11/09/2012
11/09/2012

Projektpräsentation, v.l.n.r.:   Bezirksvorsteher Franz Schwarzl, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Holding Graz Freizeit Geschäftsführer Dr. Michael Krainer, Architekt DI Georg Deutschmann.

©: Stadt Graz

Café Rosenhain 'neu', Planung und Schaubild: Architekturbüro Deutschmann ZT GmbH, Seiersberg.

©: Arch. DI Gerald Deutschmann

Bürgermeister Siegfried Nagl erläuterte bei einer Pressekonferenz, dass das Café Restaurant Rosenhain am Stadtrand von Graz saniert und bestimmt kein Luxustempel wird. Nagl versuchte damit die Befürchtungen der Lokalbesucher – vor allem Familien, Studierende und Penionisten - zu entkräften, dass das idyllisch gelegene Café zu einem Luxuslokal umgebaut und daher nicht mehr für jedermann leistbar sein werde. Im Internet sammelt die Bürgerinitiative "Rettet das Rosenhain" bisher rund 1200 Unterschriften für den Verbleib des gemütlichen Cafés und der Pächterfamilie, die das Cafe seit 11 Jahren betreibt.

Mit 550.000 Euro will die Holding Graz, Bereich Freizeit die Wege rund um die Panoramagasse 77 wie auch das Café Restaurant Rosenhain sanieren. Die letzte Sanierung liegt 16 Jahre zurück. Deshalb habe die Holding Graz einen Masterplan entwickelt, um das schon in die Jahre gekommene Café Restaurant Rosenhain wieder für alle Grazerinnen und Grazer attraktiv und sicher zu machen, so Nagl. Er möchte damit auch die Befürchtung besorgter BürgerInnen aus dem Weg räumen, dass aus dem Café Restaurant Rosenhain ein Restaurant-Luxustempel werden soll. Ihm gehe es um die Gesamtentwicklung eines beliebten Ausflugsziels. Auch Holding Graz Freizeit Geschäftsführer Michael Krainer betonte, dass sehr einfühlsam und naturnahe mit der Sanierung der Wege und des Restaurants vorgegangen werde. Wie bisher soll es zwischen 180 und 200 Sitzplätze im Café und Restaurant geben.

Der mit der Planung beauftragte Architekt Gerald Deutschmann (nicht Georg Deutschmann wie fälschlicherweise in der Presseaussendung der Stadt Graz angeführt) betonte, dass es der Grundgedanke des Entwurfes war, den Pavillon als zentralen Angelpunkt in seiner bestehenden Erscheinungsform zu belassen. Die Fassade soll in ihrer Form erhalten bleiben und mit dem schlichten Zubau des Restaurants harmonieren. Dafür soll die nachträglich errichtete Überdachung abgerissen werden. Die bestehende Terrasse und der bereits vorhandene Kinderspielplatz werden weiterhin allen BesucherInnen zur Verfügung stehen.

Ob sich die Bürgerinitiative "Rettet das Rosenhain" und die eingesessenen Lokalbesucher mit diesem Entwurf zufrieden geben werden, bleibt abzuwarten. Es drängt sich die Frage auf, ob an einem derart sensiblen Ort statt einer Direktvergabe nicht ein Architekturwettbewerb oder die Einreichung des Entwurfs beim Gestaltungsbeirat notwendig gewesen wäre. Der Bezirksvorsteher von Geidorf, Franz Schwarzl, kündigte jedenfalls an, dass das Thema auch auf der Tagesordnung der nächsten Bezirksratssitzung (13. September) in der Servicestelle in der Stiftingtalstraße 3, 1. Stock stehen wird.

Zeitplan


Der derzeitige Cafébetrieb bleibt bis zum Umbau geöffnet. Nach dem Aufsichtsratsbeschluss Ende September erwartet Krainer nach erfolgter Einreichung der Unterlagen bis Ende Dezember 2012 den Baubescheid. Schon zu Beginn des nächsten Jahres sollen die Umbauarbeiten beginnen. Die Wiedereröffnung ist für Anfang Juni 2013 geplant.

vermutung

22 | 09 | 12
....aber nur vom ausbauprojekt. wo bleibt das statement zur umstrittenen vergabepolitik an einen FPÖ-Politiker? wo bleiben überhaupt die statements der wahlwerbenden parteien?

