31/10/2017

Holzbau-Professur an der TU Graz

Österreichs erste Professur für Architektur & Holzbau ist an der TU Graz zu Beginn des Wintersemesters 2017/18 mit dem renommierten Berliner Holzbauexperten Tom Kaden (55) besetzt.

Die Stiftungsprofessur Architektur & Holzbau ist auf fünf Jahre ausgelegt und ergänzt das Ausbildungsangebot der TU Graz im Holzbau-Sektor.

Eines seiner Pionierprojekte, das gemeinsam mit Tom Klingbeil 2008 entstand, ist das Baugruppenprojekt e3 – der erste siebengeschoßige Holzbau in der Esmarchstraße 3, Berlin-Prenzlauer Berg.

31/10/2017

Dipl.-Des. BDA Univ.-Prof. Tom Kaden

©: Frankl / TU Graz

Baugruppe e3, Berlin; Banner der Ausstellung 'gemeinsam bauen', 2009, im HDA Graz

©: W:A:B - Wohnbau:Alternative:Baugruppen

Dem Bau- und Werkstoff Holz kommt international eine immer größere Bedeutung zu. Ökologische Aspekte sind dabei ebenso zentral wie Regionalität, Flexibilität oder die Ästhetik des Baustoffes. Dem Zukunftsbaustoff Holz tragen proHolz Steiermark mit der gesamten Wertschöpfungskette, gemeinsam mit der Landwirtschaft- und Wirtschaftskammer sowie dem Land Steiermark durch die Einrichtung der ersten österreichischen Professur für Architektur und Holzbau an der Fakultät für Architektur der TU Graz Rechnung. Diese Professur ist mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 mit dem renommierten Berliner Holzbauexperten Tom Kaden (55) besetzt.

Tom Kaden konnte sich gegen knapp 30 internationalen Bewerbern behaupten und die interdisziplinäre Jury überzeugen. Der Berliner ist ein ausgewiesener Holzbauexperte, der sich seit zwei Jahrzehnten im urbanen Holzbau engagiert. Seine Liebe zum Holzbau, so verrät Tom Kaden, habe er auf Expeditionsreisen durch Österreich bereits in den 1990er-Jahren entdeckt: „Ich habe mir damals die Holzbauten und die damit verbundene Baukultur angesehen. Das hat mich inhaltlich, aber auch emotional überzeugt und war sozusagen der Start für meine Holzbaulaufbahn.“ Und über seine zukünftige Aufgabe sagt Kaden: „Meine Lehr- und Forschungstätigkeit an der TU Graz wird dazu beitragen, den klima- und umweltfreundlichen Baustoff Holz bereits in der Planung zu berücksichtigen und unseren zukünftigen Architektinnen und Architekten diesen zukunftsfähigen und gesunden Baustoff näher zu bringen.“

Nachhaltiges Bauen beginnt bei der Planung
Die neue Professur trägt maßgeblich dazu bei, dass in Zukunft vermehrt mit Holz gebaut wird und der nachhaltige Baustoff bereits im Planungsprozess berücksichtigt wird. „Diese Professur ergänzt die langjährige und international beachtete Holzbauforschung an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften der TU Graz um die Perspektive der Holzbauarchitektur und festigt so unseren Ruf als Holzbau-Zentrum Österreichs“, freut sich Harald Kainz, Rektor der TU Graz, über die Stärkung der Holzbau-Kompetenz an der Technischen Universität Graz. In dieselbe Kerbe schlägt auch Rudolf Rosenstatter, Obmann von Forst-Holz-Papier: „Kaden hat den Holzbau in den Städten Deutschlands maßgeblich vorangetrieben und weiterentwickelt, davon profitiere nun auch Österreich.“

Erfolgreicher Pionier für urbanen Holzbau
Tom Kaden beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Holzbau und setzt diesen umweltschonenden Baustoff im urbanen Bereich ein. In Berlin tragen zahlreiche Wohn- und Gewerbebauten – darunter auch Holzhochhäuser – seine Handschrift. Der 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geborene Tom Kaden studierte zunächst an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Schneeberg und beendete seine Ausbildung 1991 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Vor 15 Jahren gründete Kaden eine Bürogemeinschaft, die er heute unter dem Namen Kaden + Lager führt. Nebst zahlreichen Architekturpreisen wurde das Büro unter anderem mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2009/2010 sowie dem Deutschen Holzbaupreis 2009 ausgezeichnet.

