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Von der jüdischen Architektur der Zwischenkriegszeit in Graz blieb so gut wie nichts übrig - Zwei Historikerinnen wollen Licht in die schwarzen Löcher des Architekturkanons bringen
Gegenüber dem Hauptbahnhof, wo sich heute der Autoverkehr auf dem Bahnhofgürtel staut, stand einst das erste Grazer Arbeitsamt. Um 1930 gehörte es zu den fortschrittlichsten und prestigeträchtigsten Gebäuden der Stadt. Als architektonisches Symbol der Moderne und eines neuen Umgangs mit der wachsenden Zahl arbeitsuchender Menschen wurde es in diversen Ausstellungen prominent präsentiert.
Dass sich die Stadt 1956 zum Abriss entschied, war eine Folge der massiven Kriegsschäden und ist nicht weiter bemerkenswert. Was jedoch auffällt, ist die konsequente Ausblendung dieses Bauwerks aus der Architekturgeschichtsschreibung. "Das physische Verschwinden des Gebäudes allein kann dieses Vergessenwerden nicht erklären", ist die Kunsthistorikerin Antje Senarclens de Grancy überzeugt. "Denn in der Architekturgeschichte wurden viele Bauten in den Kanon aufgenommen, die es nicht mehr gibt." .......
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- _A. Senarclens de Grancy,Bericht
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Der Artikel von Doris Griesser ist erstmalig am 07.05.2013 in der Tageszeitung "Der Standard" erschienen.
BUSTOUR
Am 8. Juni organisiert das Haus der Architektur Graz im Rahmen von "Häuser schaun" eine Bustour mit den Herausgeberinnen zu den fünf Bauten. Weitere Informationen und Anmeldung: www.hda-graz.at