12/12/2011
12/12/2011

In Erinnerung an die Linzer Architektin und Künstlerin Mag.a Gabriele Heidecker vergeben die Grünen Linz alljährlich an herausragende Künstlerinnen und Künstlerinnenkollektive mit Linz-Bezug den Gabriele-Heidecker-Preis. Der Frauen-Kunstpreis der Grünen Linz ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von Mag.a Eva Schobesberger gestiftet.

Zum künstlerischen Schaffen Gabriele Heideckers

Im Mittelpunkt von Gabriele Heideckers Arbeiten stand der Raum – im Besonderen der öffentliche Raum – als kulturelle Konfiguration sozialer Beziehungen. Dabei war es der initiativen Architektin ein besonderes Anliegen auf eine geschlechterspezifische und barrierefreie Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raumes aufmerksam zu machen. Gleichzeitig setzte sie durch Lehraufträge an der Kunstuniversität Impulse in der Architekturdidaktik. Für Gabriele Heidecker war Raum mehr als die uns umgebenden Wände.

Für Gabriele Heidecker entstand Raum erst mit und in der individuellen Wahrnehmung und war untrennbar mit dem menschlichen Handeln verbunden. Für sie gab es keinen gemeinsamen und für alle verbindlichen Raum. Raum war für sie von der persönlichen Wahrnehmung beeinflusst, die wiederum von der Form und Gestaltung des Raumes beeinflusst war. Diese von Gabriele Heidecker ständig wahrgenommene Kommunikation des Innenraumes mit dem Außenraum befähigte sie zum Querdenken und Querhandeln. Dabei war sie stets eine energievolle Künstlerin, die sich für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen vermochte.

Unter folgendem Link können Sie sich einen detailierten Überblick über das Schaffen von Gabriele Heidecker machen: www.gabriele-heidecker.at

Inhaltliche Ausrichtung des Gabriele-Heidecker-Preises:

Der Gabriele-Heidecker-Preis ist ein Frauen-Kunstpreis, der jene Künstlerinnen auszeichnen und fördern soll, deren Arbeiten mit der Intention von Gabriele Heideckers Wirken korrespondieren und sich in besonderer Weise mit dem öffentlichen Raum und seiner Erscheinungsform auseinandersetzen. Die Bewertung der Einreichungen erfolgt daher vor allem nach folgenden Kriterien:
• Gesellschaftspolitische Relevanz
• Partizipative und kommunikative Aspekte
• Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum
• Frauenpolitische und feministische Ausrichtung

Ausgezeichnet werden Künstlerinnen bzw. Künstlerinnenkollektive mit Linz-Bezug sowohl für bereits realisierte Projekte (zeitlich unbegrenzt) oder laufende künstlerische bzw. kulturelle Vorhaben / Arbeiten, vorrangig im Stadtraum von Linz.

• Bewerbung bzw. Nominierung
Es ist sowohl eine Bewerbung als auch eine Nominierung aus allen künstlerischen Sparten im Sinne der inhaltlichen Ausrichtung des Preises möglich, d.h. Künstlerinnen können als Einzelperson oder als Künstlerinnenkollektiv selber einreichen oder von anderen Personen vorgeschlagen werden.

• Linz-Bezug
Der Preis ergeht an Künstlerinnen, die durch Wohnsitz, Atelier oder ihr künstlerisches, kulturelles Schaffen in besonderer Weise der Stadt Linz verbunden sind.

• Jury, Dotierung und Präsentation
Die Jury setzt sich aus unabhängigen Expertinnen zusammen. Eine Vertreterin der Grünen Linz ist beratendes Mitglied der Jury, jedoch ohne Stimmrecht. Jurymitglieder: VALIE EXPORT (Medienkünstlerin), Beate Göbel (Schauspielerin, Regisseurin), Sabine Pollak (Architektin, Univ. Prof.in für Urbanistik und Architektur an der Kunstuniversität Linz).

Der von der Künstlerin Iris Aue gestaltete Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird an max. zwei Bewerbungen bzw. Nominierungen vergeben. Die Einreichphase für den Gabriele-Heidecker-Preis läuft bis 29. Februar 2012. Die Jurysitzung findet im März statt. Im Juni 2012 werden die Preisträgerinnen im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Kooperation mit dem afo-architekturforum oö bekannt gegeben und ausgezeichnet.
Auf www.gabriele-heidecker-preis.at werden die Preisträgerinnen und deren Arbeiten vorgestellt.

Initiativgruppe des Gabriele-Heidecker-Preises:
Mag.a Susanne Blaimschein, Mag.a Gerda Forstner, Beate Göbel, Univ.Prof.in Mag.a Dr.in Gabriella Hauch, Mag. Wolfgang Modera, Mag.a Gerti Plöchl.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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