Die Stiftungsprofessur Architektur und Holzbau ist auf fünf Jahre ausgelegt und ergänzt das Ausbildungsangebot der TU Graz im Holzbau-Sektor. Finanziert wird sie durch die Plattform Forst-Holz- Papier, der Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer, dem Land Steiermark und der Wirtschaftskammer.

86er

http://steiermark.orf.at/news/stories/2876195/
Wenn es stimmt, dass Herr Kaden ein Diplom gefälscht hat, wäre es ein Skandal so jemandem die Bühne für eine akademische Laufbahn zu bieten. Ganz unabhängig von seiner fachlichen Qualifikation und natürlich auch unabhängig davon, dass ein Professor an der Architekturfalkultät nicht zwangsläufig Architekt sein muss. Umso weniger kann es eine "Entschuldigung" seitens der TU sein, dass dieser Umstand ohnehin hinlänglich bekannt sei.

Mo. 06/11/2017 10:14 Permalink
feyferlik

Antwort auf von 86er

In der annahme der artikel im stmk orf at basiert auf fakten.
wo bleibt eine stellungnahme der TU-Graz - die ja laut kleiner zeitung zur fachlichen qualifikation des "schwindlers" steht. diplom hin oder her - im land wo ein wirschafdtslandesrat den schwindel um seine doktorabeit mit dem agument der gegenweärtigen inhaltich guten arbeit wegreden wollte wird doch ein „schwindliger archiekt“ und diplom ingenieur kein problem sein. wir haben kein bildungsproblem in den kindergärten und volksschulen auch nicht in den neuen mittelschulen wir haben aber ein problem der glaubwürdigkeit im akademischen bereich, das verhalten dazu, die vorbildwikrung - das höhlt die substanz in einem land aus - das loch wird tief in das so eine gesellschaft fällt.

Mi. 08/11/2017 9:17 Permalink
feyferlik

Antwort auf von feyferlik

s.g. frau knees, wenn man die apa meldung als offizielle stellungnahme der tu-graz lesen darf, dann sollten wohl bei allen, die sich dem akademischen ehrenkodex verpflichtet fühlen, die alarmglocken schrillen. es ist kein kavaliersdelikt sich etwas umzuhängen, was man nicht ist. es ist auch nicht relevant ob es eine grundvoraussetzung für diese ausgeschriebene stelle war, sondern es ist offensichtlich einfach die tatsache, dass sich jemand einen beruflichen vorteil auf unehrliche weise versucht hat zu holen. warum sonst sollte sich jemand architekt oder diplom ingenieur nennen und es gar nicht sein. Und da ist es nicht relevant ob derjenige einen anderen beruf oder ausbildung ordnungsgemäß absolviert hat sondern die tatsache allein zu schwindeln in einem bereich, wo es klare regeln gibt, ist ein verstoss, der nicht mit einer stelle, die von der öffentlichen hand zumindest mitfinanziert wird, belohnt werden darf und eine universität sollte hier tunlichst nicht die fachliche kompetenz in den vordergrund stellen um den verstoss als lapidar und längst bekannt herunter zu spielen. Die vorbildwirkung der lehrenden, die gerade im universitären bereich eine wichtige rolle spielt, läuft gefahr verloren zu gehen.

Do. 09/11/2017 9:48 Permalink
Willhelm

Antwort auf von 86er

Der eigentliche Skandal ist die vollkommen unreflektierte Pressemtteilung der TU Graz.
Nein, die Kammereintragung ist eben nicht nur dafür da, Bauanträge zu unterschreiben, sondern eben auch dafür sich am Markt als Architekt zu bezeichnen. Und das scheint Herr Kaden trotzdem ausgiebig zu betreiben, wenn man sich das Internet anschaut. Ungeachtet davon, dass er bei dem Berufungsverfahren diese Dreistigkeit nicht begangen hat, ist die Vorbildwirkung etwas fragwürdig.
Wie toll ist das denn, ein Prof der einfach über eine Diplomfälschung eine erfolgreiche Karriere eingeschlagen hat, und sich weiter über die Regeln der Kammern hinwegsetzt. Warum sollten die Studenten überhaupt so lange studieren?
Wie öffentlich ist denn der „Fehler“ eingestanden, dass man ihn nirgendwo findet? Wie hinlänglich bekannt ist die Tatsache in der Holzbauszene, dass die entsprechenden Akteure, die die Professur finanzieren, davon nichts wussten.
Eine sehr merkwürdige Pressemitteilung einer Universität.

So. 26/11/2017 10:19 Permalink

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