10/02/2009
10/02/2009

Zwei BürgerInneninitiativen im Kampf um dasselbe Ziel: Kein ECE-Megaprojekt in der Annenstraße Graz.
Aufs Erste klingen die Argumente der GegnerInnen ähnlich, dennoch unterscheiden sich die Initiativen. Möglicherweise ist gerade das ein Rezept für einen Erfolg.

Die erst jüngst gegründete BürgerInneninitiative „5 vor Graz“ (GAT berichtete) mit dem ehemaligen Kulturstadtrat Werner Miedl an der Spitze sieht die Gefahr vor allem im wirtschaftlichen Verdrängungswettbewerb. Sie spricht sich nicht vollständig gegen das ECE Annenstraße aus und setzt auf eine Verkleinerung und damit mehr Verträglichkeit des Einkaufszentrums für den Standort.

Die BürgerInneninitiatve „ECE - nein danke!“ informierte am 4. Februar in der Pizzeria Da Francesco über ihre Vorhaben und Ansätze. Sie sieht mit der Fokussierung stadtplanerischer Zielsetzungen auf die ökonomische Verwertbarkeit von Stadtraum insgesamt einen Verlust der Lebensqualität einhergehen und ist der festen Überzeugung dass dieses weitere Einkaufszentrum in Graz (mit 55.000 m² Verkaufsfläche, 130 Geschäften und 1200 Parkplätzen) der Annenstraße ökonomisch und hinsichtlich Lebensqualität den „Rest geben würde“. Dabei beruft man sich auf Erfahrungen anderer Städte, die bereits eine ECE haben und wo es auch einschlägige Studien dazu gibt. Vor allem die Erfahrungen Klagenfurts mit den ECE-Cityarkaden lassen schlimmste Befürchtungen für die Annenstraße und die Grazer Innenstadt aufkommen. Laut Klagenfurter Citymarketing hätten die Leerstände erschreckend zugenommen und der geschätzte Kaufkraftverlust in der Innenstadt dürfte um 50 Prozent liegen. Umliegende Straßen sind nach drei Jahren „Cityarkaden“ weitgehend tot. Das immer wieder vorgebrachte Argument der ECE-Geschäftsführung, ein großes, innerstädtisches Einkaufszentrum biete im „Kampf der Städte“ einen Standortvorteil, hat sich als unhaltbar erwiesen. Die BürgerInneninitiative will aber nicht nur gegen die ECE opponieren, sondern auch alternative Lösungsansätze und Ideen für die Annenstraße erarbeiten.
Anwesende der Einkaufsgemeinschaft befürchten hingegen, dass, falls die ECE zu Fall gebracht wird, die Stadt Graz den geplanten Umbau der Gürtelkreuzung und die Attraktivierungsmaßnahmen für die Annenstraße allein nicht finanzieren könne und somit zum wiederholten Male Maßnahmen versprochen wurden, aber nicht umgesetzt würden. Die Einkaufsgemeinschaft, die selbst einige Belebungsversuche unternommen hatte - beispielsweise 1999 die Einbahnlösung für die Annenstraße, welche mangels Unterstützung durch die Stadt nach 14 Tagen erfolglos abgebrochen werden musste - sieht im Engagement der ECE für Graz eine letzte Hoffnung auf mehr Kundenfrequenz in der Annenstraße und damit auf ein Überleben der Geschäfte.
Sigi Binder, grüne Gemeinderätin, betonte, dass „Herr Otto“ mit der ECE nichts für die Stadt tue, die Stadt aber viel für die ECE. So habe sich diese bereit erklärt, Kosten für Maßnahmen, die aufgrund der UVP notwendig würden, allein zu übernehmen. Sie bestätigte auch die Gefahr der Filetierung des Projektes, um die UVP, die das ECE-Management zu Recht fürchte, zu umgehen. Bisher hat nur die Fa. Leiner um die UVP angesucht, nicht die ECE.

Die nächste Veranstaltung der BürgerInneninitiative „ECE - nein danke!“ findet am 18. Februar, um 19.00 Uhr in der Pizzeria Da Francesco, Ecke Annenstraße/Idlhofgasse in Graz statt.
Motto: Wie geht es weiter? Was wären alternative Lösungsmöglichkeiten und Antworten?

Verfasser/in:
Elisabeth Lechner, Bericht
Werner Swoboda

hat es eine Initiative der Geschäftsleute der Sporgasse gegen die FuZo gegeben ........
ich fahre heute als Innenstadtbewohner nach Seiersberg .........
liebe Verhinderer träumt nur weiter

Sa. 14/02/2009 10:57 Permalink
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