29/06/2016

Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) nimmt Abschied

ORT
Feuerhalle Graz
Alte Poststraße 343
8020 Graz

ZEIT
30. Juni, 19:00 Uhr

Von Kranzspenden ist abzusehen
 
Anmeldung
martin.wanko@inode.at

29/06/2016
©: Grazer Autorinnen Autorenversammlung

Seit mehr als zehn Jahren präsentiert sich die GAV alljährlich mit einem neuen Thema, mit einem neuen Ritual und an einer neuen Örtlichkeit. Sie verabschiedet sich also andauernd von all ihren vorangegangenen Lesungen. Damit brngt die Verabschiedung der GAV 2016 in der Feuerhalle ihr langjähriges Konzept auf den Punkt ohne freilich einen Endpunkt zu meinen.

Verabschiedung, Abschied bezieht sich auf ein eher versöhnliches Loslassen, die Akzeptanz des Verlustes durch die Abschiednehmer ist Zweck unterschiedlicher des Rituale. Ein Ende dagegen ist häufig gewaltsam, unversöhnt, ohne Ritual.

Der Bogen von Abschied, Verabschiedung reicht also vom Umgang  mit dem Verstorbenen bis zum Ende einer Beamtenkarriere oder dem (un)ehrenvollen Abschied eines Offiziers. Es kann aber auch der Abschied von Europa, Abschied vom Sozialstaat, das Ende der Geschichte, das Ende des Kapitalismus oder einfach Peter Weiß Abschied von den Eltern gemeint sein.
Dem guten Dutzend Teilnehmer aus der Grazer Autorenversammlung und ihren Zuhörern bietet sich also ein weites Themenfeld.

Naturgemäß steht auch bei der Verabschiedung der GAV in der Feuerhalle das Traueritual an erster Stelle. Der Moderator wird sich dem ebenso anpassen, wie die Inszenierung die Möglichkeiten der Örtlichkeit – Ballustrade, Beschallung, Eiserner Vorhang – nutzt. Wenn sich die goldfarbene Schiebetüre öffnet, bietet sie ihm würdige Gelegenheit zu seinen Auftritt. Das Öffnen und Schließen des Eisernen Vorhangs gliedert den Ablauf, der vor allem aus drei mal vier Autoren besteht. Damit dieser Ablauf nicht zu mechanisch wirkt, werden maximal vier Filmeinspielungen angedacht. Sie dürfen die erst einlangenden Texte weder konterkarieren, noch allzu bunt und direkt illustrieren. Das Material sollte also keine pompöse Inszenierung zeigen, der Film, aus dem der Abschnitt stammt, nicht ohne weiteres erkennbar sein. Schwarz-weiße, eher abstrakte, am besten aus Stummfimen stammende Bilder sollten eine Aura des Authentischen beschwören. Die eingespielten Filmstücke sind vielmehr Fundstücke, die das Publikum animieren soll, seinen eigenen, inneren Bildern auf die Spur zu kommen.

Die Gegebenheiten der Feuerhalle nutzend – den Gesang eines oder mehrerer Autoren ausgenommen – wird diesmal auf Livemusik verzichtet. Über die einschlägigen Trauerlieder gibt ein Blick ins Internet Auskunft, sie reicht von Schuberts Ave Maria bis zu Peter Alexanders Sag beim Abschied leise Servus. Aber schon im Interesse einer durchgehenden Stimmung werden hauptsächlich Instrumentalstücke, etwa Richard Wagners Overture zu Tristan und Isolde ausgewählt. 

Sowohl für Film- wie für Musikeinspielungen gilt, dass die Autoren ihre Texte, sofern diese sich dazu eignen, gewissermaßen als Voice Over vortragen können.

Von Kranzspenden ist abzusehen
Doch freudig zahlt ins Körbchen ein
Niemals wird das Wort verwehen
Beim Leichenschmaus gibt’s reinen Wein

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