28/04/2020

Ökologische Katastrophe in unser aller Naherholungsgebiet

Schauplatz
8010 Graz, am Rosenberg
Quellengasse 30, 32, 34

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28/04/2020

Rosenberg Graz, Quellengasse 30, 32, 34

©: Jördis Tornquist

FLÄWI 4.0 der Stadt Graz, überlagert mit google maps (17.04.2020)

©: Jördis Tornquist

Screenshot google maps (17.04.2020), überarbeitet, Tornquist

©: Jördis Tornquist

Ökologische Katastrophe in unser aller Naherholungsgebiet

Gerade dieser Tage, wo Naherholung im Grünen der Balsam auf die Seelen sein sollte, muss man sich beim Spazieren am Rosenberg eine ökologische Katastrophe ansehen:

Schauplatz: Quellengasse 30, 32, 34

Es wurde in den letzten Wochen, in denen uns das Corona-Virus in die eigenen vier Wände gezwungen hat, der gesamte Hügel des Grundstückes „Josefinenvilla“ in der Quellengasse, der auch einen Naturteich beinhaltete, abgetragen. Zweck ist ein Bauvorhaben mit angeblich 15 Wohneinheiten samt Tiefgarage.
In der Vorbereitung des Bauplatzes wurden im Winter bereits aus dem westlich der Quellengasse gelegenen Wald – im Besitz der öffentlichen Hand? – viele Bäume geschlägert, damit der Bauplatz in spe nicht im Schatten liegt.
Auch dem schützenswerten Waldsaum im Nordosten, der großteils im Freiland liegt, wurden sehr alte Bäume (vermutlich mind. zwei Eichen) entnommen.
Derzeit rinnen die Bächlein aus dem verwundeten Hang, denn der Name Quellengasse kommt ja nicht von ungefähr. Diese Wässer werden bald in Rohren verschwinden, wenn die Wanne für die Tiefgarage gebaut wird.

Dass es heutzutage möglich ist, dermaßen in den Naturbestand unserer Stadtgebiete einzugreifen, ist unfassbar. Weshalb ist es möglich, eine Tiefgarage für 15 Wohneinheiten in einen Hang mit Quellwasser zu graben, Wasser, das nun den unten liegenden Stadtgebieten und Bäumen bis weithin fehlen wird. Profitgier und Beziehungen?
Kulturlosigkeit und Unverantwortlichkeit in Zeiten des Klimawandels!

Siehe auch Download: Klimawandel – was nun?, Seite 11
(und Empfehlung unten)

Tschavgova

Ich erwarte, dass die Stadtplanung auf derartige Themen und Fragen öffentlich antwortet - im Sinne von Bürger*innen-Service und Auskunftspflicht gegenüber einer emanzipierten Bürgerschaft, die nicht mehr alles kritiklos hinnehmen und auch nicht mehr die übliche (Nicht-)Reaktion der Verantwortlichen hinnimmt und akzeptieren will. Dieses geduckte, servile und (ant-)wortlose Durchtauchen unter dem Aufmerksamkeitsradar, bis der öffentliche Ärger abgeebbt ist und andere Themen in den Vordergrund rücken, empfinde ich und nicht nur ich als unerträglich.

Di. 28/04/2020 9:37 Permalink
Anonymous

Antwort auf von Tschavgova

Bei uns in der Mariatrosterstraße ist auch eine Baustelle an der munter weitergebaut wird.
Es wird aber unter den Arbeitern nicht deutsch gesprochen sondern bosnisch.
Die österreichischen Bauarbeiter von Herrn Muchitsch sind ja ohne Arbeit und beziehen Arbeitslose oder Kurzarbeit
Wie geht das ?

Di. 28/04/2020 2:17 Permalink
Laukhardt

Dass es in einem der schönsten und deshalb sensibelsten Randlagen unserer schönen Stadt einen derart entsetzlichen Eingriff in die Natur geben könnte, hätte sich in der Bevölkerung wohl niemand vorstellen können. Es war wohl auch wirklich nicht Zufall, das in der Zeit gebaggert wurde, in der wegen der geltenden Ausgehbeschränkungen nur wenige Menschen diese Tat bemerken konnten. Das darf jedenfalls nicht ohne Konsequenzen für diejenigen bleiben, die hier zu- oder weggeschaut haben.

Di. 28/04/2020 9:46 Permalink
Anonymous

Antwort auf von Laukhardt

Leider veröffentlicht die Kleze einen Leserbrief nicht, man will sich ja nicht mit dem Kräne-liebenden Bürgermeister verscherzen! Gro0e Baufirmen haben ihre Bauten gestoppt, nicht so die vielen Kleineren! Hier wird seit der Ausgangssperre munter weitergebaut, Hygienebestimmungen werden nicht erfüllt wie Masken tragen etc.Abstand halten ist für Andere, weil Muchitsch die Bauarbeiten für wichtig hält! Offensichtlich sind Bauarbeiter immun! Niemand kontrolliert dieses Unwesen. Die Polizei meint, sie halten eh Abstand, was bewiesenermaßen nicht der Fall ist. Arbeiter auch aus anderen Bundesländern fahren gemeinsam zu den Baustellen, das Dufti WC ist ein Hort der Ansteckung ohne Desinfektion, gemeinsames besprechen und jausnen usw. Die "lebensnotwendigen" Bauten sind zu wichtig. 95% der Bevölkerung halten sich an die Vorgaben, Bauarbeiter nicht, weil die Baufirmen Gewinne machen müssen!

