20/04/2016

Great Amber von Giencke & Company Architects aus Graz gewinnt den A+Award 2016.

Die 2015 fertiggestellte Konzerthalle in Liepaja, Lettland, ist der Popular Choice Sieger in der Kategorie Hall/Theater.

Der Architizer A+Award würdigt Bauten mit den größten Potenzialen für einen positiven Einfluß auf das alltägliche Leben.

20/04/2016

Great Amber

Architektur: Giencke & Company©: Indrikis Sturmanis

Architekten aus über 100 Ländern haben ihre Werke eingereicht, mehr als 400.000 Architektur-Interessierte haben drei Wochen lang online abgestimmt – und den Great Amber zum besten Gebäude in der Kategorie Konzerthalle/Theater gewählt. Das Team von Giencke & Company Architects und ganz Lettland sind stolz auf die internationale Anerkennung der Konzerthalle, die mit diesem renommierten Architekturpreis verbunden ist. Die feierliche Preisverleihung findet am 12. Mai in den Highline Stages, New York, statt.

Projektbeschreibung
Great Amber (Großer Bernstein) ist der Name der neuen, mit 1024 Sitzplätzen größten Konzerthalle des Baltikums. Ihr Bau wurde bereits 1896 (!) beschlossen. Mehr als hundert Jahre später, 2015, wurde sie Realität. Volker Giencke & Company Architekten aus Graz / Österreich gewannen den internationalen Wettbewerb Ende 2003.
Die Konzerthalle Great Amber, die bereits 2004 auf der Architekturbiennale in Venedig ausgestellt wurde, ist ein monolithischer, konusförmiger, leicht verzogener Baukörper mit einer transparenten bernsteinfärbigen Fassade. Die Fassade umhüllt das unregelmäßige Faltwerk der Betonkonstruktion. Der Sage nach ist Liepaja die Stadt, in der der Wind geboren wurde. Deshalb haben die Architekten das Bauwerk „in den Wind gelehnt“.
Bernstein ist erstaunlich transparent, besonders wenn er ein Insekt als Fossil einschließt, so detailliert, als würde er ein lebendes Wesen beschützen. Vergleichbar damit formt die doppelschalige Fassade der Konzerthalle eine Hülle, die ein Mikroklima schafft, in welchem die verschiedenen Funktionen als räumliche Implantate eingeschlossen sind: der große Konzertsaal, der Kammermusiksaal, die Experimentierbühne, der Musikclub und die Musikschule sowie die „Civita Nova“ als Aufführungsort und Bühne für die Menschen von Liepaja.
Das akustische Konzept hat Volker Giencke gemeinsam mit Karlheinz Müller / Müller BBM München entwickelt. Ergebnis ist eine hervorragende Akustik, aufbauend auf dem ovalen, terrassenförmigen Weinbergprinzip. Helmholtz-Resonatoren und ein großer, in seiner Höhe adjustierbarer Klangreflektor optimieren das Hörerlebnis. Ebenso ist Licht ein wesentliches Gestaltungselement. 14 hochglanzverspiegelte Lichtröhren durchstoßen das Dach, fluten den Konzertsaal mit Tageslicht und schaffen so eine einzigartige räumliche Atmosphäre. Der Konzertsaal kann auch für Kongresse, Ausstellungen und Empfänge adaptiert werden, indem der Orchestergraben und das geneigte Parkett hochgefahren werden.
Neben der besonderen Architektur und der bestmöglichen Akustik für klassische Konzerte war es das Ziel, Liepaja und seinen Bewohnern mit der neuen Konzerthalle eine neue, kulturelle Identität zu geben. Diese symbolhafte Wirkung unterstreicht, dass der Great Amber eine Verbindung mit der Stadt eingeht, die sowohl architektonisch als auch inhaltlich überzeugt. Ein neues Wahrzeichen für das heutige Liepaja.

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