24/04/2014

Hans Hollein ist am 24. April 2014 80-jährig nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Er hatte schon Ende März an den offiziellen Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag nicht teilnehmen können.
Die Trauerfeier findet am 5. Mai um 11.00 Uhr statt.
Er wird am Friedhof Hietzing begraben

Ausstellungshinweise:

Hans Hollein: Alles ist Architektur
Ausstellung im Städtischen Museum Abteiberg Mönchengladbach
12.04.2014 - 28.09.2014

HOLLEIN
Ausstellung im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien
25.06.2014 - 05.10.2014

24/04/2014
©: Az W Architekturzentrum Wien

"Hans Hollein ist seit sechzig Jahren der einflussreichste und international wichtigste Architekt aus Österreich. Kein anderer österreichischer Architekt hat wie er zur internationalen Debatte und Entwicklung der Architektur beigetragen. Er hat die Architektur als Gestaltungsanspruch für das gesamte Leben neu positioniert, und damit wesentlich die gesellschaftliche Bedeutung der Architektur insgesamt befördert." (Dietmar Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien)

Die internationale Architekturszene verliert mit dem Tod von Hans Hollein (1934-2014) einen einzigartigen Universalkünstler und einen Weltstar der Architektur. Die Karriere des Clemens-Holzmeister-Schülers, der nach dem 1956 erworbenen Diplom der Wiener Akademie der bildenden Künste in den USA studierte und seit 1964 ein Architekturbüro betrieb, begann 1965 mit der Gestaltung der nur 16m2 großen Kerzenboutique Retti am Kohlmarkt in Wien-Innere Stadt, für die er den mit 25.000 Dollar dotierten Reynolds-Preis erhielt. Hollein baute später unter anderem in New York (Richard Feigen Gallery, 1969), in Mönchengladbach (Städtisches Museum, 1970-1972), in Frankfurt (Museum für Moderne Kunst, 1991) und Berlin (Österreichische Botschaft, 2001) sowie in Clermont-Ferrand ("Vulcania"-Museum, 2002). Das Haas-Haus auf dem Wiener Stephansplatz ist Holleins bekanntestes Objekt in Wien. Auch die nicht realisierten Projekte Holleins, wie sein für Guggenheim geplantes Museum im Salzburger Mönchsberg, schafften es mitunter zu Weltruhm. Als erster und bislang einziger Österreicher gewann er den Pritzker-Preis (1985), außerdem unter vielen anderen Auszeichnungen den deutschen Architekturpreis (1983), den österreichischen Staatspreis für Architektur (ebenfalls 1983) und er erhielt das große Bundesverdienstkreuz (1997).

Seinem eigenen Wahlspruch von 1967 - Alles ist Architektur - folgend war Hollein nicht nur Kurator, Publizist, Designer und Architekt, sondern auch Archivar und Historiker. Möbel und Türklinken entwarf er ebenso wie Konzertflügel, er war als Ausstellungsgestalter und Bühnenbildner tätig und stellte als Visionär und Architekturtheoretiker Grundfragen von Raum und seiner Bebauung. Als Vorsitzender des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung, Universitätsprofessor, Direktor der Architektur-Biennale Venedig (1996), Österreich-Kommissär der Kunstbiennale Venedig (1978-90) und Präsident des Österreichischen Kunstsenats hatte er weit über das eigene Bauen hinaus auf die kulturellen Belange seiner Heimat
Einfluss.

Anfang April feierte das Az W noch Hans Holleins 80. Geburtstag, mit Lobeshymnen von Kanzleramtsminister Josef Ostermayer, von Medientheoretiker und Künstler Peter Weibel sowie von Hannes Pflaum, Präsident des Architekturzentrum Wien.

Am 28. April 2014 würdigt der Kulturmontag im ORF 2 um 23.35 Uhr mit der Dokumentation In memoriam Hans Hollein - Alles ist Architektur (Wiederholung am Donnerstag, 1. Mai, um 18.10 Uhr in ORF III) den Architekten Hans Hollein. Unter Verwendung der Produktionen Vulcania und Alles 
ist Architektur von Paulus Manker zeichnet ORF-Regisseur Siegfried
 Steinlechner in diesem rund 30-minütigen TV-Porträt Holleins 
Lebensweg nach und zeigt das Multitalent in seinem gesamten Oeuvre.
Der Kulturmontag ist als Live-Stream und nach der TV-Ausstrahlung 
sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) 
als Video-on-Demand abrufbar.

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