Di. 28/04/2020 12:56 Permalink
feyferlik

liebe kollegen der berufsvertretung - lest den kommentar von kabelis-lechner - es kann uns als ZT kammer nicht egal sein was in dieser stadt passiert.
ich würde mir wünschen, erwarten tu ich nichts mehr, dass die ZT kammer das überprüft und schaut ob hier wirklich alles mit rechten dingen zugegangen ist.
es kann wirklich nicht sein dass es keinen landschaftsschutz mehr gibt.

Do. 30/04/2020 6:54 Permalink
Eva Mohringer

1. Die Villa heisst (oder hiess) 'Josefinenvilla'
2. die Frage, ob nicht alles was 1m oder 1,5m? Tiefe bei Grabungen gefunden wird, der 'Öffentlichkeit'-Stadt-?? gehört, jedenfalls gemeldet - und 'behandelt werden muss - dieses Gesetz gibt es jedenfalls bei archäologischen Funden. Und ich kann mir vorstellen, dass das auch bei Quellen so ist, besonders wenn es sich um ein (unterirdisches) Quelleneinzugsgebiet (hier zwischen Hochbehälter Ferdinandshöhe und Rosenhain) handelt.
Diese hier gefundene Quelle führt(e) einen Teil des Grazer Trinkwassers und sollte (meine ich) nicht nur dieser Baustelle (drei 'Villen' mit je fünf Wohnungen' zur Verfügung stehen.
3. ist im Grazer Flächenwidmungsplan so wie auch der Grazer Grünraum und Bäume auch das Wasser- (Quelleneinzugs)gebiet berücksichtigt? Das wird immer wichtiger für unser Trinkwasser werden.

Sa. 16/05/2020 5:19 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Was sagten Fläwi , STEK und RLB dazu? Wenn man die Vorgaben einhält dürfte dieser Bau so nicht entstehen.
Das Gebiet liegt lt. Deckplan 6 Nutzungsbeschränkungen im Gebiet mit schlecht sickerfähigem Boden, im STEK lautet die Beschränkung potenziell rutschgefährdet. Das Grundstück liegt im Landschaftschutzgebiet LS 30 . Hier muss zusätzlich ein Natuschutzverfahren abgewickelt werden. In Landschaftschutzgebeiten dürfen keine groben Geländeveränderungen vorgenommenwerden, auch die Versiegelung ist beschränkt. Eine Tiefgarage für 32 PKW ist schon eine arge Veränderung des natürlichen Geländes, durchschneidet den Hang und zerstört die natürliche Hangeentwässerung. Außerdem ist das wohl gegen jede moderne Verkehrspolitik, aber Luxuswohnungen verkaufen sich halt besser mit 2 Parkplätzen. Auf der Projekthomepage sieht man auch noch zusätzliche schreckl. Geländeveränderungen.
Alle diese Planungsrichtlinien und Vorgaben bzw. haben scheinbar nichts geholfen.
Fliegt man Google Luftbild über den Rosenhain dann sind noch viele weitere grobe Bausünden zu sehen.

Mi. 29/04/2020 4:35 Permalink
Diana

Antwort auf von Elisabeth Kabelis-Lechner

Am besagten Grundstück wurde ein Naturteich zugeschüttet.
Am Grundstück Schwarzbauerweg 15 wurde ebenfalls ein Naturteich zugeschüttet, dort haben die Rehe immer getrunken. Wo findet die Bevölkerung den Deckplan, wo bleibet die Verantwortung des Naturschutzes.

Fr. 04/06/2021 9:46 Permalink
Elisabeth Kabelis-Lechner

Liebe Jördis, ich bin geschockt, dass das möglich ist. Die Tiefgarage hat laut Projekthomepage 32 Stellplätze. Das sind ja fast 2 Stellplätze pro Wohnung!! Soweit ich weiß, gibt es in der Quellengasse ja nicht mal einen Gehsteig. Zufußgehen wird da nicht mehr möglich sein.

Mi. 29/04/2020 10:00 Permalink
Anonymous

Nun wurde auch das nette Bacherl, an dem die Kinder im Rosenhainwald so gerne spielten KANALISIERT. Wann kommt endich ein Ökologiekonzept für den Rosenberg??? Die Teiche kippen auch immer wieder - Algenteppiche - keine Enten mehr...nur schwimmende Hunde?!

Mo. 24/08/2020 9:44 Permalink
Anonymous

Das in den letzten Jahren ausgetretene Oberflächenwasser am Rosenberg* wurde einfach unweit des Rosenhaisneinganges, am Fuße des Berges in den Kanal entwässert....anstatt das natürlich entstandene Bacherl und den kleinen Teich zu kultivieren.
Verantwortliche, lernt hier wie es geht: DRAIN-GARDEN
https://www.ioeb-innovationsplattform.at/marktplatz-innovation/detail/dr...
*(wegen des massiv erhöhten Versiegelungsgrades durch Verbauung)

Di. 28/04/2020 1:11 Permalink

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