08/11/2016

Sanierung & Erweiterung Schülerheim HBLA Pitzelstätten

Das EU-weit offene Verfahren unter 59 TeilnehmerInnen hat Architektin Ursula Klingan aus Innsbruck gewonnen.

08/11/2016

HBLA Pitzelstätten, Kärnten

©: HBLA Pitzelstätten

Die BIG hat zwischen März und August 2016 einen EU-weit offenen, einstufigen Realisierungswettbewerbs mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen gemäß Bundesvergabegesetz (BVergG) durchgeführt.
Gegenstand des Verfahrens war die Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfsunterlagen) für die Erweiterung und Sanierung des Schülerheims der HBLA Pitzelstätten, 9061 Klagenfurt, Glantalstraße 59. 
Die Ausloberin beabsichtigt mit der Umsetzung des Bauvorhabens, das Schülerheim der HBLA Pitzelstätten unter Gesichtspunkten einer nachhaltigen, ökologischen Qualität in Bau und Betrieb auf einen zeitgemäßen räumlichen und funktionalen Standard zu bringen. Schülerinnen und Schüler werden zukünftig ausschließlich in Zweibett-Zimmern mit adäquaten, den Wohneinheiten direkt zugeordneten Sanitärräumen untergebracht. 

Wettbewerbsergebnis

Die Jury unter dem Vorsitz von Mag. Arch. Alfred Berger beschäftigte sich an zwei Tagen mit insgesamt 59 eingereichten Projekten und kam in ihrer abschließenden Sitzung vom 10. August 2016 zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Preis: Arch. DI Ursula Klingan, Innsbruck 
  • 2. Preis: Weissglut, Wien
  • 3. Preis: Dietger Wissounig Architekten, Graz

Anerkennungen

  • Arch. Mmag. Sonja Gasparin, Gasparin Meier Architekten, Villach
  • Arch. DI Ernst Roth, Arch. Mag. Dietmar Kaden, Feldkirchen
  • Arch. DI Reinhold Wetschko, Klagenfurt

Jurybeurteilung 1. Preis
Der zweigeschoßige Neubau des Schülerheims umschließt dreiseitig einen zentralen Hofraum, der an seiner Nordseite vom bestehenden Heimgebäude geschlossen wird. Die mehrfach gewinkelte Figur des Neubaus folgt, leicht vom Boden abgehoben, subtil dem Verlauf des Geländes. Der schlanke, einhüftige Baukörper lässt das geneigte Gelände durchfließen, der Hof bleibt Teil der Landschaft. Die konsequente Orientierung der Erschließungen zum Innenbereich wirkt kommunikativ, zugleich profi- tieren die Wohnräume von einer optimalen Ausrichtung zur Landschaft. Die ringförmige Führung der Erschließungen lässt ein Durchströmen im Sinne einer offenen, sozialen Gemeinschaft erwarten. Die Kommunikations- und Arbeitsbereiche sind richtig gesetzt. 
Der Zugang zum Wohnheim erfolgt an der Südseite des Platzes zwischen Mensa und Schloß. Das flache Eingangsbauwerk bietet eine klare Adresse ohne den Platz einzuengen. Diese Eingangslösung begünstigt die erforderliche Überwachung des Betriebes. Die klare Geste sollte nicht durch den kleinen eingeschnittenen Hof geschwächt werden. Die Kommunikations- und Arbeitsbereiche sind richtig gesetzt. Diskutiert wurde die Frage der Aufenthaltsqualität in den gut belichteten Erschließungsgängen vor den Zimmern im Neubau. Das vorhan- dene Potential, als erweiterte Wohn- und Kommunikationszone vor den Zimmern zu wirken, ist in der weiteren Bearbeitung zu konkretisieren. Der Altbestand wird über Verbindungselemente integriert, bleibt jedoch als eigenständiger Bau erhalten und massive Eingriffe in die Substanz sind minimiert. Ein Ausbau des vorhandenen DG durch Aufklappen der Dachflächen in Form großer Gaupen ist vorgesehen. Die sich ergebende unruhige Dachform wird kritisch diskutiert.
In der Summe überzeugt der Entwurf durch die Umsetzung eines einfachen und klaren Grundtypus in einer der Topographie und der Bauaufgabe angemessenen freien Form.

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