18/03/2022

Graz Museum setzt Zeichen der Solidarität mit der Ukraine 

Am 10. März wurde auf der Festungsmauer des Graz Museums Schlossberg ein Plakat mit einer Botschaft der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung entrollt. Das Zitat „Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag“ stammt aus dem Stück Schweyk im Zweiten Weltkrieg von Berthold Brecht. 

Stand with Ukraine!
Lang lebe die Ukraine! 

18/03/2022

GrazMuseum: Solidarität mit der Ukraine, 2022

©: Lena Prehal

GrazMuseum: Solidarität mit der Ukraine, 2022

©: Lena Prehal

Am 10. März wurde auf der Festungsmauer des Graz Museums Schlossberg ein Plakat mit einer Botschaft der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung entrollt. Das Zitat „Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag“ stammt aus dem Stück Schweyk im Zweiten Weltkrieg von Berthold Brecht. 

Am Abend wurde ab 17 Uhr zu einer Solidaritätsveranstaltung mit Lichtermeer im Hof des Graz Museums Schlossberg geladen, bei der Graz-Museum- Direktor Otto Hochreiter gemeinsam mit Galyna Skotnik, der Obfrau des Ukrainischen Kulturvereins in Graz, Reden zur aktuellen Lage in der Ukraine sowie Solidaritätsstatements verkündet haben. 

Das Statement von Otto Hochreiter lautete wie folgt: 

> > > Beim Heraufkommen von der Stadt haben Sie das riesige Poster auf der Festungsmauer gesehen mit dem Schlusssatz aus dem Theaterstück „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ von Bertold Brecht. Es lautet: „Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.“ Brechts Stück spielt im besetzten Prag und vor Stalingrad. 
Unten, am Graz Museum in der Sackstraße haben wir noch weitere Zeilen aus dem Schluss-Chor von Bertold Brechts „Schweyk im zweiten Weltkrieg“ angebracht: 

„Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehen sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft keine Gewalt.
(...) 
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag“ 

Dieser einfache Satz stellt Hoffnung in Aussicht. Wir wissen allerdings nicht, in der wievielten Stunde der Nacht sich die Ukraine derzeit befindet, wir wissen nicht, wie lange es noch braucht, bis die ersten Anzeichen der Morgenröte zu sehen und zu spüren sind und das „Wechseln der Zeiten“ ankündigen. Als Zeichen der Hoffnung darauf, dass der aktuell finsteren Nacht ein heller Tag für die Ukraine folgen möge, zünden wir hier LICHTER FÜR DIE UKRAINE an. Ein wenig soll der Hoffnungsschimmer unserer Lichter die dunkle Nacht der Ukraine erleuchten. 

Im gelben Feld des Posters an der Festungsmauer ist der Hashtag „#StandWithUkraine“ wiedergegeben, auch in ukrainischer und russischer Sprache – als Zeichen der Solidarität mit dem unabhängigen Staat Ukraine. Kann man angesichts des unfassbaren Grauens dieses Angriffskriegs anders als solidarisch sein mit den Betroffenen, die alles verlieren, was ihre Zukunft ausmachen könnte: die unversehrte Häuser verlieren, unversehrte Städte, die Harmonie des Friedens verlieren und eine Freiheit verlieren, die nur durch demokratische Gesetze begrenzt ist. 

Wladimir Putins Kriegsziel, es ist sonnenklar, ist das westliche Wertesystem mit seinen Kernwerten Freiheit und Demokratie. Deshalb soll die demokratische Regierung der Republik Ukraine gestürzt werden. Der Präsident der Russischen Föderation will die Ukraine wieder in vordemokratische Zeiten zurückbomben. Und er schreckt dabei vor Angriffen auf Atomkraftwerke und Geburtskliniken nicht zurück. Seit 2014, als Putins Spezialtruppen im Handstreich die Krim besetzten, will Wladimir Putin in der Ukraine seinen Traum einer „russischen Welt“ mit Gewalt ausweiten. Putin will solchermaßen die Erde des „heiligen russischen Bodens“ sammeln und geht dabei so weit, dem Westen mit Atomkrieg zu drohen. 

Aber der unabhängige Staat Ukraine will auf keinen Fall mehr zurück zum Staatsmonopol auf Nachrichten und Kommunikationssysteme, er will nicht Teil eines Staates werden, in dem das freie Gespräch unterdrückt wird, in dem die Medien gleichgeschaltet sind und ständig Wahlen gefälscht werden. Die Ukraine will nicht mehr Teil eines Systems werden, in dem die Mächtigen - „sie gehen einher wie blutige Hähne“ – die eigene Bevölkerung bekriegen. 

Während wir uns hier friedlich versammeln, kämpfen Ukrainerinnen und Ukrainer derzeit heldenhaft darum Teil des westlichen Wertesystems zu bleiben. Sie kämpfen für das freiheitlich-demokratische Lebens- und Politikmodell. Deshalb stehen wir geschlossen hinter ihnen. Es ist unser Wertesystem, für das die Ukraine mit allen Mitteln und mit vielen Freiwilligen kämpft. Wir wissen nicht, was passiert, wenn Kiew fällt. Aber wenn Kiew fällt, sind Europa und die Welt nicht mehr so, wie sie bis dahin waren. Wir alle hoffen, dass Kiew nicht fällt. Unsere Herzen sind bei den tapferen Ukrainerinnen und Ukrainern. 

Stand with Ukraine! Lang lebe die Ukraine! 

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