25/11/2019

Mehr Straßenbahnlinien für die Stadt

Tram-Paket II
Mit dem Grundsatzbeschluss vom 13.11.2019 will die Stadt Graz von 2024 bis 2039 drei neue Straßenbahn-Neubaustrecken umsetzen:

> Nordwest-Linie
über Lendplatz nach Gösting

> Südwest-Linie
über Griesplatz nach Webling

> Neue Linie 2
über Geidorfplatz und Uni Graz

25/11/2019

Tram-Paket II – Graz will von 2024 bis 2039 drei neue Straßenbahn-Neubaustrecken umsetzen

©: Redaktion GAT

Straßenbahnausbau bis 2023 in Graz-Mariatrost

©: Holding Graz

Mit einem Grundsatzbeschluss, der am 13.11.2019 den Verkehrs- und Planungsausschuss passiert hat, gab der Gemeinderat am Donnerstag, dem 14.11.2019 grünes Licht für die nächsten Planungsschritte zum Tram-Paket II - Straßenbahnnetzausbau 2023+. Mit der Nordwest-Linie nach Gösting, dem neuen Uni-Zweier und der Südwest-Linie werden in der nun in der Endfassung vorliegenden Hüsler-Studie drei Projekte zur Umsetzung empfohlen. Vertiefend untersucht wurde die innere Südwestlinie: hier wird in der Nutzen-Kosten-Untersuchung der Variante über Griesplatz Citypark (gegenüber Elisabethiner- straße – Lazarettgasse) der Vorzug gegeben.
Nachdem die im Rahmen des Masterplan ÖV beim renommierten Schweizer Experten Willi Hüsler beauftragte Studie in ihren groben Zügen bereits im Mai 2019 vorgestellt worden ist, wurde nun die Endfassung als Grundsatzbeschluss dem Verkehrsausschuss und dem Gemeinderat vorgelegt. Zweck der Untersuchung war es, verschiedene Projekten in Abwägung von verkehrlichem Nutzen und zusätzlichen Kosten zu bewerten. Zusammenfassend sollen lt. Studie drei Straßenbahn-Neubaustrecken umgesetzt werden:
– Nordwest-Linie über Lendplatz nach Gösting
– Südwest-Linie über Griesplatz nach Webling
– neue Linie 2 über Geidorfplatz und die Uni

Das Gesamtvolumen für die drei Projekte beträgt rund 285 Mio. Euro, mit den neuen Angeboten sollen zusätzlich rund 50.000 Fahrgäste pro Tag gewonnen werden, was einer Steigerung des Fahrgastaufkommens der Graz Linien um ein Sechstel gleichkommen würde.
„Graz ist eine Straßenbahn-Stadt, die Tram ist am komfortabelsten und wird von den Fahrgästen gerne angenommen. Sie bildet das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Graz“, unterstreicht Verkehrsstadträtin Kahr die richtungsweisende Bedeutung des Beschlusses. „Die jetzt in Bau und in Vorbereitung befindlichen drei Linien – Reininghaus, Smartcity und Innenstadtentlastung – sind ein erster wichtiger Schritt der Netzerweiterung bis 2023. Nun erfolgte auch die gemeinsam getragene Weichenstellung für das nächste Jahrzehnt.“ 
Mit Realisierung des Tram-Pakets II würde sich das Grazer Straßenbahnnetz von 37,7 km im Jahr 2023 (mit Inbetriebnahme der in Bau bzw. Planung befindlichen Erweiterungen nach Graz-Reininghaus, Smart City Graz (an der Waagner-Biro-Straße) und der Innenstadtentflechtung) um weitere 14,7 km auf 52,4 km verlängern. Für den Betrieb wären zusätzlich 27 Straßenbahnen notwendig, die 34 Busse ersetzen würden. 16 der 17 Grazer Bezirke hätten Anschluss an einen leistungsfähigen schienengebundenen Verkehr, die Netzfunktion würde stark verbessert und zusätzlich zwei Ost-West-Verbindungen abseits der stark frequentierten Achse Herrengasse – Annenstraße geschaffen.
Ganz wesentlich: Über drei Nahverkehrsknoten (Don Bosco, Wetzelsdorf und Gösting) würde eine interessante Verknüpfung mit der S-Bahn hergestellt werden. „Gerade zur Bewältigung der wachsenden Pendlerströme aus dem und ins Umland ist diese Verschränkung von städtischem und regionalem ÖV enorm wichtig“, so Kahr.
Neu in dem Bericht ist der Vorschlag, bei den künftigen Neubaustrecken auf Endstationen im klassischen Sinne (Wendeschleifen) zu verzichten und statt dessen Zweirichtungs-Straßenbahnwagen anzuschaffen. Und: Der geplante Straßenbahn-Netzausbau bringt auch eine Herausforderung mit sich, die betroffenen Stadträume und Plätze wie Griesplatz oder Geidorfplatz neu zu gestalten mit noch stärkerem Akzent auf Begrünung und Aufenthaltsqualität.
„Es ist klar, dass personell in der ÖV-Planung  wie auch im Bereich der Planung für den Rad- und Fußgängerverkehr – deutlich aufgestockt werden muss“, unterstreicht die KPÖ-Verkehrsstadträtin. Diese Notwendigkeit spiegelt sich auch im Gemeinderatsbeschluss wider, in dem darauf verwiesen wird, dass mit den derzeit vorhandenen Personalressourcen in den Planungsabteilungen die Realisierung frühestens ab 2024 starten könnte und ein Abschluss des Projekts nicht vor 2039 möglich sein dürfte. (Text: Dr. Wolfgang Wehap, Referent für Verkehr und Öffentlichkeitsarbeit)

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Mo. 02/12/2019 12:31 Permalink
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