02/05/2012

Statement e.d gfrerer: Die Installation VZPOSTAVITEV war als Promotion der Ausstellung ANS LICHT GEBRACHT geplant. Sie sollte auf den mühsamen Prozess der Klärung historisch bedingter Verwerfungen hinweisen. Deshalb sollte sie auch, im monatlichen Rhythmus verschoben, durch die Innenstadt von Maribor wandern, um das Beschwerliche dieser Vorhaben zu zeigen. Drei Tage nach der Eröffnung am TRG SVOBODE entschied aber Mag. arch. Tomaz Kancler, Vizebürgermeister von Maribor, dass diese Arbeit seiner Stadt und ihren Bewohnern nicht zumutbar sei, und veranlasste den Abtransport der 1200 Hochwasser-Sandschutzsäcke.
Das Abbild des Lagerplatzes nach dieser Verschiebung irgendwo am Rand von Maribor steht in seiner Brutalität für den gewalttätigen Anteil jeglicher Verdrängungshandlung - das gilt natürlich auch im historischen Kontext. z.b. m a s s e n g r ä b e r.

02/05/2012

Archaeologisches Erbe der Stajerska (Gebiet im heutigen Slovenien), Bronzedepot aus Cermožiše bei Rogatec, 12.-11. Jh. v. Chr., Foto: UMJ (Universalmuseum Joanneum)

©: Universalmuseum Joanneum

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor

©: Zita Oberwalder

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor. Fotoserie © zita oberwalder

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor. Fotoserie © zita oberwalder

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor. Fotoserie © zita oberwalder

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor. Fotoserie © zita oberwalder

Vorbereitungen zur Installation „Vzpostavitev“ in Maribor. Fotoserie © zita oberwalder

Die Ausstellung "Ans Licht gebracht"/"V novi luči" und die Installation „Vzpostavitev“ in Maribor sind ein Beitrag des Universalmuseums Joanneum zum Kulturhauptstadtjahr Maribor 2012.

Das Universalmuseum Joanneum sammelte und erforschte ab dem Zeitpunkt seiner Gründung im Jahr 1811 bis zum Ende der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im Jahr 1918 auch archäologische Denkmäler aus dem Gebiet des heutigen Sloweniens. Im Verlauf von mehr als 100 Jahren gelangten mehrere Tausend Objekte und archivalische Unterlagen wie Grabungstagebücher, Zeichnungen, Fotos und Pläne in seine archäologischen Sammlungen, die einen einzigartigen Quellenwert für die Archäologie in Slowenien besitzen.
Im Rahmen des Projekts InterArch-Steiermark (Interaktives archäologisches Erbe der österreichischen und slowenischen Steiermark) wurde in der Abteilung Archäologie & Münzkabinett des Universalmuseums Joanneum mit der Digitalisierung und Aufarbeitung dieser archäologischen und numismatischen Objekte sowie Archivalien begonnen. Die Daten werden in der Folge in das Geografische Informationssystem (GIS) eingebunden, um nachhaltigen Nutzen für die Raumplanung, den Denkmalschutz und die archäologische Forschung in Slowenien zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wird ein digitales zweisprachiges Werkzeug erstellt, das auch für die bessere und schnellere fachliche Aufarbeitung archäologischer Neufunde und für das effektive Management des archäologischen Erbes in der Grenzregion eingesetzt werden soll.

In der Ausstellung „V novi luči“ wird nicht nur auf das Projekt InterArch-Steiermark, das Universalmuseum Joanneum und die Geschichte der archäologischen Erforschung Sloweniens durch das Joanneum eingegangen, es wird auch ein Film über die an den sog. Negauer Helmen festgemachten Identitätskonstrukte von vis-a-vis Film und eine Endlos-Projektion aller registrierten Objekte der Štajerska des Joanneums zu sehen sein. In einem massiven Block zeigt das Joanneum in dieser Ausstellung erstmals die Funde, die während der Zeit der CdZ-Verwaltung der „Untersteiermark“ 1941-1945 gemacht wurden.

