11/12/2011
11/12/2011

Kongress- und Mediencenter Schladming, Schaubild. Planung: Riepl Riepl Architekten, Linz

Der realisierte Bau ist um ein Geschoß höher ausgefallen, als dies im Wettbewerbsentwurf vorgesehen war. Schaubild (c) Riepl Riepl Architekten, Linz

Schaubild Wettbewerbsentwurf. (c) Riepl Riepl Architekten, Linz

Baustellenfoto. Der Holzbau (1. u. 2. OG), wurde von Kaufmann Bausysteme ausgeführt, das Erdgeschoß wurde in Betonmassivbauweise errichtet. Foto: Kaufmann Bausysteme

Als Flaggschiff für die Ski-WM 2013 gilt neben dem Zielstadion Planai (Planung: Hofrichter-Ritter Architekten; GAT berichtete) auch das neue Kongress- und Mediencenter, das am vergangenen Freitag, nach 15 Monaten Bauzeit feierlich eröffnet wurde. Für die Planung zeichnen Riepl Riepl Architekten aus Linz verantwortlich. Sie konnten sich im Oktober 2009 mit ihrem Entwurfsvorschlag bei einem nicht offenen, einstufigen Realisierungswettbewerb gegen elf Architektenteams als Sieger durchsetzen. Das neue Kongress- und Mediencenter ersetzt die alte, baufällige Dachstein-Halle aus dem Jahr 1982.

Die transparente Hülle aus Glas und Holz verleiht dem Gebäude seinen Charakter. Durch die Verwendung des heimischen, nachwachsenden Baustoffes Holz und aufgrund eines gut durchdachten energetischen Konzepts wird CO²-Neutralität erzielt. So wurde auf der Dachfläche des Mediencenters eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Bei der Klimatisierung der Räume wird die bestehende Pumpleitung der Beschneiungsanlage der Planai für eine Flusswasserkühlung genutzt. Das Heizsystem wurde an das Versorgungsnetz der Bioenergie Schladming angeschlossen. Diese Energie wird ausschließlich aus erneuerbaren Rohstoffen aus der Region produziert. Mit der vorgesehenen Grauwassernutzung für die WC-Spülungen und den wasserlosen Pissoirs wird auch eine schonende Nutzung der Trinkwasserressourcen erreicht.

Während der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2013 wird der „Congress Schladming" als Mediencenter fungieren. Die Veranstalter erwarten sich dann rund 3000 Medienleute aus aller Welt. Aber bereits ab Jänner 2012 können die verschiedenen Räumlichkeiten für Veranstaltungen gebucht werden. Für den Probelauf als Mediencenter beim Weltcup-Finale im März 2012 sind alle Einrichtungen bereits fertiggestellt und dabei kann die WM-Tauglichkeit getestet werden.

PROJEKTDATEN:
Bauherr: Dachstein-Tauernhallen Errichtungs-, Betriebs- und Veranstaltungs-GmbH
Standort: Europaplatz 800, Schladming
Architektur: Riepl Riepl Architekten, Linz
Statik: Thomas Lorenz ZT GmbH
Wettbewerbssieg: Okt. 2009
Fertigstellung: Dez. 2011

Verbaute Fläche: 3.575 m²
Dachfläche: 3.355 m² + 220 m² Glasdach = insg. 3.575 m²
Betonfassade (EG): 795 m²
Verarbeiteter Beton: 5.500 m³ und 455 Tonnen Baustahl
Holzfassade (1. OG u. 2. OG): 1.399 m²
Glasfassade: EG 115 m², 1. u. 2. OG 727 m² = insg. 842 m²
Rauminhalt UG bis 2. OG: 55.014 m³
Nettonutzfläche: 8.464 m²
Holz (Fassade und Decken): ca. 800 m³ Holz (ca. 1.300 Bäume)wurden verarbeitet
zzgl. 40-50 t Stahl

Baukosten: 16,2 Mio €

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