Mit dem Architekturpreis möchte der Solarenergieförderverein Bayern e. V. (SeV) den verstärkten Einsatz von Solartechnik bei der Planung von Gebäuden fördern. Der Preis zeichnet daher herausragende Bauten mit gebäudeintegrierten Solaranlagen aus und macht die Öffentlichkeit auf beispielhafte Lösungen in qualitativ anspruchsvoller Architektur aufmerksam.
Insgesamt wurden in diesem Jahr 84 Projekte aus 13 Ländern eingereicht und von der Jury beurteilt, u. a. von Prof. Dr.-Ing. Gerd Becker (Mitglied des Vorstandes, Solarenergieförderverein Bayern e. V.), Prof. Françoise-Hélène Jourda (Architektin, Paris/Technische Universität Wien; Vorsitz), Prof. Dipl.-Ing. Hermann Kaufmann (Architekt, Schwarzach/Technische Universität München) sowie Christian Schittich (Chefredakteur DETAIL). Neben der architektonischen Gesamtqualität bewertete die Jury vor allem den Einsatz von Solartechnik mit Augenmerk auf den gestalterischen Umgang. Die Bandbreite der eingereichten Arbeiten reichte von relativ einfachen Einfamilienhäuser und Gewerbebauten bis zu komplexen Institutsgebäuden und Maßnahmen in der Bestandsanierung. Vergeben wurden 3 Preise, 3 Anerkennungen sowie ein Sonderpreis für ein studentisches Projekt.
Die Wettbewerbseinreichungen machen deutlich, dass sich ArchitektInnen mittlerweile verstärkt mit Solartechnik beschäftigen und solartechnische Systeme immer öfter Bestandteile innovativer Gebäudehüllen sind. Vielfach zeichnen sich die Beiträge durch ambitionierte energetische und ökologische anlagentechnische Gesamtlösungen aus, die neben Null- und Plusenergiekonzepten auch Ansätze zum Thema Energieautarkie aufzeigen.
Die Jury bewertete die Hauptverwaltung Energie Steiermark in Graz (2010) der Ernst Giselbrecht + Partner ZT GmbH folgend: „Ein aktuelles Thema stellt auch die energetische Sanierung der Verwaltungsbauten der 1960er und 1970er Jahre dar. Gerade diese Gebäude eignen sich aufgrund modularer Ordnung und repetitivem Charakter der Fassaden für die Integration von Solartechnik. Bei der Neukonzeption für das Gebäude der Konzernzentrale der Energie Steiermark AG in Graz nehmen die Architekten je nach Anforderung eine Zonierung der Geschoßfassade vor: Verglasungsbereiche mit Faltläden als Sonnenschutz und in der Oberlichtzone speziell ausgeformte Elemente zur Tageslichtnutzung; der opake Brüstungsereich ist zum Teil mit PV-Modulen bestückt. Das ambitionierte haustechnische Konzept runden eine Solaranlage zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung sowie die Regenwassernutzung für die WC-Anlagen ab. Im Ergebnis ist eine elegante Aufwertung der Fassade entstanden, wenn auch die Belegung von Photovoltaik in nur wenigen Teilflächen etwas überrascht.“
Zum Wettbewerbsergebnis erscheint eine umfassende Publikation. Weitere Informationen dazu beim Solarenergieförderverein Bayern e. V., Elisabethstr. 34, D-80796 München, T +49 (0) 89/27 81 34-28, info@sev-bayern.de, www.sev-bayern.de.