14/08/2012
14/08/2012

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©: falter.at

Es hat anständig gekracht letzte Woche. Der Grazer Stadtplanungschef Heinz Schöttli wurde überraschend fristlos entlassen. In der Presseerklärung von Magistratsdirektor Martin Haidvogl wird von „absoluter Vertrauensunwürdigkeit“, von „strafrechtlich relevanten Verdachtsfällen im Bereich des Korruptionsstrafrechts“ wie auch „weiteren dienstrechtlichen Verfehlungen“ gesprochen. Die fristlose Kündigung, die Haidvogl aussprach, geschah auf Veranlassung von Bürgermeister Siegfried Nagl. Da muss anständig was im Busch sein, wenn derart rigoros durchgegriffen wird. Oder doch nicht? Jedenfalls: „Für Herrn Schöttli gilt die Unschuldsvermutung.“ Das Magistrat hebt weiters hervor, dass „der Verhaltenskodex zur Vermeidung von Korruption greift“. Die Hinweise wären von Mitarbeitern gekommen. Eines ist klar: Schöttlis Zeit als Leiter des Stadtplanungsamts ist Geschichte.

„Ich möchte gerne eine aktive Stadtplanung betreiben, die vorausschauend ist und die nicht den Gegebenheiten und den Investorenwünschen hinterherhinken muss“, sagte der gebürtige Schweizer Schöttli bei seinem Amtsantritt gegenüber dem steirischen Internetportal für Architektur, GAT. Leute, die ihn näher kennengelernt haben, beschreiben ihn als „eigenwilligen Charakter“, loben seine fachliche Kompetenz. In Düsseldorf hatte Schöttli Architektur studiert, schon während des Studiums führte der Schweizer sein erstes Planungsbüro. Seine „unkonventionelle Art“, von der man immer wieder hört, beeindruckte anscheinend auch Bürgermeister Siegfried Nagl. Man freute sich über den international geschätzten Fachmann, der schon in der Schweiz für Stadtarchitektur und -planung verantwortlich tätig war, Gastprofessuren an Hochschulen innehatte und nun mit seinem Blick von außen an die Dinge herangehen würde. Im September 2010 trat Schöttli sein Amt an, heute will sich Bürgermeister Nagl zur Person Heinz Schöttli nicht mehr äußern.....

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