10/12/2003
10/12/2003

Ort: Leoben
Datum: 2. Dezember 2003
Dauer: 10.00 Uhr Jurybeginn, 18.00 Uhr Juryende

ANWESENDE:
Für die Ingenieurkammer Stmk./Ktn.:
Arch. DI. Klaus DREIER
Arch. DI. Guido R.
STROHECKER (Ersatz)

Für den Veranstalter (WIST):
Dr. Ludwig SIK
DI. Erich FEIX (Ersatz)

Für die Stadtgemeinde Leoben:
Stadtbaudirektor
Arch. DI.Peter BRUCKER
DI. Alfred JOHAM (Ersatz)
Ortsbildsachverständiger Arch.DI. Jörg WALLMÜLLER (Berater)

Für die Landesregierung, Büro Landesrat Seitinger: -

Für die Abteilung 15, Wohnbauförderung:
OBR. DI. Johann TATZL

Für die FA 16b:
ROBR. DI. Gerald SARK
DI. Barbara BÖSS (Ersatz)

Für die Vorprüfung ist DI. Dr. Roland HEYSZL im Auftrage des Auslobers anwesend (ohne Stimmrecht)

Um 10.00 Uhr begrüßt Herr. DI. Feix die anwesenden Jurymitglieder und ersucht, die Wahl der Juryfunktionen vorzunehmen.
Zum Vorsitzenden der Gutachterkommission wird Herr Arch.DI. Dreier einstimmig gewählt. Zu dessen Stellvertreter wird Herr ROBR.DI. Sark gewählt.
Zum Schriftführer wird Herr DI. Tatzl gewählt.

Im Anschluss übernimmt der Vorsitzende seine Tätigkeit, stellt die Beschlussfähigkeit (der Vertreter des Büros Seitinger, Mag. Uhlmann ist verhindert)und Unbefangenheit sämtlicher Jurymitglieder, Berater und Vorprüfer fest, übernimmt vom Vorprüfer die Vorprüfberichte als auch die verschlossenen Verfasserkuverts und weist auf die Verschwiegenheitspflicht während der Jurysitzung hin.
An Hand der Ausschreibungsunterlagen des Gutachterverfahrens werden nochmals von Herrn Feix die städtebaulichen Rahmenbedingungen (Grundstück; Folgegrundstücke und Umgebungsbebauung, Flächen, Dichten, Wohnungsschlüssel, Anbindungszone; WBF 9 im Abstimmung mit Begehungsprotokoll) aufgezeigt und sämtlichen Jurymitgliedern zur Kenntnis gebracht.
Herr Arch. DI. Dreier bedankt sich bei DI. Feix für die Erläuterungen.

Ab 10.30 Uhr Bericht des Vorprüfers: Der Vorprüfer erklärt die Vorgangsweise seiner Prüfung und verweist auf seinen Vorprüfbericht. Grundsätzlich wurde vom Vorprüfer festgestellt, dass die 5 Teilnehmer den geforderten Leistungsumfang erbracht haben.

Ende des Vorprüfberichtes um 12.00 Uhr.
Im Anschluss an den Vorprüfbericht wird ein freier Informationsrundgang durchgeführt mit anschließender Diskussion der Projekte.

1. Bewertungsdurchgang:

Die einzelnen Projekte wurden an Hand der Ausschreibungskriterien besprochen und beraten. Vor- und Nachteile wurden in der Diskussion mit allen Jurymitgliedern aufgezeigt und bewertet.
Die Jury beschließt die Projekte mit einfacher Stimmenmehrheit in der Wertung zu behalten und führt eine erste Abstimmungsrunde durch.

Abstimmungsergebnisse des ersten Bewertungsdurchgangs:

Projekt 1 wird mit 1 zu 4 Stimmen ausgeschieden
Begründung:
- sehr wuchtige Baumasse
- schlechte Parkplatzsituierung
- Belichtung der Essbereiche über Loggien mangelhaft
- Maisonetten verbrauchen große Flächen
- Außenräume sind „übriggebliebene“ Restflächen
- hoher Nutzflächenbedarf
+ Durchmischung verschiedener Wohnungstypen
+ interessante Dachterrasse

Projekt 2 wird mit 1 zu 4 Stimmen ausgeschieden
Begründung:
- Erschließung und Orientierung der Zimmer zumindest teilweise
ungünstig
- teure Gebäudehülle
- rein introvertierter Charakter
+ Auseinandersetzung mit Energiekonzept
+ runder Solidär städtebaulich geglückt

Projekt 3 verbleibt mit 5 zu 0 Stimmen

Projekt 4 wird mit 0 zu 5 Stimmen ausgeschieden
Begründung:
- städtebauliche Konzeption durch Querriegel zur
Straße nicht überzeugend
- architektonische Ausformung und Erscheinung entspricht
nicht den Zielsetzungen des Auslobers
- Grundrisse entsprechen nicht den in der Auslobung formulierten
Wohnkonzept
+ lärmabgewande Situierung der Zimmer zum Park

Projekt 5 verbleibt mit 5 zu 0 Stimmen

Mittagspause von 13.15 Uhr bis 14.30 Uhr.
Die Jury diskutiert anschließend intensiv die verbliebenen beiden Projekt Vor- und Nachteile werden aufgezeigt und verglichen und schlussendlich auch bewertet.

