02/05/2018

OÖ. Landesausstellung 2018

Römisches Erbe in Oberösterreich

27.04. - 04.11.2018
in Enns, der ältesten Stadt Österreichs, Schlögen und Oberranna im Oberen Donautal

02/05/2018

Visualisierung der neu gestalteten Schausammlung im Museum Lauriacum in Enns

Architektur: ARGE Plank Veit Aschenbrenner©: Land Oberösterreich

Plan des Legionslagers Lauriacum in der heutigen Stadt Enns

©: Land Oberösterreich

Römerbad Schlögen mit Modell

©: Land Oberösterreich

Die Oberösterreichische Landesausstellung 2018 lädt ein, die 500 Jahre währende Prägung des Landes durch die Römer zu erleben. Mit Schaugrabungen, Originalfunden, Forschungs-Abenteuern für junge ArchäologInnen, interaktiven Apps und virtuellen Welten gibt die Ausstellung einen vielschichtigen Einblick in das Leben der Römer vor über 1800 Jahren.

Museum Lauriacum
Im Zentrum steht die von der ARGE Plank Veit Aschenbrenner (Arch. DI Elisabeth Plank, Arch. DI Susanne Veit-Aschenbrenner, Arch. DI Oliver Aschenbrenner) neu gestaltete Schausammlung im Museum Lauriacum in Enns, die sich dem vielfältigen Leben im Legionslager und der römischen Siedlung widmet. Das Publikum der Landesausstellung erlebt, wie diese Pioniere, Baumeister und Handwerker gearbeitet und mit ihren Familien gelebt haben. Die neu gestaltete Schausammlung im Museum Lauriacum zeigt mit kostbaren originalen Funden, aufwändigen Rekonstruktionen und einem eigens für die Landesausstellung produzierten Film, dass die Legionäre weit mehr als nur Kämpfer waren. Der römische Bub Marius und sein Großvater Seccius Secundinus, ein verdienter Legions-Veteran, erzählen in spannenden Geschichten, wie die Legionäre als Pioniere, Baumeister und Handwerker gearbeitet und mit ihren Familien gelebt haben.

Via Lauriacum

Entlang der alten römischen Straßen in Enns ergänzen Archäologie-Stationen die Ausstellungen und vermitteln die Dimension des römischen Legionslagers und der Zivilsiedlung sowie die Beziehung zur mittelalterlichen Stadt. Informationstafeln, Stereoskope und die App Via Lauriacum lassen Enns zur Zeit der Römer virtuell wiederauferstehen. Die Augmented Reality App Via Lauriacum verbindet die Standorte der Landesausstellung in Enns mit touristischen Hotspots entlang eines Rundwegs.
 Die Besucherinnen und Besucher können mit der Handy-Kamera die Infotafel einfangen, wodurch zusätzliche Multimedia-Inhalte zum jeweiligen Ort erscheinen. So steht auf einmal ein Römer vor der Tafel und erzählt eine Geschichte. 3D- Rekonstruktionen, interaktive Informationen und Videos zu den Stationen ergänzen das Erlebnis.

Die Fresken aus Lauriacum
Die Menschen der römischen Siedlung Lauriacum lebten in Wohlstand und Fülle. Davon zeugen unter anderem Wand- und Deckenmalereien, die zu den österreichweit bedeutendsten römischen Funden gehören. Diese außergewöhnlichen Entdeckungen unterstreichen die Sonderstellung von Lauriacum und zeigen, wie vielfältig römische Wanddekoration war und wie sie sich im Laufe der Jahre stilistisch weiterentwickelt hat. In bis zu vier Schichten übereinander waren die Wände im Haus der Medusa bemalt – Beweis für einen regelmäßigen Tapetenwechsel.
2012 begann in einer Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Archäologie und Konservierung-Restaurierung des Bundesdenkmalamtes die Bearbeitung dieses Fundkomplexes. Bis 8. April 2018 waren die Wandmalereien im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen. Im Rahmen der Landesausstellung werden sie nun im Museum Lauriacum präsentiert.

Basilika St. Laurenz
Die Basilika St. Laurenz, auch Lorcher Basilika genannt, bietet eine faszinierende Zeitreise durch die Baugeschichte von der römischen Antike bis zur Gotik. In der neu gestalteten Ausstellung in der Unterkirche bewegen Sie sich direkt in einer Ausgrabungsstätte und können die dort geborgenen Funde aus nächster Nähe besichtigen. An den alten Mauern lassen sich über 1800 Jahre Baugeschichte ablesen. Moderne Beleuchtungstechnik macht die einzelnen Bauphasen sichtbar.
In den 1960ern kamen bei archäologischen Grabungen in der Kirche die hervorragend erhaltenen Reste der antiken Vorgängerbauten ans Licht. Die ältesten Funde aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammen von einer römischen Stadtvilla und geben den ForscherInnen noch heute Rätsel auf. Vielleicht hatte hier der Legionskommandant, der zugleich auch Statthalter der Provinz Noricum gewesen ist, seinen Wohnsitz.
Im 4./5. Jahrhundert n. Chr. wurden Teile dieser Stadtvilla zu einer frühchristlichen Kirche umgebaut. Diese ist von der heutigen Oberkirche aus gut erkennbar: die Apsis, eine hufeisenförmige Klerikerbank und ein Bodengrab, in dem ein Steintrog mit den mutmaßlichen Gebeinen der Gefährten des Hl. Florian gefunden wurde. Die Geschichte der Laurentiuskirche und die Entwicklung des frühen Christentums mit den norischen Heiligen Florian und Severin sind weitere Themen der Ausstellung.

Römerbad und Römerpark Schlögen
In Schlögen lädt ein außergewöhnlich gut erhaltenes römisches Bad zum Eintauchen in die antike Welt von Architektur, Technik und Lebensfreude ein. Selbst in den entlegensten Teilen und den kleinsten Siedlungen des Imperium Romanum wollten die Römer die Annehmlichkeiten ihrer ausgefeilten Badekultur nicht missen. So befand sich am Standort des heutigen Schlögen neben einer kleinen Zivilsiedlung und einem Kastell auch ein etwa 14 Meter langes und bis zu sechs Meter breites Badegebäude, das mit erstaunlicher technischer und baulicher Finesse um 150 n. Chr. errichtet wurde. Es besteht aus drei Räumen: einem Warmbaderaum (Caldarium), einem Laubaderaum (Tepidarium) und einem Kaltbaderaum (Frigidarium). Fußboden- sowie Wandflächen des Warmbaderaumes und der Boden des Laubades wurden von einem Praefurnium aus beheizt.

Römerburgus Oberranna
Das massive Kleinkastell (Quadriburgus) ist das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs. Die Ausgrabungen wurden im Zuge der Landesausstellung mit Schutzbauten gesichert. Alle Schauplätze sind auch in den Jahren nach der Landesausstellung zu besichtigen. Der Schutzbau über den Ruinen des römischen Badegebäudes bildet das Herzstück des Römerparks. Beim Hotel Donauschlinge sehen Sie die Überreste des westlichen Kastell-Tors. Stereoskope zwischen den beiden Ausgrabungsstätten und beim berühmten Schlögener Donaublick ermöglichen dreidimensionale Blicke in die Vergangenheit. Die Rekonstruktionen vermitteln Ihnen ein lebhaftes Bild von Kastell und Siedlung um etwa 200 n. Chr und zaubern für Sie originalgetreue Römerschiffe auf die Donau.

 

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