29/10/2013

Neubau High Tech Campus Villach Magdalen
Wettbewerb

Jury
14. und 15.10.2013

Vorsitzender:
Architekt Much Untertrifaller
Stellvertreter:
Architekt Josef Hohensinn

1. Preis: BRAMBERGER [architects], Graz
2. Preis: Marte.Marte Architekten ZT-GmbH, Weiler
3. Preis: ARGE AllesWirdGut Architektur ZT-GmbH und FCP - Fritsch, Chiari & Partner ZT-GmbH, Wien

Die Dokumentation des Verfahrens finden Sie in Kürze auf dem Wettbewerbsportal
architekturwettbewerb.at

29/10/2013

Rendering 'High-Tech Campus Villach Magdalen', Wettbewerbsgewinn durch BRAMBERGER [architects], Graz

©: BRAMBERGER [architects]

Modell 'High-Tech Campus Villach Magdalen', Wettbewerbsgewinn durch BRAMBERGER [architects], Graz

©: BRAMBERGER [architects]

BRAMBERGER [architects] Graz gewinnen den internationalen Realisierungswettbewerb High Tech Center Villach Magdalen.

Aufgabenstellung:
Allgemeiner baukünstlerischer Realisierungswettbewerb zur Erlangung eines städtebaulichen Konzeptes für das ca. 24.500 m2 große Planungsgebiet, einschließlich Vorschläge zur Realisierung von Gebäuden im Gesamtausmaß von ca. 16.000 m2 Bruttogeschoßfläche (BGF) in mehreren Etappen, sowie Vorentwürfe für ein im Bauabschnitt BA 01 vorgesehenes Forschungs- und Laborgebäude mit einer Bruttogeschoßfläche von ca. 4.000 m2 und 60 PKW-Stellplätzen.

Die Jury unter dem Vorsitz von Architekt Much Untertrifaller hat sich am 14. und 15. Oktober 2013 für das Projekt von BRAMBERGER [architects], Graz entschieden.

Die weiteren Preisträger sind:

  • 2. Preis: Marte.Marte Architekten ZT-GmbH, Weiler
  • 3. Preis: ARGE AllesWirdGut Architektur ZT-GmbH und FCP - Fritsch, Chiari & Partner ZT-GmbH, Wien

Anerkennungspreise erhielten:

  1. ARGE caramel architekten ZT-GmbH, heimspiel architektur eu, Gisela Mayr, Wien
  2. ARGE Klingbacher ZT-GmbH und Architekt Kirchner, Klagenfurt
  3. Architekten ARGE htc Villach: Egger - Bauraum Architekten, Klagenfurt
  4. HoG architektur / Köstenbauer-Sixl, Graz

Als Nachrücker sind genannt:

  1. Nickl & Partner Architekten AG, München
  2. Riegler Riewe Architekten ZT-GmbH, Graz
  3. ARK Arkitektura Krusec und Elea IC, Ljubljana
  4. eep architekten ZT-GmbH. Graz

17 weitere Projekte aus Stuttgart, Dachau, Linz, Wien, Klagenfurt, Villach, Unterpremstätten und Graz gingen leer aus.

Konzept des High-Tech Campus Villach von BRAMBERGER [architects]:

STÄDTEBAU
Auf dem Bauplatz werden 8 Felder definiert, 4 Baufelder und 4 Grünräume. Dieser Felder werden schachbrettartig miteinander verzahnt und über eine Kommunikations-Achse, den wir den „Communication Boulevard“ nennen, miteinander verbunden und erschlossen. Die Au-Landschaft ist die ideale Szenerie für die Schaffung eines Campus. Dieser Außenraum dient zugleich als Angelpunkt für die Einbindung der anderen Bildungs-, Weiterbildungs- und Forschungseinrichtungen im Umfeld.
 Die Verschränkung und Verzahnung der Baustufen schafft die durchgängige Campus-Achse, die Magistrale, eine Promenade für Kommunikation. Diese ist dem Fußgänger- und Radfahrverkehr vorbehalten, wir nennen ihn "Communication Promenade". Der Anlieferverkehr kreuzt ihn an zwei Stellen. Diese Kommunikationsachse soll über die Grundgrenzen hinaus in Zukunft entlang des WIFI Gebäudes bis zur FH ausgedehnt werden um eine großräumige Einbindung dieser Einrichtungen und ihrer Nutzer in den Campus zu gewährleisten.
 Der städtebauliche Gesamtansatz erlaubt eine stufenweise Realisierung ohne Beeinträchtigung der vorangegangenen Etappen. Das additive System lässt auch die stufenweise Umsetzung des Grünraumkonzeptes zu. Die Landschaft wächst mit dem Gebäude mit.

