitzgelegenheiten“, „Maßstab – Messen – Maß“ und „Lieblingsplatz in der Schule“ theoretisch besprochen. Parallel dazu wurden Räume verändert: „Wir hinterlassen unsere bunten Schatten im Schulhof, bemalen Steine, bauen individuelle Sitzhocker aus Karton, verkleiden eine Raumnische mit bunten Tüchern und basteln Modelle unserer ersehnten Freiluftklasse“, heißt es dazu im Bericht der Architekten.

ABLAUF
Die Projektwoche startete nach umfangreichen organisatorischen und inhaltlichen Vorarbeiten durch das Lehrerteam mit Einführungen durch Dipl. Päd. Kornelia Grohs und die Architektin Maria Fanta.
Danach wurde Maria Fanta von SchülerInnen durch die Schule geführt und dabei wurden mit den Körpern Raumwirkungen, Raumabschlüsse und Möblierung simuliert. Spontan entstanden dabei Sitzbänke, Wände, Tische, Pflanzen.

Beim Impulsvortrag von Architekt Josef Bacher zum Thema "Ausgewählte Beispiele im Schulbau" erfuhren die TeilnehmerInnen der Projektwoche viel Wissenswertes über räumliche Experimente zum Offenen Lernen im In-und Ausland und über die Entstehungsgeschichte des Schulgebäudes. Ausgerüstet mit Distomat und Zollstab veranschaulichte der Architekt Größenordnungen wie zum Beispiel einen Quadratmeter.

Nach der Einführungsphase mit der Aufgabenstellung, einen Plan vom Foto eines Sitzhockers (Entwurf von Creative Industries Styria) zu zeichnen, verteilten sich die SchülerInnen der 2. Klassen im zweiten Geschoß und es ging ans Werken: Mit Lineal, Bleistift und Laubsäge zeichnete und schnitt jeder aus dem vorhandenen, stabilen Karton seinen Sitzhocker.

Als endlich zur Abwechslung einmal die Sonne vom Himmel lachte, konnte mit dem geplanten Schattenmalen im Schulhof begonnen werden. Hier arbeiteten die SchülerInnen zu zweit. Wie die Bilder zeigen, ist das Ergebnis beeindruckend. Parallel zu dieser Übung wurden Hocker und Steine bemalt und unter der Anleitung von Dipl. Päd. Richard Schell ein Gerüst für einen Hör- und Lesestuhl gebaut.
An Hand des Lageplanes im Maßstab 1:500 erfuhren die SchülerInnen, wie groß die Freiflächen rund um ihre Schule sind. Dann ging es ans Modellbauen: In Gruppenarbeiten entstanden sehr phantasievolle, unterschiedliche Vorschläge für die Ausgestaltung der Freiluftklasse und für den Pausenhof.  Auf jeden Fall, so stellten die SchülerInnen fest, werden Sitzgelegenheiten, eine Brücke über das Biotop, eine Slackline und eine Höhle zum Verstecken benötigt.

Nach einer abschließenden Feedbackrunde erläuterte Maria Fanta noch den Werdegang und die Aufgabenbereiche eines Ziviltechnikers/einer Ziviltechnikerin. Anschließend spazierten die SchülerInnen mit den fertiggestellten Hockern durch das Schulgebäude und veränderten spontan vorhandene Räume. Eine vorhandene räumliche Nische im Freien wurde mit farbigen Tüchern in eine „Höhle“ verwandelt und mit einer stabilen Sitzbank aus Karton versehen. Dieser Rückzugsraum wurde von einigen Kindern der Gruppe sofort angenommen.

RESÜMEE
Die SchülerInnen und das Lehrerteam erhielten konkrete Impulse und Anregungen zu den Möglichkeiten der Umgestaltung ihrer Lern- und Aufenthaltsbereiche im Innen- und Außenraum.
Durch die Beschäftigung mit dem bisher vernachlässigten Außenraum rund um ein vorhandenes Biotop wurde das Potential speziell dieses Raumes wiederentdeckt. In Verbindung mit der temporär gestalteten „Höhle“ hat dieser Außenbereich ein großes Potential für die gewünschte Freifluftklasse. An der konkreten Umsetzung wird weitergearbeitet.

FAKTEN
Projektwoche: 21.-25.05.2012
Schule: NMS Scheifling
Dr.Georg-Zwerenz-Platz 1, 8811 Scheifling
TeilnehmerInnen waren:
LehrerInnen: Dipl. Päd. Kornelia Grohl, Dipl.Päd. Richard Schell
45 SchülerInnen der 2a und 2b Klassen
Baukulturexperten: DI arch. Maria Fanta, ZT Architekt Josef Bacher

Gefördert von KulturKontakt Austria im Rahmen von "Raum gestalten 2011_12"

Fotos:  DI arch. Maria Fanta und Dipl.Päd. Kornelia Grohs

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