Bewertung der verbliebenen Projekte:

Projekt 3
o Signifikantes und prägnantes Erscheinungsbild
o Hohe architektonische Qualität
o Gute, relativ gleichwertige Orientierung der Zimmer zum Grün
o guter baulicher Schallschutz
o großes Angebot an nicht förderbaren Allgemeinflächen
o Allgemeinflächen nicht optimal in Funktion des Gebäudes integriert.
o Lage des Eingangs entspricht nicht dem städtebaulichen Konzept
o Wohnbereiche sind mangelhaft belichtet und belüftet.
o Sanitärzonen nur über den Gemeinschaftsraum erreichbar

Projekt 5
o Städtebauliche Konzeption mit dem Saal in unmittelbarem Anschluss an die Piazza ist überzeugend
o Vorteilhafte Lage der Parkplätze
o Gute Funktionalität sowohl der Wohneinheiten als auch des gesamten Gebäudes
o Sparsamer Umgang mit Verkehrsflächen
o Wohnungsgrundrisse funktional und gut durchdacht
o Der Bebauungsentwurf für das Kompetenzzentrum wurde von der Jury nicht in die Bewertung einbezogen.

Um 16.00 Uhr stellt der Vorsitzende den Antrag, das Projekt 5 zum "Leitprojekt" zu küren.
Abstimmungsergebnis: 5 zu 0 Stimmen (einstimmig)

Insbesondere die Qualität der Wohnräume und die Funktionalität innerhalb der Wohnbereiche sowie die städtebauliche Anlage, die Verknüpfung des Außenbereiches mit den halböffentlichen Bereichen (Saal, Partieraum) und der sparsame Umgang mit den Erschließungsflächen waren letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury zu Gunsten des Projektes 5.

Die Jury spricht folgende Empfehlungen aus:

Lage des Haupteingangs und Größe des Foyers ist zu überdenken.
Die Barrierefreiheit im Gangbereich zwischen Wohnen und Zimmer ist sicherzustellen.
Eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den beiden Baukörpern wäre wünschenswert.
Die Funktion und Lage der Loggien am Laubengang sollte gemeinsam mit dem Betreiber überprüft werden.

Um 17.15 Uhr werden die Verfasserbriefe geöffnet.

Verfasserbriefe:

Projekt 1 Kenn.Nr 041411 Verfasser: Arch. Andexer und Mossbrugger
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Elisabeth Egger, Dipl.-Ing. Herwig Langmaier, Dipl.-Ing. Bernd Pürstl

Projekt 2 Kenn.Nr 280682 Verfasser: Arch. Dipl.-Ing. Johann Grabner
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Mark Blaschitz, Cand.arch. Marius Ellwanger
Dipl.-Ing. Johann Grabner, Mag. Edith Hemmrich, Dr. Karl Höfler, Dipl.-Ing. Bernhard Kargl, Cand.arch. Stephanie Matthä, Cand.arch. Martin Ost,
Dipl.-Ing. Josef Roschitz

Projekt 3 Kenn.Nr 400001 Verfasser: Arch. Dipl.-Ing. Manfred Zernig
Mitarbeiter: Arch.Dipl.-Ing. Peter Scherzer, Dipl.-Ing. Michael Kriegl

Projekt 4 Kenn.Nr 220774 Verfasser: Arch. Dipl.-Ing. Maria Fanta
Mitarbeiter: Michael Reiner, Dipl.-Ing. Carmen Lenzi

Projekt 5 Kenn.Nr 793195 Verfasser: Arch.Dipl.-Ing. Alfred Bramberger
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Birte Böer, Dipl.-Ing. Maria Richter-Trummer, Dipl.-Ing. Rupert Richter-Trummer, Gerhard Schmid (Visualisierung), Hubert Schuller (Modell), Konsulent Haustechnik: „Die Haustechniker“ RUCON TB

Präsentation der Arbeiten:
Die Arbeiten werden in der Stadtgemeinde Leoben im Eingangsfoyer des Neuen Rathauses, Erzherzog-Johann-Straße 2, ausgestellt.
Der genaue Termin der Ausstellung wird noch bekannt gegeben.

Die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Steiermark und Kärnten bekommt ein Exemplar des Protokolls mit der Kopie der Verfasserbriefe.
Der Vertreter der Abteilung 15 verlangt, dass ein Exemplar der Niederschrift, ein gefalteter Plansatz des Siegerprojektes, eine farbliche Dokumentation desselben in A3-Format sowie ein Modellfoto an die Abteilung 15 zu senden ist.
Der Vorsitzende bedankt sich beim Stadtbaudirektor für die Gastfreundschaft, bei den Jurymitgliedern für ihre konstruktive Mitarbeit und verständigt die Teilnehmer.

Ende der Jurysitzung: 18.00 Uhr

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