GEBÄUDE
Das Gebäude selbst ist zweigeschoßig aufgebaut. Dadurch lässt sich die Baumasse ideal in die Au- Landschaft einbinden. Auf einem Sockel mit den Labors und der Reinraumgruppe sind ringförmig angeordnet die F&E Büros und die Administration aufgesetzt. Der Bürotrakt umschließt einen nach unten offenen Innenhof, das zweigeschoßige Eingangsfoyer und einen Innenhof im 1. OG, der als Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche dient. Das Haus ist horizontal orientiert, das garantiert optimale Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Der zentrale Innenhof ist Ort der Kommunikation während der Bürozeiten, aber auch der Ort für verschiedenste Veranstaltungen.
 Das Thema „Drauschotter“ charakterisiert die Freiraumgestaltung dieser oberen Ebene mit einem kontemplativen Kiesgarten, Holzdecks und Blühstauden mit kleinen Bäumen.
Die Volumen werden in zweigeschoßige Baukörper unterteilt. Diese Nutzen den vorhandenn Platz optimal aus und weisen am sensiblen Planungsort nahe der Drau eine angemessene Baukörperhöhe auf. Durch die Verschiebung der Baukörper von einander entstehen differenzierte Plätze mit hoher Nutzungsvielfalt. Die Baukörper orientieren sich Richtung Drau sowie zum Innovationspark hin. Sichtachsen zwischen den Baukörpern lassen weitschweifende Blicke zu. Durch die Optimierung der Volumen aufgrund des Raumprogramms entstehen überdeckte Flächen sowie begehbare Innenhöfe. Zwischen den Gebäuden spannt sich die Campuszone auf. Gelichzeitig dockt sie an die Plätze, Freiflächen und Baukörper an.
Funktional sind die Gebäude in ein Laborgeschoß sowie ein darüberliegendes Bürogeschoß gegliedert. Durch die Verschiebung der Gebäude entstehen Sichtbezüge zur Umgebung. Zur Erzeugung kurzer Wege im Bürogeschoß werden zustätzliche Verbindungen zwischen den Bürohüften geschaffen. Sie steigern die Kommunikation, minimieren die notwendigen Wegstrecken und Bilden zusätzliche Vernetzung zwischen den untergebrachten Funktionen.
Entlang der Grundstücksgrenzen werden Fuß- und Radwege geführt. Als Hauptweg dient die "Communication Promenade". Sie ist verbindender Weg und Treffpunkt. An- und Ablieferung wird über eine u-förmige Zufahrt gewährleistet.

INNERE FUNKTION
Die Reduktion auf zwei Geschoße bietet kurze Wege, mannigfaltige Sichtbeziehungen und ein kompaktes Gebäude. Jeder Arbeitsplatz hat Ausblick ins Grüne.
 Klare gegliederte Funktionsflächen und ein Konstruktionsraster von 125 cm lassen alle gewünschten Büroformen und flexible Bürogrößen zu und bieten optimale Arbeitsplätze mit Bezug zum Grünraum.
 Der Empfangsbereich liegt in direktem Bezug zum Administrationstrakt, der über dem Eingangsbereich auskragt. Die Meeting-Räume werden als flexibel konfigurierbare Raumgruppe im Anschluss an den Empfang zentral positioniert und lassen sich bis zum Innenhof hin öffnen und gemeinsam nutzen.

BAUPHYSIK
Das Haus erfüllt den Niedrigstenergiehausstandard mit einem Verbrauch von 12 kWh/m2a.

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
Das Projektgebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet an der Drau. Ziel ist es, einen Großteil der Drauufervegetation zu erhalten und bewusst in die Freiraumplanung des HTC einzubinden. Durch die Gebäudeorientierung kommt es zu einer Verzahnung von Landschaft und Architektur. Zwischen den Baukörpern bleibt der bestehende „Drauwald“.

FREIRAUM MIT BEZUG ZUR DRAU
Der Landschaftsraum an der Drau mit der standorttypischen Ufervegetation prägt das Projektgebiet. Er ist identitätsstiftend, wird als Thema in die Freiraumplanung einbezogen und stellt somit einen Bezug zum Ort her.
 Die „Draulandschaft“ verschmilzt mit dem Freiraum des HTC. Das spürt man vor allem im südwestlichen Bereich Richtung Drau. Landschaftszitate, wie das Drauwäldchen ﴾= standortypische und prägende Ufervegetation) bleiben zwischen den Baukörpern erhalten und werden gegebenenfalls verstärkt. Draukiesbänder mit Pioniergrasarten verschmelzen mit dem Vegetationsbestand und stellen den Bezug zur Drau her. Dazwischen eingebettet liegen ein Holzdeck und zahlreiche Sitzmöbel, die im lichten Schatten zum Verweilen einladen.
Rund um die Gebäude führt ein Schotterrasenweg, der temporär befahren werden kann. Die 2 Haupterschließungsachsen vom Nordosten in Richtung Südwesten münden in den Damm, der mit Sitzstufen und Lümmeldecks und einzelnen Solitärbäumen gegliedert ist. Vom obersten Bereich wird der Blick in Richtung Drau geöffnet. Diese Blickbeziehung wird bewusst durch Sichtschneisen ﴾punktuelle Rodung bzw. Rückschnitt der Ufervegetation) betont.
 Der Vorplatz bekommt eine urbane Note und wird sehr formal gehalten. Das Wasser zieht von der Drau in Richtung Vorplatz und wird hier, in Form eines Wasserbeckens und einem Fontänenfeld im Draukiesfeld, neu interpretiert. Die Bäume wirken wie zufällig eingestreut und haben in der Artenauswahl wiederum den Bezug zur Drauufervegetation. Seitlich des Platzes sind Sitzmöbel positioniert.
 Durch die Dachgärten mäandrieren trockene „Draukiesbänke “ mit Gräsern und Zwergweiden, eine Reminiszenz an ein trockenes Flußbett. Dazwischen sind vereinzelt schirmkronige Solitärsträucher positioniert, unter denen eine artenreiche Magerwiese ﴾Dachbegrünung) gedeiht.
 Die großzügigen Holzterrassen können für Veranstaltungen genutzt werden.

(Projektbeschreibung Bramberger architects)

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