17/07/2018

GAT veröffentlicht in der Kolumne Privatissimum vom Grilj jeden dritten Dienstag im Monat Texte zum Nachdenken.

Zur Person
Mathias Grilj (* Kamnik, SLO) lebt als freier Journalist und Schriftsteller in Graz.

17/07/2018
©: Mathias Grilj

Auf einen Punkt gekommen

Kürze ist des Witzes Seele.
(Shakespeare)

Er war zu allem bereit,
aber zu wenig imstande.
(Virginie Despentes)

Die Leere ist Größe.
Sie ist ein Vogel,
der plötzlich zu singen
beginnt und sich mit
dem Universum eins fühlt.
(Tschuang Tse)

Selbst eine Idee braucht
manchmal eine Ruhepause.
(Haruki Murakami)

Awarakadawara
Wo san meine Hawara,
Wo san meine Freind,
wann die Sonn net scheint?
Hukuspokusfidibus
I foahr mi´m schwoazn Autobus.
Wo san die Kollegn,
wann i außi muass in Regn?
(Ernst Molden)

Wenn ein Blinder Augen bräucht`,
dann hätt er auch welche.
(Cormac McCarthy)

Segui il tuo corso
e laschia dir le genti.
(Dante)

Großvater, ich hab heut
einen Fisch gefangen!
(mein Enkel)

Eine der wichtigsten Einsichten des vergangenen Jahrhunderts brauchte keine Worte, sie begnügte sich mit ein paar Zeichen: E=mc2.
Was man in einer Kolumne so mitten im Sommer an Einsicht, Klugheit, lyrischer Knappheit, Weltgewicht und Raffinement zustandebringen könnte, ist von der Wucht und Folgewirkung des E=mc2 relativ weit entfernt. Man könnte höchstens philosophieren, dass drei Haare in der Suppe relativ viel seien, drei Haare auf dem Kopf hingegen relativ wenig – aber auch das hat Einstein schon selber gesagt.
Somit übe ich mich – als Weltmeister der Demut – in Bescheidenheit und in der geheimnisvollen Kunst, nach dieser Sentenz ganz sanft einen vieldeutigen Punkt zu setzen. Da ist er

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