24/06/2010
24/06/2010

Sportanlage Bad Blumau, rechts vorne im Modell

©: Feyferlik / Fritzer

Am Samstag, dem 26. Juni 2010 wurden Sportanlage und Volksschule in Bad Blumau feierlich eröffnet. Planung u. Foto: Feyferlik/Fritzer, Graz.

Sportanlage und Volksschule Bad Blumau. Planung: Feyferlik/Fritzer. Wettbewerbsmodell: Patrick Klammer. Foto: Helmut Tezak

Volksschule Bad Blumau, Grundriss. Planung: Feyferlik/Fritzer, Graz

Das Sportgebäude und die beiden Fußballplätze wurden bereits im März 2010 ihrer Bestimmung übergeben. Planung: Feyferlik/Fritzer. Foto: Gemeinde Bad Blumau

Sportgebäude. Foto: Feyferlik/Fritzer

Blick zum Schulgebäude mit den beschatteten Freiflächen vor jeder Klasse, die einem ungestörten Freiluft-Unterricht dienen. Foto: Gemeinde Bad Blumau (Stand Ende Mai 2010).

Beschattete Freiflächen vor einem der Klassenräume. Foto: Feyferlik/Fritzer

Blick aus einem der Klassenzimmer zum Freibereich. Foto: Feyferlik/Fritzer, Graz

Blick ins Foyer der Volksschule mit Pausenhalle. Foto: Feyferlik/Fritzer.

Eingangssituation. Foto: Gemeinde Bad Blumau

Ostansicht mit Eingang. Foto: Gemeinde Bad Blumau (Stand Ende Mai 2010)

Fassadenverkleidung mit Kunststofffolie, die auf einer Holzunterkonstruktion aufgebracht wird. Foto: Feyferlik/Fritzer

Im Jahr 2006 überzeugten Wolfgang Feyferlik und Susanne Fritzer (Feyferlik / Fritzer, Graz) mit ihrem Wettbewerbsprojekt für die Neuerrichtung einer Sportanlage und Volksschule in Bad Blumau (Auslober: Orts- und Infrastrukturentwicklungs-KEG Bad Blumau). Nach einem unerfreulichen Intermezzo – die Initiative ZBB (Zukunft Bad Blumau) und die SPÖ stellten sich im August 2008, letztendlich erfolglos, gegen den Neubau und forcierten die Modernisierung der bestehenden Schule – konnte mit halbjähriger Verspätung im Februar 2009 mit dem Neubau begonnen werden.

Am 26. Juni 2010 erfolgte die feierliche Eröffnung der Volksschule. Das Sportgebäude und die beiden Fußballplätze wurden bereits im März ihrer Bestimmung übergeben.

„Das Projekt von Feyferlik / Fritzer, das nicht zuletzt wegen der Ebenerdigkeit, der Freiklassenzuordnung, der direkt zugeordneten Freiflächen und anderer wertvoller Denkansätze wie zweiseitige Belichtung der Klassen den Wettbewerb gewonnen hatte, wurde durch eine intensive und direkte Auseinandersetzung mit den Anliegen und Wünschen aller Projektbeteiligten und Nutzer optimal weiterentwickelt“, lobte Architekt Georg Huber (Juryvorsitzender des Wettbewerbes) die Qualität des Neubauprojekts im Vorfeld der Volksabstimmung 2008.

Feyferlik / Fritzer konzipierten Schulräume, die einen wachen Geist und Bewegung sowie die Freude am Lernen fördern und ausreichende Erholung während der Pausen bieten. Der rechte Winkel wurde „gesprengt“, um die Räume in ihrer 3-Dimensionalität für Kinder erlebbar zu machen. Viele Sitzflächen und -nischen, sowohl innen wie außen, laden die "Kleinen" zum „Zusammensitzen“ und/oder zum Zurückziehen ein.

Die Schule erstreckt sich entlang des Safenbaches, alle Klassenzimmer sind dorthin orientiert. Eine Wiese und das dichte Grün im Uferbereich spenden natürlichen Schatten. Mit Pergolen geschützte und beschattete Freiflächen bilden vor jeder Klasse einen „privaten“ Außenraum, der für einen ungestörten Freiluft-Unterricht notwendig ist.

Die Baukörper der Volksschule und des Sportklubs sind zusammen mit ihren Außenbereichen so raumbildend positioniert, dass sie mit einer zukünftigen Bebauung im Nordwesten des Ensembles ein neues Zentrum entstehen kann.

Raum ist der 3. Pädagoge
“Es ist weitgehend bekannt, welchen neuen pädagogischen Konzepten ein Schulbau entsprechen sollte. Die Entwicklung in Richtung Gesamt- und Ganztagsschulen sind bei ErziehungswissenschafterInnen und PädagogInnen unumstritten. Die Rede ist von offenen, flexibel gestaltbaren Wohn- und Lernlandschaften. Gelernt werden soll nicht mehr nur in Klassenzimmern, sondern projektbezogen in der Gesamtheit des Raumes. Loris Malaguzzi (1920-1994), Begründer der sogenannten Reggio-Pädagogik, sah das Kind als Forscher und nannte den Raum den dritten Pädagogen (der erste der Lehrer, der zweite der Mitschüler), weil er seinen Einfluss auf das Lernen für sehr wichtig hielt.“
[Auszug aus „Schulbau und Pädagogik“ von Gerlinde Knaus, GAT 01.12.2009]

PROJEKTDATEN:
Planung: Architekturbüro Feyferlik / Fritzer, Graz
Mitarbeit: DI Elisabeth Stoschitzky, Arch. DI Bertold Henzler
Bauherr: Orts- und Infrastrukturentwicklungs-KG Bad Blumau
Projektsteuerung: DI Frank Büttner (Hans Lechner ZT GmbH, Graz-Wien)
Örtliche Bauaufsicht: Arch. DI Felfernig (für Ing.-Büro Puffing, Graz)
Tragwerksplanung: IKK ZT - OEG, DI Glatz, Graz
Planung HKLS + Elektro: ARGE Petschenig-Klaus, Graz

Wettbewerbssieg (geladener einstufiger Realisierungswettbewerb): 2006
Fertigstellung: Frühjahr 2010 (Sport) + Sommer 2010 (Schule)
Eröffnung: Sa, 26.6.2010, 13.30 Uhr

Errichtungskosten: 5 Mio Euro (netto)

Beteiligte Firmen:
Aquarex Ges.m.b.H., Bauunternehmung Granit, Ges.m.b.H., Conen Schulmöbel GmbH, Etschel & Meyer GmbH & Co KG, Feistritzthaler E-Werk
Glas Meisl, Isoliergesellschaft m.b.H., Haas Fertigbau GmbH & CoKG, Hauptmann GmbH, Heinrich Bau GmbH, Lagerhaus Gewerbebetriebe GmbH, Metallbau Johann Hirt GmbH & Co KG, Metallbau Wilfinger GmbH, MS-Installationen GmbH, Pauzenberger GmbH, Rudolf Gutmann & Sohn, Schlosserei Dirnbacher, Stadtwerke Hartberg, Strabag AG, Strobl Bauges.m.b.H, Schweiger Sport GmbH, Telko 1 Ges.m.b.H., T-Innenausbau GmbH, Wiesinger GmbH & Co KG

Kontakt Architekten:
Feyferlik / Fritzer
Glacisstsraße 7, 8010 Graz
mail@feyferlikfritzer.at
T 0316 34 76 56

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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