16/03/2014

Projektgeschichte des WU-Campus Wien von 2005 bis 2013 aus der Perspektive der ArchitektInnen

16/03/2014

Campus WU Wien. Masterplan und Generalplanung von BUSarchitektur, Wien.

©: Karin Wallmüller

Der neue Campus der WU Wien ist das Ergebnis eines 2005 im akademischen Rahmen der Wirtschaftsuniversität Wien eingeleiteten Prozesses, der mit der Übergabe des fertigen Baus 2013 beendet wurde. Es handelt sich um die größte Wirtschaftsuniversität der EU, mit einer Bevölkerung von 25.000 Studenten, Professoren und Angestellten, die in ein Stadtviertel mit 100.000 Einwohnern übersiedelte.

Der Campus ist ein strategisches Beispiel des "Star Systems" mit dem Ziel, die notwendige Finanzierung seitens des Nutzers mittels der Vergabe der Gebäude über Architekturwettbewerbe an Zaha Hadid, CRABstudio, Carme Pinós, NO.mad, Hitoshi Abe zu erreichen, zusammengefasst im preisgekrönten Masterplan von BUSarchitektur, Wien. BUSarchitektur gewann 2008 den Masterplan- und den Generalplanerwettbewerb für den Campus und realisierte das Hörsaalzentrum, den Freiraum und die Garage wie auch die gesamte Dokumentation und Kommunikation des Projektes mit BOA.

BUS wurde 1986 in Buenos Aires von Claudio J. Blazica (1956-2002) und Laura P. Spinadel gegründet. In Wien wird das Architekturbüro seit 2003 gemeinsam mit Jean Pierre Bolívar & Bernd Pflüger geführt. BUS realisierte die Masterpläne für STAR 22 - Ein Zentrum für Alle, Nachverdichtung des Kurparkes Oberlaa Neu, Forum Schönbrunn, Wien wie auch Hoffmann geht spazieren, Purkersdorf und den Campus für die Med-Uni Graz. Die Zusammenarbeit mit BOA büro für offensive aleatorik, gegründet von Laura P. Spinadel und Hubert Marz, ermöglichte es, alternative Wege der Kommunikation & Mediation von Räumen und Urbanitäten zu fördern.

Christian Kühn merkte am 27.01.2014 für die Architekturstiftung Österreich in seinem Beitrag WU zum Nachlesen an: "Sobald ein Großprojekt fertiggestellt ist, will es heutzutage in einem Buch verewigt werden. Meist bezahlt das der Bauherr, und so sehen diese Bücher dann auch aus. Lauras Spinadel hat sich ihr eigenes Buch zum WU-Campus geleistet, das die Projektgeschichte aus der Architektenperspektive darstellt. Auf fast 400 Seiten erfährt man, wie eine Aufgabe dieser Dimension den Beteiligten zu einem Kosmos wird, der alles ausfüllt. Das ist höchst informativ, manchmal sehr persönlich und dokumentiert das Ringen um neue Strategien fürs Entwerfen und Planen. Wer sich auf Neologismen wie „notationelle Taktiken“ oder das „Hieroglyphenfeld“ einlässt, versteht am Ende, was BUSarchitektur am WU-Campus tatsächlich geleistet haben."

Campus WU – Eine holistische Geschichte. Von BUSarchitektur. Eigenverlag, 384 Seiten.
Neben der deutschen liegen eine englische und eine spanische Version vor.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+