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Mit Ende September 2015 endet die Ära von Peter Pakesch als Intendant des Universalmuseum Joanneum. Gemeinsam mit Wolfgang Muchitsch konnte er diese Institution seit 2003 von Grund auf neu aufstellen.
Die Bilanz 2003–2015 in Zahlen: 347 Ausstellungen mit ingesamt mehr als 6,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern, 171.427 neue Sammlungsobjekte, rund 700 durchgeführte wissenschaftliche Projekte und knapp 900 Publikationen. Darüber hinaus führte man professionelle und für Österreich beispielgebende Strukturen im gesamten Managementbereich ein, installierte mit der Museumsakademie eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Ausbildungsstätte im museologischen Bereich und setzte neue Maßstäbe in der Kunst- und Kulturvermittlung.
„Zusammen mit Wolfgang Muchitsch konnte ich seit 2003 im Joanneum Grundsätzliches bewirken. Dieses Museum, das in den Jahren zuvor wenig öffentliche Präsenz hatte, war von Grund auf zu sanieren, seine Sammlungen waren neu aufzustellen und die Institution in allen Bereichen zukunftsfit zu machen. Dadurch zählen wir heute zu einer der bedeutendsten Museumsinstitutionen in Mitteleuropa. Außerdem etablierten wir mit dem Kunsthaus Graz einen der wichtigsten Präsentationsorte für Gegenwartskunst in der Mitte Europas“, so Peter Pakesch.
Wolfgang Muchitsch bedauert den Abgang von Peter Pakesch, mit dem eine 13-jährige sehr gute und freundschaftliche Zusammenarbeit in der Geschäftsführung zu Ende gehen wird, „in der wir als Team das Joanneum zum größten Universalmuseum Mitteleuropas gemacht haben.“ Die Herausforderung für die Zukunft wird es nun sein, Strategien zu entwickeln, die es dem Joanneum und allen seinen Abteilungen ermöglichen, den hohen Standard und die große Bandbreite im Ausstellungs-, Forschungs- und Sammlungsbereich aufrechtzuerhalten. „Durch die große Kompetenz und das hohe Engagement unseres gesamten Teams wird es möglich sein, auch die Herausforderungen der nächsten Zeit sehr gut zu meistern.“
Vom Landesmuseum zum internationalen Vorzeigemodell in nur wenigen Jahren
2003 wurde das Joanneum aus der steirischen Landesverwaltung in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ausgegliedert. Im selben Jahr wurden Peter Pakesch und Wolfgang Muchitsch mit der Leitung des ältesten Museums Österreichs betraut. Die beiden Geschäftsführer sorgten sogleich für eine Professionalisierung des Museumsbetriebs auf allen Ebenen: Professionelle Strukturen in der Verwaltung, im Personalmanagement, aber vor allem in den musealen Kernaufgaben des Sammelns, Bewahrens, Forschens sowie des Ausstellens wurden aufgebaut und die vormalige Landesdienststelle in ein modernes Unternehmen umgewandelt. In einem sowohl national als auch international einzigartigen Erneuerungs- und Neuaufstellungsprozess der Sammlungen und Museumsstandorte gelang es, das Joanneum zu einem der attraktivsten und modernsten Universalmuseen des 21. Jahrhunderts zu machen. Dies beweist allein die Tatsache, dass viele Museen aus dem In- und Ausland sich in Fragen der Neuaufstellung und der Entwicklung von Konzepten an das Joanneum wandten und der steirische Weg in der Fachwelt immer wieder als „Vorzeigemodell für erfolgreiches Change Management herangezogen wird“, wie Wolfgang Muchitsch betont.
Attraktivierung der Ausstellungsbereiche und zeitgemäße Präsentation
Mit der Neuaufstellung und Wiedereröffnung des Volkskundemuseums im Jahr 2003 begann eine beispiellose Sanierungswelle der joanneischen Sammlungen, die mit der Eröffnung des Joanneumsviertels 2011 ihren Höhepunkt erlebte und mit der Neupräsentation des Naturkundemuseums 2013 erfolgreich abgeschlossen wurde. Die nachfolgende Auflistung der Meilensteine verdeutlicht diesen beindruckenden Kraftakt:
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Infobox
Die Bilanz.
Die Intendanz von Peter Pakesch begann 2003. Sie endet vorbehaltlich der Zustimmung des Landes Steiermark und der Stadt Graz am 30. September 2015.
Das 1811 von Erzherzog Johann gegründete Joanneum umfasst heute 12 Standorte in der ganzen Steiermark mit rund 450 Mitarbeitern.
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Der gebürtige Grazer Peter Pakesch verlässt seine Wirkungsstätte und wechselt in den Stiftungsvorstand der Maria-Lassnig-Stiftung in Wien.