13/05/2016

Neubau ABM Bruck/Leitha

Der Grazer Architekt Christian Andexer gewinnt EU-weit offenen Wettbewerb für die Autobahnmeisterei in Bruck/Leitha, NÖ.

Ausloberin
ASFINAG Service GmbH

Die Ausstellung aller 44 Wettbewerbsarbeiten findet vom 10.05. – 19.05.2016 von 8:00 – 16:00 Uhr im Rathaus Bruck an der Leitha statt.

Die Dokumentation des Wettbewerbs erfolgt in Kürze auf der Wettbewerbsplattform der ZT-Kammer (s. Link architekturwettbewerb.at)

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13/05/2016

Neubau ABM Bruck/Leitha, Rendering

©: Christian Andexer Architekt

Luftbild Wettbewerbsbereich, Foto: ASFINAG

2. Rang

©: Schwaighofer+Partner Architektur

3. Rang

©: Treusch Architecture

Anerkennung

©: Architekt Christoph Monschein

Anerkennung

©: Arch. DI Roland Winkler

Nachrücker

©: Einfach 3 Architekten

Die ASFINAG Service GmbH hat die Absicht, eine Autobahnmeisterei (ABM) am Standort Bruck a.d. Leitha (NÖ) zu errichten. Diese soll in Zukunft auch die Funktion der bestehenden ABM Schwechat und Parndorf übernehmen, welche in der Folge aufgelassen werden sollen. Zur Erlangung ihrer Ziele wurde von der ASFINAG ein EU-weit offener Wettbewerb ausgelobt und zwischen 02.02. und 04.04.2016 durchgeführt. 45 Beiträge wurden termingerecht eingereicht, ein Projekt musste wegen zu später Abgabe ausgeschieden werden. Unter dem Vorsitz von Arch. DI Dr. Karl Langer kam die Jury am 25. April 2016 zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Platz: Christian Andexer Architekt, Graz
  • 2. Platz: Schwaighofer + Partner Architektur ZT-GmbH, Innsbruck
  • 3. Platz: Treusch architecture ZT-GmbH, Wien
  • Anerkennungspreis: Architekt Christoph Monschein ZT-GmbH, Wien
  • Anerkennungspreis: Arch. DI Roland Winkler, Klagenfurt
  • Nachrücker: EINFACH3 ARCHITEKTEN ZT-KG, Wien

Die weiteren Teilnehmer am Verfahren entnehmen Sie bitte dem Protokoll der Preisgerichtssitzung – Download rechts.

Jurybeurteilung des Siegerprojekts
Der gelungene Versuch sämtliche Funktionen unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen und dadurch eine nach außen hin kompakt wirkende Einheit zu schaffen wird vom Preisgericht positiv beurteilt. Die Differenzierung zwischen massiven, durchbrochenen Sichtbetonwänden und perforierten Trapezblechstrukturen ergeben sowohl nach innen, als auch nach außen hin ein abwechslungsreiches und spannungsvolles Gesamterscheinungsbild. Die Anordnung des Verwaltungsgebäudes an der Südwestecke des Geländes ergibt sowohl für den Ankommenden, als auch den Vorbeikommenden eine klare Ablesbarkeit. Eine funktionelle Zufahrtsmöglichkeit für sonstigen Lieferverkehr vom Süden her (welche erst während der Preisgerichtssitzung seitens des Bauherrn als vorteilhaft formuliert wurde) könnte ohne weiteres in den bestehenden Entwurf integriert werden. Speziell an diesem Projekt wird die Poetik des Schlichten, Funktionalen und Ästhetischen vom Preisgericht gewürdigt.

Projektbeschreibung Architekt Andexer
Nahe dem Zentrum von Bruck an der Leitha und mit eigener Auffahrt auf die A4 gelegen, soll die neue Autobahnmeisterei einen eigenständigen Ort in der Weite der umgebenden Landschaft ausbilden. Alle Funktionen sind unter einem gemeinsamen Dach vereint. Dieses steht auf zarten Stützen in der Landschaft und bildet eine geschützte, introvertierte Hofanlage aus. Die Hallen- Magazin- und Flugdachkubaturen sind mit verschieden perforierten Trapezblech- Strukturen zwischen dem Dach und den Stützen eingefügt. Diese umfassende Struktur wird mit großen Öffnungen mit Sichtbezug zur Landschaft durchbrochen. Die Anordnung bildet so einen großen, wind- und sichtgeschützten Betriebshof aus, der alle Funktionen mit kurzen inneren Wegen zusammenführt.
Von der Materialtät her sind das begrünte Dach und die geschlossenen Wandkubaturen an den Ecken in Sichtbeton, vertikal gegliedert, gestaltet. Die Hallenkubaturen aus dunklem Profilblech sind verschieden perforiert und ermögliche so eine gute Belichtung der Hallen.
Die Ein- und Ausfahrt erfolgt von Norden, umgeben von den Flugdachbereichen. Nach Osten ist der Wertstoff- und Müllbereich angeordnet. In der Mitte, für eine zentrale Befüllung, befinden sich die Salzbehälter und die Tankstelle. Diese ist als Variante auch vor der Anlage, gegenüber der Salzentleerung, im Norden möglich.
Im zentralen Bereich befinden sich die Werkhalle, die Einstellhalle, das Magazin und weitere Einstellbereiche. Vom Leiter- und Werkstättenleiterbüro, sowie vom Besprechungsraum kann der Hof sehr gut überblickt werden, die Wege zu den Einstellhallen sind kurz gehalten.
Nach Süden sind die Personenräume, Büros, das Leiterbüro, der Besprechungsraum für die Arbeitsverteilung mit sehr guter Übersicht über den Betriebshof angeordnet, im Obergeschoß die Umkleiden.
Die Zufahrt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt von Süden. Der Parkplatzbereich ist bis auf die Fahrbahnen unversiegelt gestaltet. Durch die gärtnerische Gestaltung wird dieser über ein, mit Schilfarten und Bachsteinen, gestaltetes Ufer mit dem abfallenden Retensionsbecken als Biotop verbunden.
Insgesamt bündelt der Betriebshof alle Funktionen auf kurzem Weg und ermöglicht ungestörtes Arbeiten. Große Durchblicke, windgeschützt,  ermöglichen den Ausblick in die Landschaft.
Das gemeinsame Dach auf Stützen bildet einen eigenständigen Ort in der Umgebung aus, die von großer Weite geprägt ist.

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