09/05/2016

Pflegewohnheim Erika Horn, Graz-Andritz von Dietger Wissounig Architekten, 2015.
EU-Green Building

Preise
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best  architects 17 Award

Der Virtuelle Architekturführer Steiermark (VAF) ist eine Sammlung der steirischen Architektur. Ziel und Anliegen ist es, die aktuelle regionale Architektur zu dokumentieren und auf das baukulturelle Erbe zurückzublicken.

Die in der Serie NEU IM VAF gezeigten Bauten sind Teil dieser Sammlung, welche laufend ergänzt wird.

Projekteinreichungen

Redaktion VAF
Karin Wallmüller
wallmueller@gat.st

09/05/2016

Pflegewohnheim Erika Horn, Graz-Andritz, Ansicht Ost

Architektur: Dietger Wissounig Architekten©: Helmut Pierer

Pflegewohnheim Erika Horn, Graz-Andritz

Architektur: Dietger Wissounig Architekten, 2015

Auf einem parkähnlichen Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Andritzbach wurde in der Grazer Statteggerstraße ein Pflegeheim für 105 Seniorinnen und Senioren errichtet.
Das aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse sowie der Lage in der Andritzer Hochwasserzone nicht unterkellerte Passivhaus mit kontrollierter Wohnraumlüftung wurde in Mischbauweise errichtet. Decken und Schoten im Bereich der Zimmer bestehen aus Beton, alle anderen konstruktiven Elemente aus Holz. Die Fassadenelemente, die jeweils über zwei Zimmer reichen, wurden im Werk vorgefertigt, wobei ihre Größe auf die maximal transportierbaren Abmessungen abgestimmt wurde.

Das zweigeschossige Haus besteht aus vier Flügeln, die um einen halböffentlichen, für unterschiedliche Veranstaltungen geeigneten „Dorfplatz“ angeordnet sind. Hier befinden sich auch der überdachte Eingang, der zentrale Pflegestützpunkt, ein Andachtsraum, ein Café, ein Friseur sowie ein offenes, bepflanztes Atrium.

Drei Wohngemeinschaften im Erdgeschoss und vier im Obergeschoss beherbergen – überwiegend in Einzelzimmern – jeweils 15 Bewohner und eine Betreuerin, was ein überschaubares, familiäres Ambiente erzeugt. Ein großes gemeinschaftliches Wohnzimmer pro Wohngruppe, tiefe Loggien sowie eingeschnittene, z.T. für Demenzkranke geeignete Gärten im Erdgeschoss und Atrien mit Umgang im Obergeschoss dienen als zusätzliche Aufenthaltsbereiche, wobei im gesamten Gebäude auf reichlichen Tageslichteinfall geachtet wurde.
Pflegestützpunkte und Nebenräume sind auf kurzen Wegen erreichbar, so dass ein effizienter Arbeitsablauf möglich ist. Kleinere und größere Rundgänge mit unterschiedlichen Blickbezügen und freundlichen Ruhezonen sorgen für abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeit auch außerhalb der Therapiestunden.

Besonderer Wert wurde auf die Verflechtung des Gebäudes mit dem Außenraum gelegt. Die Grün- und Freiraumgestaltung wurde auf Grundlage der Hoftypologie des Heims konzipiert und basiert auf einer Sequenz von Gärten, die sich in Größe und Charakteristik unterscheiden. Diese bilden auch den Übergang in den Park, der im Osten vom Andritzbach begrenzt wird. Hier wurde in Form einer über das Wasser kragenden Holzplattform ein besonders attraktiver Aufenthaltsort geschaffen, der gemeinsam mit den vielfältigen und im Maßstab überschaubaren Zonen im und um das Gebäude eine zugleich vertraute und belebende Atmosphäre schafft.
(Text: Eva Guttmann)

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