01/08/2018

Wettbewerbsergebnis
Anatomie am LKH Klinikum Graz

Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Instituts für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie am LKH Univ.-Klinikum Graz

Ausloberin
Bundesimmobiliengesellschaft
1030 Wien, Tabrennstraße 2c

Franz und Sue ZT gewinnen EU-weit nicht offenes Verfahren der BIG unter 21 BewerberInnen.

Die Arbeiten werden voraussichtlich in der KW 37 oder 38 am neuen Campus der Medizinschen Universität Graz ausgestellt.

01/08/2018

Wettbewerbsergebnis – Anatomie Med. UNI Graz. Platz 1, Modell

Architektur: Franz & Sue Architektur©: Kampus

Platz 1, Rendering

©: Franz & Sue Architektur

Platz 2

©: Kampus

Platz 3

©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus

Ausgelobt von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wurde zur Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Pathologie-Instituts für den Lehrstuhl Anatomie zwischen 2. Mai und 3. Juli 2018 ein EU-weiter, nicht offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit Bewerbungsstufe durchgeführt. Die BIG plant, Forschung und Lehre der makroskopischen und klinischen Anatomie an der Medizinischen Universität Graz in höchster Qualität zu schaffen.
Das 5.811 m2 große Planungsgebiet befindet sich im Norden des LKH Univ.-Klinikums Graz. (s. Lageplan)
Nach Abgabe der Eignungsnachweise von 21 BewerberInnen wurden am 3. April 2018 zwölf WettbewerbsteilnehmerInnen aufgrund von Referenzprojekten ermittelt. Aus diesen ging nach der Wettbewerbsstufe in der Jurysitzung vom 3. Juli 2018 unter dem Vorsitz von Arch. DI Gernot Hertl das Projekt der Wiener Architekten Franz und Sue als Siegerprojekt hervor.

Wettbewerbsergebnis

  • Rang 1: Franz und Sue ZT, Wien
  • Rang 2: ARCHTEAM Zinterl Architekten / ZT Arquitectos, Graz
  • Rang 3: Riepl Kaufmann Bammer Architektur, Wien

Weitere WettbewerbsteilnehmerInnen

  • Architektur CONSULT
  • balloon architekten
  • Ederer + Haghirian Architekten
  • eep architekten / Tritthart und Herbst
  • Feyferlik / Fritzer
  • Giselbrecht / integral
  • Architekten Kassarnig
  • Riegler Riewe Architekten
  • ARGE Tinchon Wissounig

Jurybeurteilungen

Rang 1
Der Verfasser/die Verfasserin schlägt einen klaren Haupteingang von der Straßenebene aus ins Bestandsgebäude vor, zeigt dadurch Präsenz und Adressbildung der Anatomie. Die zentrale, großzügige Eingangshalle verläuft wie selbstverständlich in den Hörsaal und bietet Blicke und Zugang zum Innenhof. Das neue Foyer erhält Tageslicht aus mehreren Richtungen, es wird zu einem positiv besetzten Begegungsraum, zum „Herz“ der Anlage und strahlt atmosphärisch auf alle anderen Bereiche aus.
Durch die Ausbildung von Foyer und Hörsaal in der Mitte des Bestandsgebäudes gelingt es, die restlichen Funktionen in sehr geringer, oberirdisch spürbarer Baumasse zu verorten.
Das solitäre neue Haus ist geschickt in den Bauplatz eingefügt, Fluchten stellen Beziehungen zum Bestand her, die abgeschrägten Gebäudeenden reagieren auf den nördlich angrenzenden Hang oder öffnen den Innenhof nach Süden.
Am Hof liegt auch der Studierbereich als offene Sockelzone an. Die Seziersäle darüber werden bis in die tiefen, inneren Raumbereiche über das Dach belichtet.
Die Anlieferung vom Westen, Leichenlogistik und Verbindungen zu den Forschungsbereichen erscheinen schlüssig und vermeiden Niveausprünge in den Geschoßen. Es wird angeregt, die tieferliegende Zone des Hofes im Hinblick auf die Anschlusshöhe an die Bestandsfassaden zu vergrößern.
Alles in allem eine überzeugende Bildung eines stimmigen Ensembles aus Neu und Alt, die zwanglos am Areal liegen. Insbesondere die großzügige Stärkung der Mitte auf zwei Ebenen lässt eine vitale und lebensfrohe Studierwelt erwarten.

Rang 2
Die Grundidee des Entwurfes ist die Gestaltung eines neuen Gebäudeensembles, wobei Bestand und Neubau als gleichwertige Teile in Zusammenhang stehen. Der Übergang zwischen Bestand und Neubau wird mittels einer Glasfuge/Zäsur gelöst.
Der neu gestaltete Innenhof fungiert als zentrale Drehscheibe für die Verteilung der Nutzer in das Institutsgebäude. Der Hof wird weder unterbaut noch wird das bestehende Niveau verändert, wodurch das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Bestandes nicht beeinträchtigt wird. Die durch eine Glasfuge getrennte Fortführung des Nordtraktes wird auch positiv gesehen und schafft im Inneren klare räumliche Strukturen. Die klare, architektonische Ausformulierung des Baukörpers wird positiv gesehen, die vorgehängte Fassade als optische Aufwertung bzw. Mittel zur Gliederung der Fassade aufgefasst. Diese stellt einen schönen Kontrast zum Bestand dar. Die Gebäudehöhe nimmt Bezug auf den Bestand.
Generell werden die Funktionszusammenhänge positiv bewertet mit geringfügigen Ausnahmen: Die Lage der Studierzone: ca. 30% der Fläche befindet sich hinter dem großen Hörsaal (schlauchartig, nicht besonders attraktiv). Vorbereitung Hörsaal: nicht an den Hörsaal angebunden, keine Anbindung an die Leichenlogistik

Rang 3
Das Projekt überzeugt durch die klare Formulierung des kompakten Volumens im Neubau, der gleichzeitig differenzierte Bauteile von Hör- und Seziersaaltrakt und dem Trakt der Studierzone und Garderobe sichtbar macht. Die Positionierung des Hörsaalgebäudes nimmt die Flucht des Mittelrisalits im Altbau auf und schafft so den direkten Bezug neuer und alter Eingangssituationen im erweiterten Innenhof, wobei die Fassadengestaltung den Zugang zum Hauptgebäude weiter akzentuiert. Besondere Qualität wird im Konzept zur Belichtung der Seziersäle gesehen. Oberlichtbänder bringen nicht nur die gleichmäßige, natürliche Belichtung des gesamten Innenraumes, sondern konzentrieren den Blick auf das Geschehen im Raum.
Problematisch aber bleibt der fehlende Gebäudeabstand zum Leechwald, der durch eine deutliche Einkürzung des Baukörpers im niedrigeren Nebentrakt behoben werden müsste. Kritisch wird vom Preisgericht auch die Aufteilung der Leichenlogistik auf zwei Ebenen und die ungünstigen Überschneidungen bei den Funktionsabläufen gesehen.

Ausstellung
Die Arbeiten werden voraussichtlich in der KW 37 oder 38 am neuen Campus der Medizinschen Universität Graz ausgestellt.

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