22/01/2008
22/01/2008

Sechzehn Architektur-Studierende der TU Graz haben eine Schule in der Nähe von Johannesburg geplant, die sie am 24.01.2008 der Öffentlichkeit präsentierten.

Wo Wasser knapp und Armut an der Tagesordnung ist, dort ist auch Bildung Mangelware. Die so genannten „Townships“ in Südafrika sind Überbleibsel des Regimes der Apartheid. Ähnlich wie in Slums leben Menschen dort abgeschirmt von der Zivilisation.

Sechzehn Architektur-Studierende der TU Graz haben eine Schule in der Nähe von Johannesburg geplant, die Jugendlichen einen Schulabschluss und zugleich eine Berufsausbildung bieten soll. Die Studierenden kooperieren dabei mit Kollegen anderer Fachrichtungen: TU-Studierende der Bauingenieurwissenschaften haben das statische Konzept erarbeitet, Kollegen vom Institut für Landschaftsarchitektur der BOKU Wien zeichnen für das Freiraumkonzept verantwortlich.

Ende Jänner 2008 reisen die Studierenden mit ihren Betreuern für sechs Wochen nach Südafrika, um das Gebäude zusammen mit den künftigen Schülern aufzubauen. Vorher, am 24. Jänner 2008, präsentieren sie den aktuellen Projekt-Status der Öffentlichkeit.

Meist gibt es weder Wasserleitungen noch Kanalsystem, öffentliche Verkehrsmittel fehlen und damit auch der Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten in den Städten: „Die südafrikanischen Townships werden erst langsam erschlossen, die Infrastruktur ist nach wie vor unzureichend. Wer keine Ausbildung hat, hat kaum Chancen, wirtschaftlich zu überleben oder aufzusteigen“, weiß Gernot Kupfer vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. Gemeinsam mit seiner Kollegin Kristina Gröbacher koordiniert er daher das Projekt „Mojo“: Im Zuge der Initiative entwerfen, planen und realisieren sechzehn Grazer Architektur-Studierende eine Schule im südafrikanischen Montic; das Konzept für die Außenraumgestaltung kommt von Studierenden der BOKU.

Wesentlich waren dabei auch Kosten und Machbarkeit, da die Studierenden die Schule in den nächsten Wochen gemeinsam mit den künftigen Schülern auch selbst aufbauen.

„Kinder aus dem angrenzenden Township bekommen in der neuen Schule zugleich eine handwerkliche Ausbildung“, so Kupfer, der bereits vor zwei Jahren an der Realisierung eines Kindergartens in einem Township mitwirkte (GAT berichtete). Das aktuelle Projekt „Mojo“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Verein S2arch (social and sustainable architecture). „Wir haben uns dazu für eine Mischbauweise aus Holzrahmen und ortsüblichen Materialien entschieden, mit denen wir Klassenräume und Werkstättenbereiche gestalten“, erklärt Kupfer. Die angehenden Architekten errichten das Pilotprojekt am Standort Montic, wo in der ersten Ausbaustufe Klassen für bis zu 120 Kinder entstehen sollen.

Bankverbindung: Erste Bank, BLZ 20111, Kontonummer 283 472 729/03,
Verwendungszweck: S2arch-mojo

Rückfragen:
Dipl.-Ing. Gernot Kupfer
Institut für Architekturtechnologie
Email: kupfer@at.tugraz.at
Tel: +43 (316) 873 6805

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