19/09/2017

GAT veröffentlicht in der Kolumne Privatissimum vom Grilj jeden dritten Dienstag im Monat Texte zum Nachdenken.

Zur Person
Mathias Grilj (* Kamnik, SLO) lebt als freier Journalist und Schriftsteller in Graz.

19/09/2017
©: Mathias Grilj

"Nur das Bare
ist das Wahre"
(Volksmund)

Der Titel dieser Geschichte kann womöglich länger geraten als das ganze Privatissimum. Jedenfalls hat es diesmal mit Anstand zu tun. Und auch mit der Seltsamkeit, dass öffentlicherseits manchen Leuten immer wieder devote Teppiche mit  „Ach!“ und „Oh!“ und „Fein!“ ausgerollt werden. Da hört man – nur so als billiges Exempel – sonntags auf Ö1 den slowenenkärntnerischen Herausgeber Lojze Wieser humanistisch und selbstgefällig über dies und das und jenes sermonisieren und denkt sich kopfschüttelnd: "Der Kerl schuldet mir noch Geld für meine Arbeit. So nobel und edel, wie der predigt, bekomme ich es womöglich noch!“. Vielleicht wäre das Ganze, sobald es dann an die Öffentlichkeit kommt, und dafür will ich sorgen, auch ein gewisser Mut und Trost für jene, die – sagen wir´s ins Ungefähre – in Architekturbüros unterbezahlt arbeiten und dann ganztags und halbnachts so tun müssen, als seien sie für die Ausbeutung dankbar...
Unsereins hat der Einfachheit halber am verflossenen Sonntagvormittag mitten in der Radiosendung gleich dem Kultursender ein paar Zeilen geschickt, mit der höflichen Bitte, dies Getippe auch an den Ach-so-Selbstgerechten weiterzuleiten. Selbstredend zweisprachig.

"Sehr geehrter Herr Wieser,
ich finde es großartig, wie weihevoll Sie im Radio gerade von der Würde des Menschen reden und wie Sie das Stehlen als Wirtschaftsprinzip geißeln.
Ich darf also hoffen, dass Sie mir mein seit Jahren ausständiges Honorar zahlen?
Hvala lepa!
Mathias Grilj"

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