03/10/2011
03/10/2011

Holzbaupreis - Private Bauten (Neubauten): Einfamilienhaus Haus Weber-Mzell, Graz. Planung: Architekturbüro Seifert, Graz. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis - Private Bauten / Zu- und Umbauten: Haus K., Pistorf-Sausal. Planung: Arch. DI Marion Wicher, Graz. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Schulen und Kindergärten: Kinderkrippe Schönbrunngasse, Graz. Planung: Arch. DI Martin Strobl. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis Öffentliche Bauten / Kommunalbauten: Hügellandhalle St. Margarethen/Raab. Planung: Puerstl Langmaier – Architekten, Graz. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis - Landwirtschaftliche Bauten: Rinderstall Grubbauer, Mitterdorf. Planung: Lk für Land- und Forstwirtschaft Stmk. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Wohnbau: Pflegeheim St. Lambrecht. Planung: Arch. DI Gerhard Mitterberger ZT GmbH, Graz. Foto: steir. HBP 2011.

Holzbaupreis - Besser mit Holz gebaut: Hochstapler - Festivalzentrum steirischer herbst 2010. Planung: feld72 architekten zt gmbh, Wien. Foto: steirischer herbst

Holzbaupreis für Handwerkliche Leistungen: Haus M., Bad Aussee. Planung: Hohensinn Architektur, Graz. Foto: Paul Ott

Braucht es einen Beweis für den großen Einsatzbereich des Baustoffs Holz, dann liefert der „Steirische Holzbaupreis 2011“ die besten Argumente: vom Einfamilienhaus, gebaut mit den modernsten Holzbauelementen, bis hin zum Kunstwerk im Rahmen des „steirischen herbstes.“
„Richtungsweisende Holzbauten auszuzeichnen“ war ein Kriterium der Auslober Oskar Beer, Holzbau-Innungsmeister, Josef König, „Besser mit Holz“-Obmann, und Johann Resch, Obmann von proHolz Steiermark, für den alle zwei Jahre vergebenen „Steirischen Holzbaupreis“.

Die Jury unter dem Vorsitz von Univ. Prof. Gerhard Schickhofer prämierte anhand der Kriterien architektonische Idee, Handwerk, verantwortungsvoller Umgang mit dem Baustoff und Nachhaltigkeit, acht Bauten mit dem Steirischer Holzbaupreis 2011.Ziel des Steirischen Holzbaupreises ist, anhand der prämierten Holzbauten die Vielseitigkeit des Baustoffes Holz zu zeigen. Denn Holz ist ein natürlicher High-Tech-Baustoff, dessen Grenzen der Leistungsfähigkeit noch lange nicht erreicht sind. Die Holzbaubetriebe haben es geschafft, den Bogen vom traditionell bewährten Holzbau zur Baukultur des 21. Jahrhunderts zu spannen. Vor allem im Niedrigenergie- und Passivhausbereich ist der Baustoff Holz eindeutig die Nummer eins.

DIE PREITRÄGER IM ÜBERBLICK:

Holzbaupreis - Private Bauten (Neubauten)

Einfamilienhaus Haus Weber-Mzell, Graz
Bauherr/in: Familie Weber-Mzell, Graz
Planung: Architekturbüro Seifert, Graz
Holzbau: Rosenberger Holzbau GmbH, Fürstenfeld
Statik: KLH – Massivholz GmbH, Katsch / Mur

„Entscheidend für den Baustoff Holz war die geringe Bauzeit. Durch die Vorfabrikation in der Werkstatt und der damit verbundenen Unabhängigkeit von Jahreszeit und Witterungsbedingungen betrug die Bauzeit inklusive Planung lediglich ein Jahr. Die verputze Holzkonstruktion entspricht dem städtischen Umfeld und zeigt auf, dass konstruktiver Holzbau keineswegs eines Fingerzeigs bedarf.“

Holzbaupreis - Private Bauten / Zu- und Umbauten

Haus K., Pistorf-Sausal
Bauherr: Klaus Kempenaars, New York
Planung: Arch. DI Marion Wicher, Graz
Holzbau: Holzbau Watz, Heimschuh

Die kleine kompakte „Denkzelle“ sitzt wie ein Möbelstück auf einem alten renovierten Weinkeller auf. Typologisch wird die traditionelle Bauweise in Form und Proportion aufgenommen, auch die Außenhaut nimmt das Thema ortsüblicher Schalungen alter Scheunen auf. Dach und Raumhülle werden eine Einheit. Durch diese Maßnahme und die gegen Norden vollständig verglaste Front, sowie die dort sichtbare Dimension der Außenhaut wird die zeitgenössische Interpretation deutlich ablesbar.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Schulen und Kindergärten und Holzbaupreis für innovative Holzanwendungen

Kinderkrippe Schönbrunngasse, Graz
Bauherr/in: GBG – Gebäude- und Baumananegement Graz
Planung: Arch. DI Martin Strobl, Graz
Holzbau: Strobl Bau- und Holzbau GmbH, Preding/Weiz
Statik: ZT DI Johann Birner,Graz

