14/11/2018

MINUS – Gefährliches Chaos im Geh- und Radwegbereich der neu gestalteten Eggenberger Allee in Graz.

.

In der Kommentar-Reihe
PLUS / MINUS werden kurz und bündig positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen.

Sollten Sie, werte Leserin und werter Leser, auch bemerkenswerte Entdeckungen im öffentlichen Raum machen, so laden wir Sie ein, diese abzulichten und im jpg-Format mit einem kurzen Text und Ihrem Namen per eMail an redaktion@gat.st zu senden. GAT wählt die interessantesten Beiträge aus und veröffentlicht sie prompt.

Machen Sie mit!

.

14/11/2018

Bodenmarkierungen im Geh- und Radwegbereich der Eggenberger Allee in Graz

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Blindenleitsystem direkt zu einem Hindernis ...

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

... und zu einem bepflanzten Schotterstreifen ...

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

... und hier werden Sehbehinderte direkt in den Grünstreifen geleitet.

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Manches hat sich mit der Neugestaltung der Eggenberger Allee in Graz verbessert, aber die gemeinsame Gehweg-und Radwegführung im Bereich vor der Bäckerei Sorger sorgt für Chaos und gefährliche Situationen.
Die Größenverhältnisse der Bodenmarkierung für FußgängerInnen und RadfahrerInnen symbolisieren, wem hier in der Planung mehr Bedeutung zugeteilt wurde. Für FußgängerInnen ist dieser seltsame Shared Space im Bereich einer Straßenquerung besonders gefährlich.
Bei der Ausführung des Blindenleitsystems staunt man nicht schlecht: Die Menschen werden direkt auf Hindernisse zugeführt!
Man kann nur hoffen, dass das bald korrigiert wird.

Referat Barrierefreies Bauen

Da hier offensichtlich eine Unkenntnis betreffend der taktilen Leitsysteme vorliegt, informieren wir gerne über den Sachverhalt. Blinde Menschen werden hier nicht auf ein Hindernis geführt, sondern zu einer taktilen Führungslinie (in diesen Fall die Randleiste zwischen Asphalt und Schotter), an der man sich weiter orientieren kann. Im besten Fall (dies werden Sie in Graz vielleicht schon bemerkt haben) leitet ein taktiles System zu bestehenden Hauskanten. Dies war hier leider auf Grund der vorhandenen Gastgärten nicht möglich. Auch ist durch die große Gehsteigbreite eine Orientierung von der Hauskante zum Fußgängerübergang und zur Bushaltestelle sehr weit und umständlich. Im Sinne der kurzen Wege wurden die taktilen Leitlinien zum Schotterbeet (ertastbarer Belagswechsel) geführt. Dies wurde mit Vertreterinnen des steiermärkischen Blindenvereins schon während der Planung besprochen und nach der Fertigstellung vor Ort begangen. Gemäß ÖNORM V 2102 sind taktile Leitlinien als Ergänzung zu vorhandenen Raumelementen (Mauern, Rasenkanten, Belagswechsel, etc…) einzusetzen.

Fr. 16/11/2018 12:28 Permalink
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+