Di. 02/10/2012 4:40 Permalink
vermutung

20 | 09 | 12
Darf denn das überhaupt sein, dass ein Politiker als Geschäftsmann, Architekt öffentliche Aufträge ohne Ausschreibung bekommt. Wo bleibt da der öffentliche Aufschrei?

Di. 02/10/2012 4:45 Permalink
vermutung

11 | 09 | 12
vielleicht ist Arch. Deutschmann bei der richtigen Verbindung? es ist ja meist prinzip bei direktvergaben, dass seilschaftskumpanen und verbindungskollegen bedient werden. hier spielt qualität und können nicht die rolle. aber was solls graz ist ja eh die stadt der baukultur.

Di. 02/10/2012 4:49 Permalink
Peter Laukhardt

11 | 09 | 12
Das Rosenhain könnte eine Aufwertung durchaus vertragen - ohne dass man die von Vielen geliebte Situation stark verändern muss. Aber was sollen die Betonterrassen? Und wo ist die Reihe der Blauglockenbäume geblieben? Das kann doch nicht das letzte Wort der Architekturstadt Graz gewesen sein. Lieber Herr Mag. Krainer: Lassen Sie die Grazer mitreden und geben Sie dann einen neuen Entwurf in Auftrag.

Di. 02/10/2012 4:48 Permalink
Edith Glanz

21 | 09 | 12
Die umstrittenen Umbaupläne von Bürgermeister Nagl für das Cafe Rosenhain sind Thema im heutigen Spartenaufsichtsrat der Graz Holding. Der Grüne Aufsichtsrat Markus Scheucher wird sich gegen das Projekt in der geplanten Form stellen: „Ganz offensichtlich wurde hier ein Projekt geplant, das an den Wünschen und Bedürfnissen der BesucherInnen des Rosenhains völlig vorbei geht. Sollte es keine Bereitschaft der Verantwortlichen geben, auf die berechtigte Kritik einzugehen und sich ernsthaft mit der BürgerInnen-Initiative auseinander zu setzen, werde ich gegen das Projekt stimmen. Dann muss sich der Holding Aufsichtsrat mit der Sache befassen“, so Markus Scheucher. Vizebürgermeisterin Lisa Rücker: „Für mich stellt sich hier auch die Frage, wie es zu dieser Investitionsentscheidung der Freizeitbetriebe der Holding gekommen ist. Wir haben einen hohen Investitionsbedarf bei der Sicherung und dem Ausbau der Grazer Bäder, die für mich ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge sind. Für den Erhalt des Ragnitzbads beispielsweise muss die Stadt dringend Geld in die Hand nehmen. Warum die Freizeitbetriebe unbedingt in einen Ausbau eines Gastronomiebetriebes, der noch dazu auf den Widerstand vieler GrazerInnen stößt, investieren will, ist nicht nachvollziehbar. Wir werden das zum Thema der nächsten Holding Aufsichtsratssitzung machen.“

Di. 02/10/2012 4:42 Permalink
b.bertold

11 | 09 | 12
Abgesehen davon, dass ich mich frage, warum das Café Rosenhain überhaupt erweitert werden muss und nicht einfach wirklich nur behutsam saniert wird, und zwar so, dass sein Charakter erhalten bleibt, stellt sich mir eine zweite Frage: warum wählt ein Auftraggeber, der in der Stadt Graz architektonische Qualität mehrmals ermöglicht hat - siehe z.B. Bad Eggenberg - einen Architekten, der nicht einmal als mittelmäßig durchgeht, um etwas zu entwerfen und nicht einen aus den Reihen jener, die nachweislich in der Lage sind, architektonische Qualität zu produzieren. Frage 3: Wie also kam die Holding Graz ausgerechnet auf Herrn Architekt Deutschmann, der einen Entwurf abgeliefert hat, den Nagl besser in seiner Schublade versteckt hätte, anstatt damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Di. 02/10/2012 4:50 Permalink

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