Der horizontale, kompakte Baukörper nimmt sich gegenüber dem denkmalgeschützten Bau aus dem Jahr 1885 zurück, ohne sich diesem unterzuordnen. Das Projekt überzeugt durch die Vielfalt an angebotenen räumlichen Situationen und Maßstäblichkeiten, differenzierten Blickbeziehungen im Inneren, als auch in der Vermittlung zwischen Innen- und Außenraum. Alle baulich konstruktiven Entscheidungen sind einem Raumdenken verpflichtet. Dies zeigt sich im Energiekonzept ebenso wie bei den statisch konstruktiven Lösungen aber auch beim Ausbau, etwa in der haptisch und akustisch feingliedrigen Differenzierung einzelner Raumzonen und Nutzungen.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Kommunalbauten

Hügellandhalle St. Margarethen/Raab
Bauherr/inGemeinde: St. Margarethen/Raab
Planung: Puerstl Langmaier – Architekten, Graz
Holzbau: Kulmer Holz- und Leimbau-GmbH, Pischelsdorf
Statik: Vatter & Partner ZT GmbH, Gleisdorf

Der Entleerung der Ortzentren ist zum traurigen Bild für unsere Gesellschaft geworden.
Um so mehr ist die Gemeindeentscheidung eine Kultur- und Veranstaltungshalle als identitätsstiftendes Objekt mit zentrumsbildenden Charakter zu etablieren eine weise Entscheidung, die das realisierte Projekt mit seiner ordnenden und differenzierten Raumbildung auch überzeugend einlöst. Der neue Baukörper integriert den denkmalgeschützten Altbestand, schafft klar definierte Außenbereiche und Vorzonen.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Landwirtschaftliche Bauten

Rinderstall Grubbauer, Mitterdorf
Bauherr: Familie Grubbauer, Mitterdorf im Raabtal
Planung: Lk für Land- und Forstwirtschaft Stmk. Holzbau: Holzbau Weiz GmbH, St. Ruprecht

Nichts, was unnütz wäre, nichts, was nur der Zierde diente, die Nutzbarkeit des Gebäudes steht im Vordergrund, so die Jury.

Holzbaupreis - Öffentliche Bauten / Wohnbau
Pflegeheim St. Lambrecht
Bauherr/in: Gem. Siedlungsgen. Ennstal, Liezen
Planung: Arch. DI Gerhard Mitterberger ZT GmbH, Graz
Holzbau: DI Ferdinand Holweg GmbH, Murau
Statik: JR Consult ZT GmbH, Graz

Der zweigeschossige Erweiterungsbau dockt mit einem „Gelenkbauteil“ an einen gemauerten Altbau an. Durch einen Geländesprung tritt das Gebäude nur partiell als zweigeschossig in Erscheinung. Die Einfügung in die Topografie ermöglicht auch vom Innenhof her Ausblicke in die aufsteigende Landschaft, mit pflanzlichen Strukturen bedruckte Platten verweisen auch in der kalten Jahreszeit auf sommerliche Vegetation. Der Baustoff Holz findet sowohl konstruktiv als auch im äußeren Erscheinungsbild seine Anwendung. Im Innenbereich ist dieser einatmosphärisch und haptisch wichtiges Element.

Holzbaupreis - "Besser mit Holz gebaut"

Hochstapler – Festivalzentrum Steirischer Herbst (2010)
Bauherr/in: steirischer herbst – festival GmbH, Graz
Planung: feld 72 architekten zt GmbH, Wien
Holzbau: Kohlbacher Holzbau, Edelschrott
Statik: werkraum wien ingenieure zt GmbH, Wien

Die Tribüne wurde für den Veranstaltungszeitraum des steirischen Herbst 2010 an das Forum Stadtpark angedockt. Die Anforderung einer schnell auf- und abbaubaren kostengünstigen Lösung wurde auf kongeniale Art durch die Verwendung von Europaletten Rechnung getragen. Das in großen Mengen verfügbare Alltagsmaterial wird durch Stapelung und Zusammenfügen zu einer stabilen Tragkonstruktion und einem aussagekräftigen Raumkonstrukt. Temporär aus dem gebräuchlichen Verwendungskreislauf herausgenommen, wird es nach Festivalschluss diesem wieder zugeführt.
Besser läst sich ein adäquater Einsatz von Ressourcen nicht vermitteln.

Holzbaupreis für Handwerkliche Leistungen Haus M., Bad Aussee
Bauherr/in: Felicitas Hager / Thomas Madersbacher
Planung: Hohensinn Architektur, Graz
Holzbau: Kieninger GmbH, Bad Goisern
Statik: JR Consult ZT GmbH, Graz

Ein im gewachsenen Ortskontext durch seine kompakte räumliche Zonierung gut eingegliedertes Haus. Traditionelle Elemente werden aufgenommen, jedoch zu einem den Lebensvorstellungen der Bewohnern adäquaten offenen Haus transferiert. Das Haus besticht durch die Angemessenheit der Mittel sowohl im architektonischen wie konstruktiven Sinne.

Verfasser/in:
Holzcluster Steiermark
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