29/11/2016

Generalsanierung Schulzentrum Deutschfeistritz
Wettbewerbsergebnis

Gruber Locher Architekten aus Bregenz haben das Verfahren unter acht TeilnehmerInnen, dem ein Beteiligungsprozess mit den NutzerInnen der drei bestehenden Schulen vorangestellt wurde, gewonnen.

Ausloberin
Marktgemeinde Deutschfeistritz

29/11/2016

Schulzentrum Deutschfeistritz NEU, Modell 1. Rang

Architektur: gruber locher architekten©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH

2. Rang

©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH

3. Rang

©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH

4. Rang

©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH
©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH
©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH
©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH
©: Laubreiter - Bauingenieur ZT-GmbH

Bestand 2016: Screenshot aus der Auslobung

©: Redaktion GAT GrazArchitekturTäglich

Bauteile Bestand 2016: Screenshot aus der Auslobung

©: Redaktion GAT GrazArchitekturTäglich

Die Gemeinde Deutschfeistritz hatte für den Umbau des bestehenden Schulzentrums (VS, NMS und PTS) – einem dreigeschoßigen Gebäudekomplex rund um einen Innenhof in Deutschfeistritz östlich der Grazer Straße – ein zweistufiges Verfahren ausgelobt. Der Wettbewerb war mit einem NutzerInnenbeteiligungsprozess kombiniert und ist unter acht TeilnehmerInnen zwischen April und Juli 2016 durchgeführt worden. Die im Zuge eines eineinhalbtägigen Workshops  – einer nonconform ideenwerkstatt – mit der Schulgemeinschaft erarbeiteten Vorgaben wurden in das Raumprogramm des Wettbewerbs übernommen.

Ziel
Generalsanierung Schulzentrum Deutschfeistritz inklusive Umstrukturierung des bestehenden Raumgefüges und Zubauten in sinnvollem Umfang. Ziel ist es, durch grundrissstrukturelle und räumlich-organisatorische Optimierungen das Gebäude für die heutigen pädagogischen Anforderungen zukunftstauglich zu gestalten, wobei das Modell der Cluster-Schule herangezogen werden soll.

Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Ass.Prof. DI Michael Zinner, Wien, kam am 08. August 2016 unter Berücksichtigung der partizipativen Einbindung der Schulen in die weiteren Planungsphasen zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Rang: Gruber Locher Architekten ZT-GmbH, Bregenz
  • 2. Rang: balloon Architekten ZT-OG, Graz
  • 3. Rang: Grabner-Konrad Architektinnen, Graz
  • 4. Rang: Arch. Dipl.-Ing. Georg Eder, Graz

Weitere Teilnehmer

  • ARGE Mesnaritsch-Spannberger Architekten, Graz
  • Dietger Wissounig Architekten ZT-GmbH, Graz
  • Arch. DI Hubert Wolfschwenger, Graz
  • Archteam Zinterl Architekten ZT-GmbH + ZT Arquitectos LDA, Graz

Jurybeurteilung Siegerprojekt
Das Projekt schlägt die Ausbildung des Zentrumsbereiches im Osten vor. Dazu wird das Stiegenhaus im Nordosten und der bestehende Turnsaal abgebrochen, da beide Bauteile eine logische Verbindung des Nord- und des Südtraktes verhindern. Der Turnsaal wird in einem ersten Schritt – unter Beibehaltung seiner ursprünglichen Abmessungen – in das Untergeschoß auf eine Ebene mit der Schwimmhalle verlegt. Jetzt gelingt es, im Erdgeschoß eine großzügige eingeschoßige Mitte für das Schulzentrum Deutschfeistritz anzulegen. Diese trägt nicht nur innenräumliche Nutzungsoffenheit in sich, sondern schafft durch großzügige Verglasungen mit tiefen Vordächern eine Weitung des Innenhofs mit Blickbeziehung in die Landschaft gegen Osten. Insgesamt ist das Zentrum als Raumkontinuum zwischen den Schulen einerseits und zwischen den Innenhof und der Landschaft andererseits eine Aufwertung des gesamten Schulzentrums.
Die topografischen Gegebenheiten werden in weiterer Folge klug eingesetzt, um einerseits einen direkten Zugang in das im UG gelegenen neu entstandene Sportgeschoß und andererseits einen großzügigen Haupteingang in das leicht über Straßenniveau liegenden Erdgeschoß zu formulieren.
Beim Eintreten durch diesen Haupteingang findet sich neben der Budl des Schulmanagements eine großzügige Aula, die für das Essen sowohl großzügig im Inneren wie auch im Äußeren auf der Terrasse unter dem Vordach funktioniert. Darüber hinaus ermöglichen die räumlichen Verbindungen zwischen Musikraum (NMS), Medienraum (VS) und Tagungsraum (PTS) untereinander und mit der Aula Veranstaltungen auch für alle drei Schulen gemeinsam.
Die Eingänge zu den einzelnen Schulen sind unangestrengt logisch. Die NMS funktioniert in den Raumfolgen von Markplatz, Gängen und Buchten innerschulisch gut. Die PTS liegt – wie im Bestand – kompakt organsiert im Erdgeschoß des denkmalgeschützten Gebäudes. Die VS ist auf zwei Geschoßen organisiert. Im Erdgeschoß, anschließend an den Haupteingang und mit direktem räumlichem Bezug zum Essen in der Aula, befindet sich die Nachmittagsbetreuung mit großem Potenzial für „Ausbreitung“. Auch die Leitung und Teamräume der VS befinden sich hier. Im Geschoß darüber werden die VS-Klassen in zwei sich zum Gang verschränkt ausstülpenden Marktplätzen gut organisiert.
Insgesamt erscheinen die einzelnen funktionalen Mängel gut behebbar, die Lösung weist hohe Flexibilität auf.

EMPFEHLUNGEN

Die Jury empfiehlt, mit dem Verfasser des Siegerprojektes in Verhandlung zur Vergabe der Leistungen zu treten um das Projekt zu realisieren. Folgende Empfehlungen werden zur weiteren Bearbeitung gegeben:

NMS
Ein Tausch der Lehrküche mit den Garderoben wird empfohlen, um so auch Mehrwerte im Zentrum und eine klarere Organisation der morgendlichen SchülerInnenströme zu gewährleisten.

PTS

Die im Untergeschoß vorgeschlagenen Gruppenräume sollten in die oberen Geschoße transferiert werden. Es ist denkbar, diese im Schulbereich der PTS als auch im Zentrum zu integrieren. Auf pädagogische Profilierung der Gangflächen ist zu achten.

VS

Die Zentralgarderobe sollte den Clustern zugeordnet werden. Die dezentralen Bibliotheksbereiche sind im Nahebereich der NaBe, also auch zentral denkbar. Teamräumlichkeiten sind in der Lernebene einzurichten, um Einsicht in das innerschulische Leben kontinuierlich zu gewährleisten. Die Sanitärgruppe sollte auf beide Cluster aufgeteilt werden.

FREIRAUM

Eine noch großzügigere Verbindung zwischen Nachmittagsbetreuung und dem Freibereich im Osten ist wünschenswert.

TUNRSAAL
Es ist zu untersuchen, wie Licht- und/oder Blickbeziehungen in den Freibereich hergestellt werden können.

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