31/01/2018

Wettbewerbsergebnis
WKO Steiermark
Center of Excellence

EU-weit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb

Gewinner
ATP Innsbruck

Die WKO Steiermark investiert über 33 Millionen Euro in Bildungbauten, die den Großteil der in die Jahre gekommenen WIFI-Werkstätten ablösen.
(s. Link wko.at)

31/01/2018

WKO Steiermark – Center of Excellence, Blick in die ebenerdigen Schaufenster der Lehrwerkstätten, Rendering Platz 1

©: ATP architekten ingenieure

Campus – Rendering Platz 1

©: ATP architekten ingenieure

Modell Platz 1

©: Kampus

Modell Platz 2

©: Kampus

Modell Platz 2

©: Kampus

Nachrücker

©: Kampus

Nachrücker

©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus
©: Kampus

Die Wirtschaftskammer Steiermark hatte einen EU-weit offenen, zweistufigen Realisierungswettbewerb mit nachfolgendem Verhandlungsverfahren ausgelobt und zwischen August und Dezember 2017 durchgeführt.
Wettbewerbsaufgabe waren neue technischen Ausbildungsbauten am Standort Graz, Körblergasse 111-113. Die erste Stufe des Verfahrens umfasste die städtebauliche Bearbeitung des ca. 6,4ha großen Areals, also die Baumassenverteilung, den Freiraum und die funktionellen Zusammenhänge, wobei auch die Bestandsgebäude zu berücksichtigen waren. Diese sollen – abgesehen vom Werkstättengebäude W2, dem Fritz Fössl Zentrum und dem ehemaligen Kindergarten – längerfristig erhalten bleiben. In der zweiten Wettbewerbsstufe sollten architektonische Entwürfe für die Neubauten mit ca. 10.500m2 Nutzfläche auf dem dafür vorgesehenen Baufeld vorgelegt werden.

Wettbewerbsergebnis

In der ersten Jurysitzung vom 09. und 10. Oktober 2017 wurden unter dem Vorsitz von Architekt DI Roger Riewe 21 Projekte beurteilt und acht zur weiteren Bearbeitung auswählt. In der am 19. Dezember 2017 folgenden zweiten Sitzung wurden schließlich ein erster und zwei zweite Plätze vergeben.

  • Platz 1: ATP Innsbruck, DI Christoph M. Achammer
  • Platz 2: Riepl Kaufmann Bammer Architekten, Wien
  • Platz 2: Dietger Wissounig Architekten, Graz

Nachrücker

  • Architekturbüro Ma-Quadrat, Graz
  • Jabornegg & Pálffy, Wien

Weitere TeilnehmerInnen Stufe 2

  • ZT Arquitectos LDA, Arch. DI Zinterl, Lissabon/Graz
  • eep architekten, Graz
  • Gangoly & Kristiner Architekten, Graz

Jurybeuerteilung Platz 1
ATP Innsbruck
Das Gebäude zeigt im Hinblick auf die Aufgabenstellung zur Grabenstraße einen adäquaten Ausdruck. Dadurch entsteht eine spannende Wirkung in der Annäherung und eröffnet interessante Blickbeziehungen. Die Differenzierung des Baukörpers in Volumetrie und Fassadengestaltung spiegelt die Funktionen des Gebäudes wider und vermittelt Leichtigkeit. Der Straßenraum wird durch die begleitende Führung des Baukörpers eindeutig gefasst.
Die Integration des Geländes ermöglicht einen durchgehenden, verkehrsfreien Grünraum, welcher der Funktion als Campusgelände entsprechen kann. Die große Erdgeschoßzone kann in ihrer Flexibilität auf einer Ebene überzeugen, wirft aber hinsichtlich des Ausblicks einzelner Räume Fragen auf. Die Zufahrtssituation von der Grabenstraße funktioniert nicht und muss überarbeitet werden (4 Fahrspuren). Ebenso die Verbindung der neuen Bushaltestelle hin zur Körblergasse (Linie 39) im Hinblick auf die dort angeordnete Tiefgaragenausfahrt. Die Außenräume stehen in einem schlüssigen Zusammenhang mit den Funktionen in den angrenzenden Bauköpern.

Jurybeuerteilung Platz 2
Riepl Kaufmann Bammer Architekten
Das Projekt besticht durch die Idee der pragmatischen strukturellen Lösung, die perfekt auf die Aufgabenstellung zugeschnitten ist. Materialität und Konstruktion (Holz und Beton) sind überzeugend eingesetzt und gehen eine Symbiose ein. Der Außenauftritt vermittelt durch Transparenz und Leichtigkeit die Intention der WKO und des WIFI, wie in Zukunft Weiterbildung und Schulung, somit Kompetenz vermittelt werden soll, wobei die Fassadengestaltung noch nicht restlos überzeugt.
Die systembedingte gute Flexibilität wird sehr positiv bewertet und lässt eine zukunftssichere Bespielung zu.
Das System der längsgorientierten Halle mit den 2-geschoßig daran gestellten Seminar- und Laborräumen sorgt für gute Kommunikation und Interaktion für die Kursteilnehmer. Die offenen Gänge fördern zudem den Überblick und bieten attraktive Innenräume.
Die vorgeschlagenen Geschoßhöhen für die Seminar-, Labor- und EDV-Räume sind für die Installation von Lüftungstechnik, bzw. Doppelböden nicht ausreichend. Schwächen weist das Projekt auch in Bezug auf die angebotenen Freiräume und landschaftsgestalterischen Akzente auf. Besonders der Vorbereich zwischen Grabenstraße und dem städtebaulich gut gesetzten Hauptbaukörper lässt Gestaltqualität vermissen.
Die Überarbeitung des Verkehrskonzeptes ist noch nicht befriedigend gelöst und müsste verbessert werden (TG-Einfahrt, Vorzone Anlieferung, Durchwegung Bestandsareal).

Jurybeuerteilung Platz 2
Dietger Wissounig Architekten
Vorgeschlagen werden insgesamt sechs kubische Baukörper, welche die rechtwinkelige Geometrie der Bestandsbebauung fortführen und eine Höhe von drei bis fünf Geschoßen erreichen. Die Verbindung unter den Objekten erfolgt durch Brücken, ebenso an den Altbestand. Die Maßstäblichkeit der erhaltenswerten Bestandsobjekte wird aufgenommen, es ergeben sich spannende Ein- und Durchblicke.
Zwischen der Neubebauung und dem Bestand ist eine verkehrsberuhigte grüne Mitte des künftigen Campus angeordnet; die Kfz-Erschließung erfolgt entlang der südöstlichen Grenze des Planungsgebiets.
Die Glasfassaden mit vorgesetztem Metallgewebe lassen ein attraktives Erscheinungsbild sowie eine gute Lösung funktionaler und technischer Anforderungen erwarten, wobei ein interessantes Spiel von Offenheit vs. Geschlossenheit entsteht, insbesondere auch bei Dunkelheit
CoE: Durch die Trennung in drei Baukörper ist die Flexibilität (Anpassung an künftige funktionale Anforderungen) eingeschränkt.

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