11/01/2024

"Wir müssen jetzt handeln", so das Komitee Rösselmühle diese Woche in einem Aufruf und lädt zu einer Foto-Protestaktion morgen am Freitag, dem 12.1.2024 um 14:30 vor der Rösselmühle ein, um auf die katastrophale Situation aufmerksam zu machen und den Abriss der Doppel-Silotürme zu verhindern. 

11/01/2024

Rösselmühle mit den Silotürmen vor dem Brand, 2023

©: Peter Laukhardt

Die Nachricht, dass kurz vor Weihnachten 2023 ein neuerliches Abrissansuchen durch die Rösselmühlen Entwicklungsgesellschaft bezüglich der beiden Silotürme gestellt wurde und mit einer Bewilligung schon im Januar gerechnet wird, will man nicht unkommentiert lassen. Bei positivem Bescheid könnten weitere für den Stadtteil Gries symbolkräftige Gebäudeteile des Industriedenkmals – auch ohne offiziellen Denkmalbescheid kann die Rösselmühle als solches bezeichnet werden – abgerissen werden. Ein Abbruch würde das Potenzial einer multifunktionalen Nutzung des Areals gefährden. Sprich: Je mehr von der Mühle bleibt, desto besser ist argumentierbar, dass in Zukunft das ehemals industriell genutzte Gebiet zum Gemeinwohl und zum Nutzen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht, statt privatem Wohnen den Vorzug zu geben. Zudem passt ein Abbruch kaum zu den Klimazielen der Stadt Graz. 

Laut Komitee liegen für einen Abriss auch keine Gründe vor. "Es liegt kein statisches Gutachten vor, das diese radikale Abbruchmaßnahme irgendwie rechtfertigen würde", informiert das Komitee und legt dar, dass eine Einsturzgefahr der Silotürme nicht gegeben, somit aus fachlicher Perspektive auch kein Abriss vertretbar ist. Man vertritt stattdessen die Meinung, dass eine Entscheidung über den Erhalt der Gebäude des Areals erst nach Durchführung eines ergebnisoffenen Prozesses sowie nach dem Abschluss konkreter baulicher Gutachten fallen darf. 

Mit der Fotoaktion soll ein Zeichen gesetzt und der Abriss verhindert werden. Sie wird von vielen Initiativen und Expertinnen unterstützt. Neben dem Komitee Rösselmühle stehen etwa das Musikkonservatorium, GGZ, Oeversegymnasium, Initiative für ein Unverwechselbares Graz,  Soko Altstadt, Gries Connect, Seddwellcenter, Mitarbeiter*innen des Forschungsprojekts am Institut für KulturanthropologieTU Graz,  die derzeitigen Zwischennutzer*innen und GAT hinter der Aktion

Jördis Tornquist

Danke für den Aufruf, bitte zahlreich kommen!
Es wäre ein enormer Gewinn, geradezu eine Notwendigkeit für den Bezirk Gries, dieses Industriedenkmal, Rösselmühle, zu erhalten.
Man kann sie als ein Glied der Kette von kulturellen Highlights sehen, die wesentlich zur Verbesserung des Stadtgebietes und zum Erlebnis des Stadtflanierens beitragen kann.
Der kulturelle Parcours beginnt in der Dominikanergasse mit der spätgotischen Bürgerspitalskirche und dem im Hof des ehemaligen Bürgerspitals befindlichen Gebäudes, das vom Verein „Druckzeug“ genutzt wird, und führt über die Andräkirche mit hervorragender zeitgenössischer Kunst zum grandios großzügigen Schulbau von „Team A“ Architekten aus den 1970-er Jahren in der Dreihackengasse mit seinem musikalischen Angebot. Weiter geht es über den Rösselmühlpark (Gestaltungsbedarf!) und die denkmalgeschützte Postgarage als beliebteste Partylocation (auch gefährdet!) direkt in das Areal der Rösselmühle mit dem angrenzendem Oeverseepark.
Hier ist das Zentrum, hier soll sich weiterhin etwas tun, hier können sich Kulturen gegenseitig inspirieren, hier ist Freiraum, hier spürt man kulturellen Impetus!
Weitergedacht könnte man durch die Schrebergärten am Mühlgang schreiten, sich „Kultur am Wasser“ vorstellen. Oder man tangiert diese Grünoase der Gärten, spaziert dann durch die Brückengasse zum Lennypark und über die Schützgasse zum Volkshaus, das auch Kulturveranstaltungen bietet.
Vielleicht wäre es sogar möglich, an der Südseite des Versicherungsgebäudes am Grieskai einen Fußweg zu errichten, um direkt an die Murpromenade zu gelangen und sich im Tube´s ein wunderbares Jazzkonzert anzuhören.
Weitere besuchenswerte Orte wären das A1-Telekomgebäude „Posthochhaus“ mit seiner spektakulären Fassadengestaltung aus 2003, das denkmalgeschützte Bad zur Sonne und ein wahres barockes Kleinod, die Welschen Kirche.
Entlang solcher fußläufig und durchgrünter Stadträume (diese muss man freilich noch verbessern!) könnten sich weitere attraktive Orte entwickeln und vermutlich gibt es bereits schon einiges mehr dort, gedanklich bitte unbedingt ergänzen, wenn Sie heute kommen…..und was sie entdeckt haben, bitte auch gleich in den Kommentar schreiben!
Gebt der Rösselmühle eine Chance, alle Initiativen sollen dort willkommen bleiben!

Fr. 12/01/2024 10:32 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+