Die von der Künstlergruppe RHIZOM & e.d.gfrerer gestaltete Ausstellung in Schloss Betnava und die Installation „Vzpostavitev“, die sich über mehrere Stationen durch die Innenstadt von Maribor nach Betnava bewegt, versuchen mit fragilen Raumhaftungen eine Annäherung an die gemeinsame Geschichte. Eine Formation von 1000 Hochwasserschutzsandsäcken bewegt sich parallel zur Ausstellung durch die Innenstadt von Maribor. Am Trg Svobode während einer zweitägigen Performance am 02. und 03. Mai mit Sand befüllt und zu einem dammartigen Element geschichtet, wandert das Ensemble über drei Stationen, jeweils auf die räumliche Situation des Rastplatzes reagierend, in Richtung Drau, um dann im Oktober kurz vor dem abschließenden Symposion „Wem gehört die Geschichte?“ in Betnava aufzutauchen. Symbolisch zurückgetragen in einem realen Akt des Tragens-Abstellen-Trages als Abbild eines langwierigen Verhandlungsprozesses.

Eröffnung der INSTALLATION „Vzpostavitev“ von RHIZOM & e.d.gfrerer,
Donnerstag, 03.05.2012,  17:00  Uhr, Trg Svobode, Maribor.

Eröffnung der AUSSTELLUNG "Ans Licht gebracht - Archäologisches Erbe der Štajerska" aus dem Universalmuseum Joanneum, am Donnerstag, dem 03.05.2012, 18:30  Uhr, im barocken Schloss Betnava (Windenau) südlich von Maribor (Marburg), Streliska 150, Maribor.
Die Ausstellung wurde im Rahmen des EU-Projekts InterArch-Steiermark
 erstellt.
Kuratorin: Barbara Porod

.
Ausstellungsdauer: 04.05.-04.10.2012
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa 9-12 Uhr
. Führungen nach Voranmeldung

INFO Štajerska:
Die Untersteiermark (slowenisch Spodnja Štajerska, zumeist und lange Zeit auch offiziell jedoch nur Štajerska, kroatisch Donja Štajerska,) ist jener Teil des ehemaligen Herzogtums Steiermark, der zwischen der unteren Mur und der oberen Save liegt und seit 1918 zu Slowenien gehört. Die Untersteiermark ist nicht identisch mit der Südsteiermark, dem Südteil des heutigen österreichischen Bundeslandes Steiermark. Die Bezeichnung „Untersteiermark“ fand vor allem in der Zeit der Besetzung jenes Gebiets durch die Wehrmacht zwischen 1941 und 1945 Verwendung. Bedeutendste Städte sind Maribor (Marburg an der Drau), Celje (Cilli), Velenje (Wöllan) und Ptuj (Pettau).
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Untersteiermark)

RIHZOM und e.d gfrerer

Die Installation VZPOSTAVITEV war als Promotion der Ausstellung ANS LICHT GEBRACHT geplant. Sie sollte auf den mühsamen Prozess der Klärung historisch bedingter Verwerfungen hinweisen. Deshalb sollte sie auch, im monatlichen Rhythmus verschoben, durch die Innenstadt von Maribor wandern, um das Beschwerliche dieser Vorhaben zu zeigen. Drei Tage nach der Eröffnung am TRG SVOBODE entschied aber Mag. arch. Tomaz Kancler, Vizebürgermeister von Maribor, dass diese Arbeit seiner Stadt und ihren Bewohnern nicht zumutbar sei, und veranlasste den Abtransport der 1200 Hochwasser-Sandschutzsäcke.
Das Abbild des Lagerplatzes nach dieser Verschiebung irgendwo am Rand von Maribor steht in seiner Brutalität für den gewalttätigen Anteil jeglicher Verdrängungshandlung - das gilt natürlich auch im historischen Kontext - z.b. m a s s e n g r ä b e r.
Der Urheber der ersten Verschiebung trägt somit unbewusst entscheidend dazu bei, uns den Einfluss der Politik auf die Thematik z.b. RESTITUTION / VZPOSTAVITEV dramatisch vor Augen zu führen - und den Einfluss auf die KUNST!
Nach langem hin und her war es aber doch noch möglich (lichtblick), die Installation in die Stadt Maribor (GLAVNI TRG) zurückzuholen.
Auf einem von den Behörden zugewiesenen 10 m2 großen Platz verweisen die Reste von gestapelten Sandsäcken auf das am 4. und 5. Oktober 2012 stattfindende SYMPOSION : TO WHOM DOES HISTORY BELONG?
(on the change of political borders and museological responsibilities)
Was werden uns die experten erzählen ?

Mi. 26/09/2012 5:29 Permalink

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